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Prada Party und Prosecco - Roman

Prada Party und Prosecco - Roman

Titel: Prada Party und Prosecco - Roman
Autoren: Jenny Colgan
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…«
    »Okay, ganz ruhig«, unterbrach mich Carena lächelnd und warf Philly einen Blick aus dem Augenwinkel zu. »Gott, und wir hatten schon Angst, du würdest ewig Single bleiben.«
    Ich ebenfalls, dachte ich bei mir, aber das sagte ich nicht. Ich hatte Rufus bei einer Party kennengelernt. Um ehrlich zu sein, war unsere erste Begegnung sogar ein wenig peinlich gewesen. Er hatte getrunken und war zu mir zur Theke herübergekommen. Ich hatte ihn aus dem Augenwinkel beobachtet und mich über ihn gewundert, als er sich zu mir vorbeugte und fragte: »Würde es dir eigentlich was ausmachen, wenn ich dir eins auf den Hintern gebe?«
    »Ja, allerdings!«
    »Wie schade«, meinte er. »Dazu hätte ich jetzt echt Lust.«
    »Pech gehabt!«, verkündete ich und achtete darauf, meinen Hintern außer Reichweite zu bringen. »Warum fängst du nicht bei dir selbst an?«
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er war wirklich furchtbar betrunken, aber trotzdem unverkennbar gutaussehend – die dunkelbraunen Haare fielen über seine langen Wimpern, und ich konnte einen kurzen Blick auf strahlend weiße Zähne erhaschen.
    »Wie wär’s, wenn du das übernimmst?«
    »Nein! Verschwinde!«
    »Oh, sag doch das nicht, schöne Frau! Ich bin Rufus.«
    »Zieh Leine, Rufus.«
    »Das ist jetzt nur, weil ich betrunken bin, oder?«
    »Genau. Na ja, und wegen der Sache mit dem Hintern.«
    Er drehte sich zum Barmann um. »Eine Kanne schwarzen Kaffee, bitte!«
    Und dann zwinkerte er mir zu. Ich gab ihm meine Telefonnummer, war aber völlig überrascht, als er mich drei Tage später tatsächlich anrief.
    »Ich kann nicht fassen, dass du dich nach dem Vollrausch überhaupt noch an mich erinnerst.«
    »An einen Hintern wie deinen? Machst du Witze?«
    Und das war mein Rufus. Mein Herz machte jedes Mal einen Satz, wenn ich an ihn dachte. Er war ein Treuhand-Baby und besaß einen kleinen grünen MG , den ich liebte. Darin flitzten wir kreuz und quer durch London und hatten jede Menge Spaß. Er stand wirklich auf Spanking, aber er war so witzig und süß und zauberhaft, dass ich ihm das gerne nachsah, und es kam mir immer öfter in den Sinn, dass er vielleicht – genau – der Richtige sein könnte.
    Ein paar Wochen zuvor hatten wir auf seinem Dach gesessen – das war nicht besonders sicher, aber die Aussicht war fantastisch, und es war so ein schöner Abend gewesen. Wir hatten Champagner getrunken und auf den Park hinuntergeschaut, während die Sonne unterging. Einfach perfekt. Ich ließ den Kopf an seine Schulter sinken, und er legte den Arm um mich.
    »Sag mal, steht dir der Sinn eigentlich nie nach mehr, Sophie?«, wollte er plötzlich wissen.
    »Mehr als was?«
    »Mehr, als einfach nur ein Luxusleben zu führen?«
    Ich sah ihn an. »Aber du sagst doch immer, dass es im Leben vor allem um Spaß geht!«
    Er nahm einen Schluck aus der Champagnerflasche. »Oh, du hast sicher recht«, meinte er. »Ich hab nur manchmal das Gefühl, dass unser Dasein so sinnlos ist. Du schießt großartige Fotos, wenn dir gerade danach ist – hättest du nicht Lust, mehr daraus zu machen?«
    »Weiß nicht. Könnte ich vielleicht. Und du, was würdest du gerne tun?«, neckte ich ihn spielerisch. »Medizin studieren? In Afrika Brunnen bauen? Den Krebs besiegen?«
    »Immerhin hab ich letzte Woche bei der Wohltätigkeitsveranstaltung gespendet«, sinnierte er. Dann schien er den Gedanken beiseitezuschieben. »Wir haben doch Spaß, oder etwa nicht? Wir sollten das Leben nicht allzu ernst nehmen.«
    Er drückte mir einen flüchtigen Kuss aufs Haar, dann leerten wir die Champagnerflasche, und ich fand, dass das der romantischste Abend meines Lebens war. Wir hatten eine gemeinsame Basis … wir konnten über unsere Träume sprechen, unsere Ängste, unsere Hoffnungen. Ich weiß, dass Daddy sich Sorgen machte, weil ich mich mit Playboys abgab, aber Rufus war wirklich anders.
    »Das wird ja richtig ernst mit euch beiden«, sagte Philly erstaunt.
    Normalerweise hätte ich das vehement abgestritten, aber wir waren jetzt vier Monate zusammen, und es lief wirklich gut. Ich war sehr glücklich.
    »Nun ja …« Ich zierte mich.
    »Glaubst du etwa … du weißt schon … da wird bald etwas an deinem Finger blitzen?«
    Philly war drauf und dran, sich mit irgendeinem Banker zu verloben, und war völlig verrückt nach allem, was mit Hochzeiten zu tun hatte, und das, obwohl er so üble Arbeitszeiten hatte, dass sie ihn eigentlich nie zu Gesicht bekam. Carena hingegen sparte sich auf, wie
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