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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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Offenbar hielt sie ihn für eine irreale Erscheinung.
    Klopfenden Herzens eilte er zu ihr und kniete vor ihrem Stuhl nieder. »Sterne dürfen nicht weinen«, flüsterte er so leise, dass nur sie ihn verstand. »Sie müssen lachen.«
    »Wie kann ich lachen, wenn ich kein Herz mehr habe?«
    Er ergriff ihre Hand und küsste jede einzelne Fingerspitze. »Doch, du hast ein Herz«, widersprach er und legte ihre Hand auf seine Brust. »Eins, das nur für dich schlägt, Prinzessin.«
    Unsicher lächelte sie ihn mit zitternden Lippen an. »Warum bist du hier, Zarek?«
    »Um meine Rose zu holen«, erklärte er und wischte die Tränen von ihren Wangen. »Wenn sie mich begleiten will.«
    »Untersteh dich, Astrid ! «, schrie Atty. »Bitte, sag es mir - du wirst doch nicht auf dieses Gefasel hören?«
    »Kleine Schwester, das ist ein Mann!«, warf Lacy ein. »Sobald er die Lippen bewegt, lügt er.«
    »Warum haltet ihr drei euch da nicht heraus?«, fragte Acheron, und Atty versteifte sich.
    »Wie, bitte, wir sind die Schicksalsgöttinnen und ... « Mit einem stechenden Seitenblick brachte er sie zum Schweigen.
    »Lassen wir die bei den allein«, schlug Atty ihren Schwestern vor, die drei eilten davon. Die Arme vor der Brust verschränkt, beobachtete der Atlantäer das Liebespaar.
    Noch immer hatte Zarek seinen Blick nicht von Astrid abgewendet. »Seit wann bist du ein Voyeur, Ash?«
    »Kannst du mir etwas bieten, das meine Aufmerksamkeit mehr verdient?«
    »Wenn du noch lange da stehst - ja«, erwiderte Zarek und spähte über seine Schulter.
    Da neigte Acheron den Kopf und wandte sich zum Gehen. Dabei zerrte eine Brise an seinem offenen Hemd, wehte es von einer Schulter, und Zarek starrte rote Striemen an. Diese Narben kannte er - Spuren, die von Peitschenstrafen zeugten.
    »Warte, Acheron!«, bat Astrid. »Was geschieht mit Zareks Seele?«
    Ein paar Sekunden lang versteifte er sich, bevor er rief: »Artemis!«
    Schimmernd erschien sie an seiner Seite. »Was gibt' s?«, zischte sie.
    Lächelnd zeigte er auf die beiden. »Astrid möchte Zareks Seele haben.«
    »Verdammt, was kümmert ' s mich? Was macht er überhaupt hier?« Die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, fixierte sie Astrid. »Warum holst du ihn hierher? Eigentlich solltest du es besser wissen.«
    Ash räusperte sich. »Ich habe ihn hierher gebracht.«
    »Oh.« Sofort beruhigte sich die Göttin. »Und warum hast du das getan?«
    »Weil die bei den zusammengehören.« Ironisch hob er die Brauen. »Das ist ihr Schicksal.«
    »Verschone mich mit diesem Unfug !«, stöhnte sie.
    Astrid stand auf. »Ich verlange Zareks Seele, Artemis. Gib sie ihm zurück.«
    »Aber ich habe sie nicht.«
    Verblüfft hielten alle drei den Atem an.
    »Was heißt das - du hast sie nicht?«, fragte Acheron in scharfem Ton. »Erzähl mir bloß nicht, du hättest sie verloren!«
    »Natürlich nicht ... « Beinahe glaubte Zarek, die Göttin würde in Verlegenheit geraten. »Ich habe sie gar nicht genommen.«
    »Wie, bitte?«, fragte Ash ungläubig.

    Mit gekräuselten Lippen musterte sie Zarek. »Das brachte ich nicht über mich. Ich hätte ihn berühren müssen. Und damals war er so - widerlich.« Sie erschauerte. »Nein, ich konnte ihn unmöglich anfassen. Allein schon sein Gestank!«
    Entgeistert drehte sich Acheron zu Zarek um. »Du Glückspilz ! « Dann schaute er wieder Artemis an. »Wenn du ihn nicht berührt hast, wieso war er dann die ganze Zeit ein unsterblicher Dark Hunter?«
    »Alles weißt du auch nicht, nicht wahr, Acheron?«, spottete sie herablassend. Als er einen Schritt in ihre Richtung machte, wich sie kreischend zurück. »Schon gut, ich habe ihm Ichor injiziert.«
    Verwundert runzelte Zarek die Stirn. Ichor war ein im Blut der Götter enthaltenes Mineral, angeblich bewirkte es ihre Unsterblichkeit.
    »Und seine Dark Hunter-Macht?«, fragte Acheron.
    »Die verlieh ich ihm unabhängig von seiner Seele, zusammen mit den Fangzähnen, weil du nicht merken solltest, dass er sich von den anderen unterschied.«
    Müde und ärgerlich schaute er sie an. »Oh, ich weiß, ich werde die Antwort auf die nächste Frage hassen. Aber ich muss es wissen. Weil er seine Seele behalten hat, konnte ihm das Sonnenlicht niemals schaden, oder?«
    Artemis ' Miene bestätigte diese Vermutung.
    »Verdammtes Biest!«, schrie Zarek und stürzte sich auf sie.
    Zu seiner Überraschung hielt Acheron ihn zurück.
    »Lass mich los, ich will ihren Hals zerfetzen !«
    »Beruhige dich, Z. Sie hat ihre eigenen
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