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PR TB 201 Der Verräter Mutant

PR TB 201 Der Verräter Mutant

Titel: PR TB 201 Der Verräter Mutant
Autoren: Perry Rhodan
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diesem
erstaunlich reißfesten Seil kletterte Ruhan geschickt und
schnell in die Höhe. Vanessa folgte ihr, dann machte sich Hardan
an den Aufstieg.
    Er kam gut vorwärts, vor allem, weil er das Abenteuer so
schnell wie nur irgend möglich hinter sich bringen wollte. Das
Seil in seinen Händen zuckte und ruckte, ab und zu brachte er
mit dem Fuß einen kleinen Stein ins Rollen - es gab guten
Grund, den Aufstieg schnell zu erledigen. Seccar jedenfalls war
heilfroh, als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen
wußte.
    Die Gruppe hatte ein knapp einen Meter breites Felsband erreicht,
auf dem man ziemlich leicht gehen konnte. Vorausgesetzt, man
unterließ es, nach rechts in die Tiefe zu blicken. Dort ging es
zunächst fünfzig Meter hinab, dann kam ein kleines Plateau,
knapp drei Meter breit, und dann ging es wieder fünfhundert
Meter steil hinab. Freiwillig wäre Seccar nie bis in diese Höhen
hinaufgeklettert, aber er hatte keine Wahl gehabt.
    So tappte er furchtgepeinigt, aber mit dem Mut der Verzweiflung
hinter den anderen her.
    „Wir brauchen bald ein Nachtlager“, sagte Vanessa
plötzlich. „Nador, kannst du etwas sehen?“
    Die Antwort kam nach einer ziemlich langen Pause.
    „Ja, Vanessa“, sagte der Ulizza. „Ich kann etwas
sehen - etwas, das ich nie zuvor gesehen habe.“
    Schlagartig wurde Hardan Seccar hellwach. War das Ziel erreicht?
    Das Tal war nicht sehr groß; knapp einen Kilometer lang,
etwas mehr als zwei Kilometer breit. Es lag mitten im Gebirge, ohne
einen anderen Zugang zu haben als den, den Nador gefunden hatte.
    Die Gruppe lag auf der Felsplattform und spähte in die Tiefe.
Über das kleine Plateau fegte ein eisiger Wind, Vorbote eines
Gewittersturms, der in weniger als einer Stunde über das Gebirge
hereinbrechen mußte.
    Den Bewohnern des Tales konnte das gleichgültig sein.
    Zu sehen waren sie nicht; erkennbar war nur, was sie geschaffen
hatten.
    Der Boden des Tales war grün, dicht bewachsen, ungeachtet der
Höhe. Das ganze Tal glich eher einem Park als einem
Hochgebirgstal, in dem man Steine und nur ab und zu Krüppelgewächse
erwartete.
    „Ich habe so etwas nie gesehen“, murmelte Ruhan. „Kann
Gras oder Getreide tatsächlich so dicht an dicht wachsen?“
    „Es kann“, bestätigte Seccar.
    Er verschwieg, daß es dazu einiger Voraussetzungen bedurfte.
Man mußte beispielsweise Tiefbrunnen bohren können oder
über ein wirksames System zum Auffangen des Regenwassers
verfügen. Man mußte dazu die Möglichkeit haben,
Winterstürme, Hagelschlag und ähnliche Naturkatastrophen
durch ein weitgespanntes Energiefeld abzuwehren. Man brauchte, um ein
solches Paradies
    künstlich schaffen zu können, Roboter, die den Garten
bestellten und mit unermüdlichem Eifer das Gedeihen der
Feldfrüchte überwachten. Man brauchte für dieses Tal
ein Springerschiff mit funktionierender Einrichtung.
    Das Schiff lag in einem Winkel des Tales, knapp dreihundert Meter
lang und für ein Walzenschiff ungewöhnlich dick. Auf den
ersten Blick war zu erkennen, daß das Schiff nicht eben sanft
gelandet war. Der Bug war völlig zerstört, die Hülle
an vielen Stellen aufgerissen und nur notdürftig geflickt.
    „So ist das also“, murmelte Seccar.
    „Wahrscheinlich mußten sie aus irgendeinem Grund hier
notlanden“, überlegte Vanessa laut. „Und sie haben
es nicht geschafft, das Schiff wieder in den Raum zu bekommen.“
    „Vielleicht sind die Insassen längst tot?“ meinte
Seccar. Er spähte nach oben.
    Das Gewitter zog heran, der Wind wurde immer heftiger und eisiger.
Es war hohe Zeit, daß sich die Gruppe für die Nacht einen
Unterschlupf suchte. Im Freien war sie verloren.
    „Wir müssen dahinunter!“ sagte Hardan Seccar.
„Kannst du auch hier einen Weg finden?“
    Der junge Nador grinste breit.
    „Längst gefunden“, behauptete er. „Es wird
nicht einmal schwierig werden.“
    Sie machten sich an den Abstieg. Einige Male entdeckten sie
Spuren, die darauf hinwiesen, daß dieser Weg schon von anderen
benutzt worden war. Eine knappe Stunde später stand die Gruppe
auf dem Boden des Tales.
    „Unglaublich“, murmelte Ruhan ein ums andere Mal.
Immer wieder betastete sie das dichte Gras, das jedem altenglischen
Schloßpark zur Ehre hätte gereichen können. „Auf
diesem Boden könnte unsere ganze Sippe ohne die geringste Sorge
leben.“
    „Darum also haben die Berggötzen alles darangesetzt,
uns von den Bergen fernzuhalten!“ sagte Nador bitter.
    „Deckung!“ flüsterte Vanessa.
    Ein Robot
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