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Guter Rat ist leise

Guter Rat ist leise

Titel: Guter Rat ist leise
Autoren: Angie Mienk
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    Die „unsichtbare Leine“ steht für die innige Beziehung zu Deinem Hund.
     
Die unsichtbare Leine
    „Freiwillige Abhängigkeit ist der
    schönste Zustand, und wie wäre
    der möglich ohne Liebe.“
    (Johann Wolfgang von Goethe, Die Wahlverwandtschaften)
     
    Schon in unserem Buch Hundologie – das Einsteigerbuch (Mienk 2008) wird ausführlich erklärt, wie man mit seinem Hund eine harmonische Beziehung aufbaut. Der Gipfel dieser Harmonie ist die „unsichtbare Leine“, eine innige Verbindung zwischen Hund und Mensch, die auf große Distanzen funktioniert. Die Methode funktioniert nur dann, wenn bereits eine feste Bindung besteht, und wenn Du nun bereit bist, Dich und Deinen Hund aus einem völlig neuen Blickwinkel zu sehen.
    Immer wieder werden wir gefragt, wie man diese innige Verbindung herstellt. Interessanterweise schauen uns meist die „Hundeplatz-Fanatiker“ ganz konsterniert an, wenn sie sehen, wie wir mit unseren Hunden kommunizieren, oft ohne auch nur ein Wort oder eine Geste zu verwenden. Wenn wir mit unseren Hunden sprechen, dann in ganzen, völlig normalen Sätzen: „Kommst Du, Tony,wir wollen doch heute noch raus – oder hast Du wieder was anderes vor?“ Wir benötigen keine Leckerli, keinen Zwang, keinen Druck, keine Kommandos!
     
    Unsere Hunde gehorchen nicht
    – sie kooperieren.
     
     
    Die Leine gibt Deinem Hund Halt, Sicherheit und schützt ihn vor Gefahren.
     
     
    Die Leine bildet die lockere Verbindung zu Deinem Hund, sie bindet ihn nicht an.
     
    Wenn wir das erreichen wollen, müssen wir zunächst unser ganzes Denken und Handeln „umstülpen“ und das beginnt schon bei dem Begriff der Leine.
    Definieren wir zunächst den Begriff Leine neu:
    •    Eine Leine hält nicht den Hund –
        sie gibt dem Hund Halt.
    •    Eine Leine sichert nicht den Hund –
        sie gibt dem Hund Sicherheit.
    •    Eine Leine schützt nicht vor dem Hund –
        sie schützt den Hund vor Gefahren.
    •    Eine Leine engt den Hund nicht ein –
        sie gibt dem Hund Freiheiten.
    •    Eine Leine bindet den Hund nicht an –
        sie ist die (lockere) Verbindung zwischen Mensch und Hund.
     
     
    Hund und Mensch verstehen sich.

Und es gibt sie doch …
    „Wenn Gott einen Hund misst,
    zieht er ein Band um das Herz
    statt um den Kopf.“
                             (Verfasser unbekannt)
     
    Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, warum der Hund des Wohnsitzlosen in jeder Situation ohne Halsband und Leine bei seinem Menschen bleibt, während unser Hund uns gerade wieder mit vollem Tempo über die Straße zieht? Wer hat nicht schon darüber nachgedacht, warum gerade die Hunde dieser Menschen, die niemals einen Hundeplatz gesehen haben, ohne Kommando immer das Richtige tun? Wer hat nichtauch tief in sich drin die Sehnsucht nach einem „Lassie“ oder „Rex“? Sicher, „Lassie“ oder „Rex“ sind eine Erfindung der Filmemacher. Aber die Hunde der Wohnsitzlosen? Die sind real. Auch unsere Hunde sind real, sehr real sogar. Ohne jemals eine „Ausbildung“ absolviert zu haben, können wir sie nicht nur allesamt überall mit hinnehmen, jeder von ihnen würde für uns – aus eigenem Willen – durchs Feuer gehen, wenn es darauf ankommt.
    Fragst Du Dich, warum es bei Dir und Deinem Hund nicht funktioniert und wie es bei uns zu dieser engen Bindung kommt? Die Antwort ist einfach: Wir lieben uns, wir teilen ein Leben miteinander, wir verstehen uns.
     
    Vier elementare Dinge machen den Unterschied:
    •    Die menschliche Einstellung zum Hund und zum Leben;
    •    die daraus folgende Grunderziehung;
    •    die Bindung und Leadership;
    •    die Gedanken, die Gefühle und damit die „unsichtbare Leine“, die bei den Glücklichen bestens funktioniert.
     
Die menschliche Einstellung zum Hund
    „Wer selbst recht ist, braucht nicht
    zu befehlen: und es geht.
    Wer selbst nicht recht ist, der mag
    befehlen: doch wird nicht gehorcht.“
                       (Konfuzius, Gespräche Lunyü)
     
    Der Hund als Partner – ja, jedoch nicht im menschlichen Sinne. Der Hund lebt stets im Hier und Jetzt, gespickt mit allen Erfahrungen aus der Vergangenheit. Keinesfalls lebt der Hund wie wir Menschen in der Zukunft. Gedanken wie: „Was wird morgen sein?“ liegen ihm fern. Er denkt jedoch auch nicht in der Vergangenheit: „Hätte ich gestern doch den Knochen gefressen, wäre er jetzt nicht gestohlen worden
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