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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant
Autoren: Perry Rhodan
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nicht, warum ich das getan habe“,
sagte Seccar schulterzuckend.
    Er beugte sich zu Hister nieder. Der alte Mann war unzweifelhaft
tot. Neben ihm lag der Impulsstrahler. Hastig nahm Seccar die Waffe
an sich. Er sicherte sie und steckte sie in seinen Gürtel.
    „Und jetzt?“ fragte er anschließend.
    Homer G. Adams lächelte.
    „Nach Hause“, sagte er.
    Die Space-Jet wackelte und schwankte, aber sie hielt Kurs. Der
Pilot setzte seinen Flug fort, ließ das Gefährt langsam
tiefer sinken, bis es endlich den Boden berührte. Die Landebeine
wippten einmal kurz, dann stand die Space-Jet still.
    Langsam löste der Pilot die Gurte, die ihn an seinem Sitz
festhielten. Er freute sich, daß er den Flug so gut überstanden
hatte. Raumschiffe zu fliegen war keine Spezialbegabung von ihm; er
hatte sich vorher jeden Handgriff zeigen lassen.
    Es war still im Innern des kleinen Raumschiffs. Überall waren
noch Spuren einer sehr unsanften Landung zu sehen, Splitter,
verbogene Metallteile, Löcher, wo Glasscheiben hätten sein
sollen.
    Die Space-Jet war leer. Leer die Kabinen, leer die Laderäume.
Was sich nutzbringend verwenden ließ, war auf Daphynx
geblieben. Die Eingeborenen und die terranischen Siedler konnten
selbst so bescheidene Ladung gut gebrauchen.
    Der Pilot lächelte, als er den Begriff „terranische
Siedler“ dachte. Ein Mann und eine Frau, das war nicht viel -
aber alten Erzählungen vieler Völker zufolge hatte sich
auch die Menschheit aus nur einem Paar entwickelt.
    Durch den Antigravschacht verließ der Pilot die Space-Jet.
Sie stand ein wenig schief, aber das kümmerte den Piloten nicht.
Er war froh, daß das Fahrzeug überhaupt stand.
    Vom Kontrollturm her näherte sich ein Gleiter, mit nur einem
Mann besetzt. Neben dem Piloten hielt der Gleiter an.
    „Sir!“ rief der Mann. „Wir haben Sie schon
vermißt!“
    „Das freut mich“, sagte der Pilot. „Gibt es
Neuigkeiten?“
    „Abgesehen von Ihrer Entführung... keine, Sir!“
    „Das ist für mich keine Neuigkeit“, witzelte der
Pilot. „Sie sollen mich abholen?“
    Der Gleiterfahrer nickte und ließ den Piloten der Space-Jet
einsteigen.
    „Es war entsetzlich heiß in den letzten Tagen, Sir!“
    Der Pilot lächelte und sah auf seine Hände.
    „Ich weiß“, sagte er sanft. „Heiß
und trocken?“
    „Schwül, entsetzlich schwül. Nicht auszuhalten.“
    „Mir ist es besser ergangen“, sagte der Pilot der
Space-Jet. „Dort, wo ich war, ist es warm und trocken. Ich habe
etwas Farbe bekommen in dieser Zeit.“
    „Hm“, sagte der Mann am Steuer. „So kann man es
natürlich auch nennen. Ich würde es als handfesten
Sonnenbrand bezeichnen. Als ob Sie durch eine Wüste gewandert
wären.“
    „Etwas Ähnliches habe ich gemacht“, erinnerte
sich der Pilot. „Bringen Sie mich als erstes in mein Büro.“
    „Wie Sie wollen, Sir! “
    Der Gleiter verließ den Bereich des Raumhafens und fuhr
durch die Stadt. Terrania wuchs noch, und es mußten noch
Jahrzehnte vergehen, bis die Stadt ihren eigenen unverwechselbaren
Stil gefunden hatte. Sie war so jung wie das Imperium, dessen
Hauptstadt sie war, und einstweilen schien sie sich noch in jeder
Woche zu verändern. Der Pilot sah Häuser, die bei der
letzten Fahrt noch nicht gestanden hatten, und er vermißte
Häuser, die er vor Monaten noch gesehen hatte.
    „Warten Sie hier“, bestimmte der Pilot, als er sein
Ziel erreicht hatte. Der Fahrer am Steuer des Gleiters nickte.
    Der Pilot stieg aus. Der Antigrav brachte ihn zu seinem Büro.
Es sah auf seltsame Weise unverändert aus, als habe niemand das
Verschwinden des Mannes bemerkt, der hier still und emsig zu arbeiten
pflegte.
    „Also bin ich doch ersetzbar“, murmelte der Mann und
lächelte. Es tat gut, das zu wissen; es machte die Verantwortung
leichter. Er griff nach dem Mikrophon eines Diktiergeräts.
    „Shanken, Sie kennen die Privatadresse von Miß
Carmichael. Sie erhalten einen Sonderauftrag. Fahren Sie hin, packen
Sie alles Private zusammen und schaffen Sie es in einen Lagerraum
unserer Abteilung. Das gesamte Mobiliar soll verkauft werden; ich
erwarte darüber schnellstens eine Abrechnung. Teilen Sie des
weiteren der Buchhaltung mit, daß Miß Carmichael im
Einverständnis mit mir gekündigt hat, fristlos. Beachten
Sie entsprechende Vorschriften des Kündigungsschutzgesetzes und
ermitteln Sie den Gesamtbetrag der Zahlungen, die Miß
Carmichael zu bekommen hat. Ende! “
    Der Mann schaltete das Diktiergerät ab, nahm die Bandspule
heraus und legte
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