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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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»grenzenlose Rachsucht zerstört alles.«
    Ash freute sich, dass der Apollit während seiner Gefangenschaft in diesen Niederungen zu so klaren Erkenntnissen gelangt war.
    »Welche Wahl soll ich treffen?«, fragte Callyx zögernd.
    »Ich habe zwei Möglichkeiten für dich ausgehandelt. Entweder findest du in den elysischen Gefilden die ewige Ruhe oder du lebst im gegenwärtigen Zeitalter weiter, in Cincinnati, Ohio.«
    Verwirrt runzelte Callyx die Stirn. »Was ist Cincinnati, Ohio?«
    »Eine schöne Stadt in einem Land namens Amerika.«
    »Warum sollte ich mir wünschen, dorthin zu ziehen?«, fragte Callyx.
    »Weil eine Studentin an der Ohio State University die Tanzkunst erlernt. Ich glaube, du möchtest sie kennen lernen.«
    Ash öffnete seine Hand und zeigte ihm das Bild einer schönen jungen Frau mit langen blonden Haaren, die nach dem Unterricht im Kreis ihrer Freundinnen stand.
    »Dirce«, hauchte Callyx, und seine Stimme brach.
    »Genauer gesagt, Allison Grant. Jetzt ist sie eine Menschenfrau.«
    Angstvoll schaute Callyx in Acherons Augen. »Und ich wäre ein Apollit, in ein paar Jahren zum Tod verdammt?«

    Ash schüttelte den Kopf. »Wenn du beschließt, mit Dirce zusammenzuleben, wärst auch du ein Mensch. Du würdest dich nicht an dein Dasein als Thanatos oder Callyx erinnern. In deiner Welt würde es weder Daimons noch Apolliten geben. Keine Dark Hunter, keine alten Götter. Von all dem wüsstest du nichts.«
    »Wie soll ich Dirce finden, wenn ich nicht weiß, wer ich bin?«
    Acheron schloss seine Hand, und das Bild verschwand. »Dafür werde ich sorgen, ich schwöre es. Auch du würdest an dieser Universität studieren.«
    »Und meine Familie?«
    »Du wärst ein Waisenkind, dessen reicher Onkel Ash gestorben ist. Davor hat er dich zum Alleinerben seines Vermögens eingesetzt. Also müsst ihr zeit eures Lebens keine finanziellen Schwierigkeiten fürchten, Dirce und du.«
    »Das willst du für mich tun?« Callyx' Lippen zitterten. »Obwohl ich einen deiner Männer getötet habe?«
    Bei der Erinnerung an Bjorn schloss Acheron sekundenlang die Augen. »Die Gabe des Verzeihens ist der beste Teil des Muts.«
    »Und ich dachte, das wäre die Besonnenheit.«
    »Besonnen zu handeln, ist einfach. Viel schwieriger ist es, sich selbst und anderen zu verzeihen.«
    Darüber dachte Callyx eine Weile nach. »Du bist ein kluger Mann.«
    »Nicht wirklich.« Ash lachte leise. »Hast du dich entschieden?«
    In Callyx ' Augen erschien ein heller Glanz. Da wusste Acheron, wie die Antwort lautete. »Diese Wahl fällt mir leicht. Wie könnte ich das Paradies ohne Dirce genießen? Ich will in Cincinnati leben.«
    »Das habe ich erwartet.« Ash trat zurück und erfüllte Callyx' Wunsch.
    Allein in Thanatos' Zelle, betrachtete er die dunklen, feuchten Wände und kämpfte gegen seine eigenen Dämonen.
    Artemis hatte kein Recht, ihm dieses Schicksal aufzuzwingen.
    Dafür würde sie eines Tages büßen.
    Aber zuerst wollte er das Problem lösen, das Dionysos betraf. Wenn der Gott des Weines nächstes Mal einen von Artemis ' Schoßhunden auf Ashs Männer hetzte, würde er sein blaues Wunder erleben.
    Außerdem musste er noch für andere Leute sorgen und Jess, Syra und den Knappen die Information über das Brandmal des Pfeils und des Bogens entziehen.
    Zweifellos sollte er auch Zareks Erinnerung daran löschen. Aber diesem Mann hatte er schon genug angetan.
    Zarek würde es niemandem verraten. Zudem war er mit wichtigeren Dingen beschäftigt.
    Falls alles so geschah, wie Ash es voraussah, würde Zarek einige Einzelheiten über die Dark Hunter und ihren Anführer erfahren, die ihm viel interessanter erscheinen müssten als das Brandmal.
    Artemis saß allein auf ihrem Thron und spielte mit den Seidenkissen. Schon seit langer Zeit war Acheron verschwunden, sie begann sich zu sorgen.
    Wenn er den Olymp auch nicht verlassen durfte - er konnte etwas anderes tun. Und das würde sie in große Schwierigkeiten bringen, sollte Zeus Wind davon bekommen.
    Vielleicht war sie zu leichtsinnig gewesen, als sie Acheron einen freien Nachmittag auf ihrem Hügel zugebilligt hatte. Sie beschloss, ihn zu suchen. Doch da schwang eine der Tempeltüren auf. Lächelnd blickte sie Acheron entgegen.
    Wie fabelhaft er aussah ... Langes blondes Haar umwehte die Schultern, die schwarze Lederhose schmiegte sich eng an schmale Hüften, die dafür geschaffen waren, eine Frau zu erfreuen.
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Erwartungsvoll richtete Artemis sich auf und
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