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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Er bot ein Bild des Schreckens!
    Eine dunkelrote Kapuze verdeckte seinen Kopf. Zwei Schlitze waren in den Stoff geschnitten. Genau dort, wo die Augen sitzen. Sein Oberkörper, muskulös und sehnig, war nackt. Die Haut schimmerte braun, als wäre sie ununterbrochen Sonnenstrahlen ausgesetzt. Doch in der Welt, aus der er kam, gab es keine Sonne, dort herrschte das absolute Grauen, das Chaos.
    Seine Füße steckten in Schaftstiefeln, die bis zu den Schienbeinen reichten. Eine enge Hose schmiegte sich um seine Beine, die von einem breiten Gürtel gehalten wurde, an dem sich auch die lange Scheide befand.
    Hier verwahrte er das Wichtigste überhaupt, sein Wahrzeichen, seine Waffe. Das Schwert.
    Denn die Gestalt mit der Kapuze war eine Symbolfigur im Reich des Schreckens - sie war Destero, der Dämonenhenker!
    Er stand auf der breiten Kuppe eines Berges. Ein heißer Wind wehte gegen ihn und spielte mit dem Stoff der Kapuze. Über ihm spannte sich ein gewaltiger, rotviolett glosender Himmel, wie es ihn auf der Erde nicht gab.
    Er schaute hinunter ins Tal und sah dort die gespenstischen Nebel wallen, als würden gewaltige Hände den Dunst aufwühlen und durcheinander quirlen.
    Manchmal, wenn die Sicht etwas freier war, dann fiel sein Blick auf die riesigen Steine, die wie die abgebrochenen Zahnstummel eines Riesen wirken. Auch die Steine hatten die Farbe des Himmels angenommen.
    Ihre ehemalige schwarze Farbe hatte sich verändert, sie glühten ebenfalls in einem dunklen Rot, durch das die violette Farbe schimmerte.
    Er fühlte sich als Herrscher, als Sieger. Bisher hatte es keiner geschafft, ihn in die Knie zu zwingen. Kein Dämon und kein Mensch. Er hatte sie besiegt - und getötet.
    Bis auf einen. John Sinclair!
    Dieser Mann, dieser Mensch war zu seinem Todfeind geworden. Ihn hasste er, denn er hatte ihm bisher widerstanden. Schon mehrere Male waren Destero und Sinclair aufeinander getroffen. Der Kampf endete immer unentschieden.
    Das wurmte Destero. Er wollte Sinclair, er musste ihn haben, um sein Selbstwertgefühl zu stärken, aber da gab es ein Hindernis. Asmodina, die Tochter des Teufels.
    Sie hielt ihn immer zurück. Sie wollte nicht, dass er blind in die Falle tappte, sondern nach einem raffinierten Plan vorgehen, der Sinclair zu Fall brachte.
    Asmodina wollte ihn ausklügeln. Sie hatte sich lange zurückgezogen und darüber nachgedacht. Nun war es soweit. Der Plan stand. Und Destero wollte ihn hören.
    Langsam stieg er den Berg hinab. Seine Schritte waren gleichmäßig, ein wuchtiger Dämon, übergroß und brandgefährlich. Er war sich seines Wertes bewusst, er hatte keine Angst, denn nicht nur Asmodina stand hinter ihm, sondern auch Maddox, der unheimliche Richter, der die Urteile sprach, die Destero anschließend vollstreckte. Sein Schwert tötete die Versager unter den Dämonen, damit deren Seelen in die ewige Verdammnis eingehen konnten.
    So schrieben es die Schwarzen Gesetze vor, so war es bestimmt. Und darauf basierte Desteros Sicherheit.
    Staub wallte auf, als er den Berg hinabschritt. Braunes Geröll rollte unter seinen Füßen weg, verschwand im Nebel und blieb irgendwo unten liegen.
    Auch Destero tauchte schon bald in den Nebel ein. Nun war er nur als Schatten zu erkennen, doch zielsicher fand er seinen Weg. Er kannte sich in diesem Höllental aus, das wirklich der Vorhof zur Hölle war, und wo die Kammern der Tausend Qualen lagen. Wer das Tal durchschreiten wollte, musste erst durch diese Kammern. Das hatte noch niemand überlebt. Erst recht kein Mensch. Manchmal machten sie sich einen Spaß daraus und holten Menschen von der Erde, um sie durch die schrecklichen Kammern zu jagen.
    Es waren derer drei. Zwei hatte noch niemand geschafft. In der zweiten waren die meisten gescheitert und jämmerlich ums Leben gekommen.
    Neben den hohen Steinen wirkte selbst eine Gestalt wie Destero klein.
    Ihr Alter war kaum zu zählen. Seit Tausenden von Jahren standen sie bereits in diesem Reich, als stumme, drohende Wächter vor den schrecklichen Kammern.
    Destero bog scharf nach links ab, gelangte auf ein kleines Plateau und erreichte eine Höhle, deren Eingang verschlossen war. Dahinter lag das große Geheimnis verwahrt, das Rätsel, das John Sinclair die endgültige Vernichtung bringen sollte. Destero fiel es schwer, die Höhle nicht zu betreten, aber er hielt sich zurück und damit an Asmodinas Anweisungen.
    »Du möchtest wohl gern, nicht?« erklang hinter ihm eine Frauenstimme.
    Destero drehte sich um. Asmodina stand
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