Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
Vom Netzwerk:
es nur selten.
    Doch das ist nicht der eigentliche Grund, warum du so wütend bist.«
    »Keine Ahnung, was du meinst ... «
    »Oh, doch, Z.« Ash schloss die Augen und legte den Kopf schief, als würde er auf irgendetwas lauschen. »Alle deine Gedanken kenne ich. So wie in jener Nacht, als du nach der Tragödie von Taberleigh die Apolliten und Daimons niedergemetzelt hast. Indem ich deine Erinnerungen auslöschte, versuchte ich dir inneren Frieden zu schenken. Das wolltest du nicht akzeptieren. Von deinen Träumen konnte ich dich nicht befreien, und M ' Adoc wollte dir nicht helfen.
    Dafür entschuldige ich mich. Aber jetzt hast du ein viel größeres Problem.«
    »So? Und das wäre?«
    Acheron hob eine Hand und projizierte ein Bild in die Luft.
    Bestürzt hielt Zarek den Atem an, als er Astrid weinen sah. Sie saß in einem kleinen Atrium, umringt von drei Frauen, die sie zu trösten suchten. Gebannt ging er auf das Bild zu, ehe er merkte, dass er es nicht berühren konnte.
    »Oh, es schmerzt so schrecklich«, schluchzte sie.
    »Unternimm etwas, Atty !«, forderte eine blonde Frau und wandte sich zu der Rothaarigen, die anscheinend die Älteste war. »Bring ihn um, nachdem er sie so grausam verletzt hat ! «
    »Nein !«, jammerte Astrid. »Wenn ihr es wagt, ihm etwas anzutun, werde ich euch niemals verzeihen.«
    »Wer sind diese Frauen?«, fragte Zarek.
    »Die drei Schicksalsgöttinnen. Die Rothaarige ist Atropos, genannt Atty. Klotho ist die mit dem langen blonden Haar, die Astrid gerade umarmt. Die Dunkelhaarige ist Lachesis oder Lacy.«
    Während Zarek mit ansah, wie Astrid litt, brach sein Herz von Neuem. Ihr wehzutun - das Letzte, was ich jemals wollte. »Warum zeigst du mir das, Ash?«
    Diese Frage beantwortete Acheron mit einer Gegenfrage. »Erinnerst du dich, was ich in New Orleans zu dir sagte?«
    Zarek warf ihm einen ironischen Blick zu. »Damals hast du eine Menge Scheiße geredet.«
    Also wiederholte Acheron: »>Die Vergangenheit ist tot, Z. Was immer du entscheidest, es wird die Zukunft bestimmen.«< Wie ein Feuerstrahl tauchte sein Blick in Zareks Augen. »Mit Dionysos ' Hilfe hast du ' s in jener Nacht vermasselt, als du über die Polizisten hergefallen bist. Aber dann hast du Sunshine gerettet und damit eine neue Chance verdient.« Ash zeigte auf Astrid. »Auch jetzt stehst du vor einer Wahl, Z. Wie entscheidest du dich?« Er ballte seine Hand, das Bild von Astrid und ihren Schwestern verschwand. »Jeder verdient es, geliebt zu werden, Zarek. Sogar du.«
    »Halt den Mund !«, stieß Zarek hervor. »Offenbar weißt du nicht, was du redest, Hoheit! « Mit Hohn und Spott sprach er den Titel wie ein Schimpfwort aus. Er war es leid, ständig Lektionen von Leuten zu hören, die nicht wussten, was er durchgemacht hatte. Für jemanden wie Acheron war es einfach, von Liebe zu reden. Was wusste ein Aristokrat schon von den Leuten, die ihn hassten und verachteten? War der Atlantäer jemals angespuckt worden?
    Acheron sagte nichts. Zumindest nicht mit Worten.
    In Zareks Fantasie entstand ein neues Bild, von einem blonden Jungen in Ketten, inmitten eines griechischen Hauses.
    Der Junge wurde blutig geschlagen und bat seine Peiniger um Gnade. Als Zarek ihn erkannte, stockte sein Atem.
    »So wie kein anderer verstehe ich dich«, erklärte Ash leise. »Diese kostbare Chance solltest du nicht vergeben, Z.«
    Zum ersten Mal hörte Zarek ihm wirklich zu und betrachtete ihn mit neuem Respekt. Offenbar waren sie sich viel ähnlicher, als er es vermutet hatte. Er fragte sich, wie Acheron zu der Menschlichkeit gefunden hatte, die ihm selbst vor so langer Zeit abhandengekommen war.
    »Und wenn ich Astrid verletze?«, fragte er.
    »Hast du das vor?«
    »Nein, aber hier kann ich nicht leben. Und sie ... «
    »Warum fragst du sie nicht einfach, Z.?«
    »Und ihre Mutter?«

    »Was kann sie dir anhaben? Du warst bereit, Artemis zu bekämpfen, um Thanatos zu retten. Ist Astrid dir weniger wert?«
    »Viel mehr !«, beteuerte Zarek. Von plötzlicher Entschlusskraft erfüllt, starrte er Ash an. »Wo ist sie?«
    Ehe er blinzeln konnte, fand er sich in dem Atrium wieder, das Acheron ihm gezeigt hatte.
    Entrüstet blickte Atty auf. »Hier darf kein Mann eindringen !«
    Die Schicksalgöttin, die Acheron als Klotho bezeichnet hatte, wollte sich auf ihn stürzen. Aber der Atlantäer erschien an ihrer Seite, und sie hielt abrupt inne. Zarek ignorierte sie alle, denn er hatte nur Augen für Astrid. In Tränen aufgelöst, starrte sie ihn an.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher