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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
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Mörsergranate flog hoch, beschrieb eine Kurve, krachte in den steinernen Turm und überschüttete einige der Angreifer mit Mauerbrocken.
    Arthil hastete von hinten heran, und Nivel winkte ihr hektisch, sich niederzukauern, dann erklärte er ihr die Situation.
    »Habt ihr etwas dagegen, wenn wir diese Waffen ausschalten?« fragte sie.
    »Ausschalten? Nein. Wie denn?«
    Arthil winkte die keuchenden Männer mit den seltsamen Waffen heran und deutete auf die beiden Maschinengewehre. Nachdem sie sich die langen Rohre auf die Schultern gelegt hatten, drückten sich die beiden Männer in die Düne hinunter und zielten sorgfältig.
    »Nach hinten alles klar!« rief Arthil. »In Ordnung, Freiwillige. Laßt sie fliegen!«
    Zischend rasten zwei Raketen heraus und trafen sich unter Feuerschauern in den Maschinengewehr-gruben. Es folgte viel Geschrei, und als sich einige der Angreifer sehen ließen, fauchte von den Verteidigern des Turmes Gegenfeuer auf sie herab. Leutnant Nivel zog Arthil zu Boden, als die Angreifer in ihre Richtung zu schießen begannen.
    »Es ist fast dunkel. Wir müssen uns zurückziehen«, sagte Nivel. »Sie sind in der Überzahl. Wie viele Leute habt ihr?«
    »Zweiunddreißig stehen zur Verfügung. Wir können die Nacht nahe am Meer abwarten, Leutnant. Ich glaube, wir können sie zurückhalten. Wir können auf Hilfe hoffen.«
    Sie zogen sich zurück in die Dünen am Strand, nachdem sie noch zwei Raketen abgeschossen hatten, um ihren Rückzug zu decken, dann legten sie sich in den Sand und stellten eine Wache auf. »Jetzt haben wir Zeit, miteinander zu sprechen«, sagte sie. »Erzähl mir bitte, was geschehen ist!«
    Nivel versuchte, die ganze Geschichte zu berichten, unterbrochen von dem Pelbar-Navigator, wenn seine Erinnerungen zu einseitig wurden. Endlich fragte Arthil: »Habt ihr von einem Mann namens Jestak ge-hört?«
    »Jestak wurde getötet, während er die Bombe abmontierte, die im Hafen von Baligan zurückgelassen wurde, habe ich gehört«, sagte der Navigator. »Ich kenne ihn, seit wir Kinder waren. Hast du ihn auf seiner Reise in den Osten kennengelernt? Wie klein ist doch die Welt.«
    »Getötet?« Arthil schwieg lange. »Während er die Bombe abmontierte.« Wieder schwieg sie und starrte die Sterne an. »Ich hatte gehofft, ihn zu treffen. Nun ja, jemand muß die Bomben abmontieren. Die Verluste sind immer da. Ja, ich kannte ihn. Als wir beide noch jung waren. Wie heißt du?«
    »Tanbar. Aus Pelbarigan. Ich war von Anfang an bei der ganzen Geschichte dabei. Hoffentlich geht es jetzt dem Ende zu. Ich möchte ... aus der Garde aus-treten.«
    »Wozu, Tan? Möchtest du Landwirtschaft betreiben?« fragte der Heizer.
    »Nein. Ich möchte den ersten Ballonbetrieb in der neuen Welt aufziehen«, sagte Tanbar. »Stellt euch doch vor, was man damit alles machen kann.«
    »Keine schlechte Idee – sag mal, was sind das für Lichter?«
    Nivel riskierte einen Blick. »Fackeln. Von der Stadt her. Es muß weit nach Mitternacht sein.«
    »Ich habe ein ungutes Gefühl dabei«, sagte der Pelbar-Heizer.
    »Das ist sicher nichts Schlimmes«, sagte Arthil.
    »Die Angreifer würden sich doch bestimmt nicht so ankündigen.«
    Bald stapfte eine Menge von über vierhundert wü-
    tenden Bürgern, die der Unterführer aufgeweckt hatte, durch den Sand direkt auf den Turm zu. Die Angreifer, die ihn inzwischen umzingelt hatten, feuerten Warnschüsse ab und jagten die Neuankömmlinge auseinander, aber sie wußten, daß das Spiel zu Ende war, und bald waren die meisten nach Süden geflohen. Irgendwann stürmte die Menge zum Turm hinauf und schloß sich den Inselbewohnern an, die dort Zuflucht gesucht hatten. Bald wurde man sich einig, daß alle dortbleiben und die alten Waffen bewachen wollten, bis Verstärkung eintraf. Einige der neu Hinzugekommenen hatten daran gedacht, etwas zu essen mitzubringen, und bald entwickelte sich inmitten der Überreste von Kampf und Gemetzel ein sonderbares Fest.
    Gegen Morgen hörte man aus der Ferne einige Gewehrschüsse, aber bis zum Vormittag geschah weiter nichts, dann führte eine Gruppe aus Innanigani und Shumai-Reitern ihre müden Tiere über den Sand.
    Kahdi begrüßte Nivel mit einer hochgezogenen Augenbraue. »Ich sehe, du hast es geschafft. Hat es hier einen Kampf gegeben? Wir haben Terog und seine Bande eingeholt. Er ist tot. Ich bin todmüde. Mein Pferd habe ich praktisch zuschanden geritten. Das al-so ist der Östliche Ozean. Ich könnte etwas davon gebrauchen.« Er ließ das
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