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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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bringst du mich auf einen Gedanken. Über euch Griechen habe ich so Geschichten gehört ... Okay, vergiss Spawn. Jetzt verschwinde ich. Pass auf dich auf, Z, wir sehen uns online.«
    Zarek drückte auf die Aus-Taste des Handys und schaltete es ab. Auf dieses Ding konnte er verzichten. Der Einzige, der ihn anrufen würde, war ohnehin nur Jess.
    So verzweifelt, dass er kaum atmen konnte, stand er in der Mitte seiner Hütte. Die Sehnsucht nach Astrid war unerträglich, er brauchte irgendetwas von ihr, das ihm darüber hinweghelfen würde. Also schob er den Ofen beiseite und stieg zu den Tunneln hinab, wo er sie umarmt hatte. Hier unten, in der Finsternis, konnte er sich einbilden, sie wäre noch hier. Wenn er die Augen schloss ... Nein, es war sinnlos ...
    Als er seinen Parka vom Boden aufhob, stieg ihm schwacher Rosenduft in die Nase.
    Astrid. Er presste den Parka an sein Gesicht und atmete den süßen Duft ein. Mit zitternden Händen umklammerte er von Erinnerungen überwältigt das Fell. Er brauchte sie. Heilige Götter, er liebte sie. Voller Wehmut dachte er an all ihre zärtlichen Gesten, glaubte ihre Stimme zu hören, ihr Gelächter. Er entsann sich, wie sie ihn in einen Menschen verwandelt hatte.
    Ohne sie wollte er nicht leben. Keine einzige Minute lang. Den Parka immer noch an sich gedrückt, sank er auf die Knie und begann zu schluchzen.
    Ash entfernte sich von Zarek. Nun musste er ihm die Privatsphäre gönnen, die er brauchte, um zu trauern.
    Während Artemis draußen im Park umherstürmte und Astrids Urteil wutschnaubend beklagte, saß er allein im Thronsaal. In seiner Brust verwahrte er Simi, in Sicherheit.
    »Was für Narren diese Sterblichen sind«, flüsterte er.
    Aber auch er war vor lauter Liebe ein Narr gewesen. Allen raubte die Liebe den Verstand, Göttern und Menschen gleichermaßen. Trotzdem konnte er es nicht fassen - Zarek hatte Astrid gehen lassen. Und Astrid war einfach davongegangen.
    »Wie ist das nur möglich?« Artemis tauchte vor ihm auf. »Noch nie in ihrem ganzen Leben hat sie einen Mann für unschuldig erklärt !«, jammerte sie.
    Seelenruhig erwiderte er ihren Blick. »Weil sie noch nie einen Unschuldigen beurteilt hat.«
    »Oh, ich hasse dich ! «
    Acheron lachte bitter. »Bitte, mach mir keine falschen Hoffnungen. Versicher mir dieses Mal zumindest, dein Hass würde länger als fünf Minuten dauern.«
    In wildem Zorn versuchte sie ihn zu ohrfeigen, aber er hielt ihre Hand fest. Also küsste sie ihn stattdessen, dann riss sie sich kreischend von seinen Lippen los und verschwand wieder. Ash schüttelte den Kopf.
    Mit der Zeit würde sie sich beruhigen. So wie immer. Im Moment hatte er andere Sorgen. Mit geschlossenen Augen überbrückte er die Distanz zwischen der olympischen und der menschlichen Welt. Dort fand er, was er suchte.
    Zarek richtete sich inmitten eines großen, weißgoldenen Raums auf. An der goldenen Kuppel prangte kunstvoller Stuck, der Szenen aus dem Tierreich darstellte. Weiße Marmorsäulen säumten die Wände. In der Mitte stand ein elfenbeinfarbenes Sofa.
    Was ihn am meisten verblüffte, war der Anblick Acherons, der vor dem Sofa stand und ihn mit seinen schillernden Silberaugen anschaute. Das Gesicht von langem goldblondem Haar umrahmt, sah der Atlantäer seltsam verletzlich aus -
    für Acheron unbegreiflich. Er trug eine enge schwarze Lederhose und ein aufgeknöpftes langärmeliges schwarzes Seidenhemd.
    »Vielen Dank für Simi«, begann er und nickte Zarek zu. »Dass du ihr geholfen hast, als sie verletzt war, weiß ich zu würdigen.«
    Zarek räusperte sich und stand auf. »Was zum Teufel hast du mit meinem Kopf gemacht?«
    »Das musste ich tun. Manchmal ist es besser, wenn man gewisse Dinge nicht weiß.«
    »Die ganze Zeit hast du mich in dem Glauben gelassen, ich wäre der Mörder meiner eigenen Leute.«

    »Hättest du die Wahrheit leichter verkraftet? Statt des Gesichts einer alten Frau hätte dich das Bild eines jungen Ehepaars verfolgt. Zudem hättest du die Fähigkeit besessen, jeden Dark Hunter zu töten, der deinen Weg kreuzte, Valerius eingeschlossen. Wäre das geschehen, hätte ich dich nicht retten können.«
    Als sein Bruder erwähnt wurde, zuckte Zarek zusammen. So ungern er es auch eingestand, Ash hatte recht.
    Zweifellos hätte er die Kräfte genutzt, um Valerius zu töten. »Aber es steht dir nicht zu, mit den Gehirnen anderer zu spielen.«
    »Nein, sicher nicht«, bestätigte Ash zu Zareks Verwunderung. »Ob du es glaubst oder nicht, ich tue
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