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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)
Autoren: Michael Linnemann
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einige Jahre auf Sie zukommen. Ich hoffe, Sie mögen schwedische Gardinen.“
    Die Mörderin schäumte vor Wut. Sie wollte sich mit aller Kraft aus Dorms Griff befreien. Doch sie hatte keine Chance gegen seine Muskeln. Während ihr Kopf hochrot anlief, keifte sie in Tommys Richtung: „Wieso atmen Sie noch, verflucht?! Wie konnten Sie meinen Messerangriff überleben?! Das kann nicht sein!“
    Thomas stöhnte: „Das grenzt an ein Wunder, nicht wahr? Aber das ist es nicht. Ich bin nur ein wenig anders als die meisten Menschen.“
    Die Mörderin gaffte Nora an. „Und wieso haben Sie hier auf mich gelauert?! Sie sind doch davon ausgegangen, dass Xenia die Morde beging! Und die Schlampe ist tot! Der Fall müsste also schon längst abgehakt sein!“
    „Ja, ich sagte Ihnen heute am Telefon, dass Xenia die Mörderin sei. Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass das nicht der Fall sein konnte. Diesen Punkt werde ich Ihnen später erklären. Entscheidend ist, dass ich Ihnen von Tommys Überleben berichtet habe. Daraufhin mussten Sie nämlich befürchten, dass er Sie während des Überfalls in Xenias Wohnung erkannt hat und wusste, dass Xenia unschuldig ist. Dann wäre Ihr ganzer Plan mit Xenia als Sündenbock in Luft aufgegangen. Um das zu verhindern, mussten Sie Tommy zwangsläufig aus dem Weg räumen.“
    „Sie dreckigen Bullenschweine! Sie haben nicht die geringste Ahnung, mit wem Sie sich hier anlegen! Das Spiel beginnt erst!“
    „Das sehen wir anders“, erwiderte Thomas, bevor er Dorm und Vielbusch ein Zeichen gab, sodass die beiden die Mörderin aus dem Raum führten.
    „Sie werden schon noch sehen, was Sie davon haben! Das Spiel ist noch nicht vorbei!“, krächzte sie erneut.
    Thomas lachte. „Man sollte wissen, wann man verloren hat. Sonst wird es früher oder später richtig peinlich.“

51
    Als Nora und Dorm um 21 Uhr 30 den Verhörraum Nummer Eins in der Polizeidirektion betraten, saß die Mörderin in Handschellen am einzigen Tisch im Raum. Dieser war ebenso fest im Boden verankert wie der Stuhl. In die Westwand war ein großer Einwegspiegel eingelassen.
    Sobald die Ermittler die Tür öffneten, funkelte die Frau sie schon giftig an. „Sie elenden Bullenschweine! Was haben Sie getan?!“
    „Was wir getan haben?! Sie haben mehrere Menschen getötet! Sie sind eine eiskalte Mörderin!“, stieß Nora aus, während sie sich mit Dorm gegenüber der Täterin niederließ. „Wieso begingen Sie all diese Morde?“
    Die Mörderin grunzte. „Das ist eine lange Geschichte.“
    „Wir haben heute nichts mehr vor.“
    „Sie wollen wirklich die ganze Geschichte hören? Selbst auf die Gefahr hin, dass Sie sie nicht nachvollziehen können?“
    Nora und Dorm nickten einvernehmlich.
    „Na schön, dann sollte ich zunächst mit dem chronologischen Ablauf beginnen.“ Die Mörderin lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Zuerst habe ich Franziska Zucker in der Universitätsbibliothek getötet. Das war sehr riskant. Immerhin hätte ich bei dieser Tat von jemandem beobachtet werden können. Aber dieses Risiko ging ich mit Genuss ein. Denn die Bibliothek war der geeignete Ort für mein kleines Spielchen. Ich nutzte die dortigen Überwachungskameras, um Sie in die Irre zu führen. Dazu besorgte ich mir erst einmal eine blonde Perücke. Dann klaute ich eine von Xenias Jacken aus ihrem Schrank, als ich sie eines Tages besuchte. Ich hatte meine Sporttasche dabei, weil ich anschließend ins Fitnessstudio wollte. Zumindest erzählte ich Xenia dieses Märchen. In Wahrheit diente die Tasche nur dem Zweck, ihre Jacke zu stehlen, während sie kurz im Bad verschwand. Nachdem mir das gelungen war, kundschaftete ich aus, an welchen Positionen die Kameras in der Bibliothek hängen. Auf diese Weise wusste ich, wo ich nach Franziskas Ermordung möglichst effektiv entlanggehen musste. Ich wollte, dass Sie später auf den Überwachungsvideos das Drachenemblem auf der Jacke erkannten. Zudem sollten Sie eine blonde Haarsträhne unter meiner Mütze entdecken. Um das zu gewährleisten, ging ich absichtlich einen Umweg durch die Abteilung der Bücherausgabe, wo sehr viele Kameras hängen. Bei meinem späteren Überfall auf Xenia schmuggelte ich die Jacke dann wieder zurück in ihr Bad.“
    Nora sah für einen Augenblick auf die schwarzen Haare der Mörderin. Dann blickte sie ihr wieder in die Augen und erklärte: „Das war zwar gut geplant, aber im Endeffekt zu auffällig durchgeführt. Denn Sie machten auf den Überwachungsvideos nicht
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