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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
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Gefährt hob und nach Osten zu schweben begann. Es überquerte, immer noch steigend, den Fluß und flog über seiner Armee und der Menschenmenge dahin, die ihnen lautstark zujubelte. Sie wirkten alle so winzig und zerbrechlich.
    Plötzlich bedauerte er die menschliche Prahlerei. Es war ein sonderbares Gefühl. Als er nach Westen in die Ferne blickte, sah er, daß sich eine Truppe dem Lager der Westländer näherte.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Schau hier durch!« sagte der Pelbar-Navigator und reichte ihm sein Teleskop.
    »Wie?«
    Der Steuermann erklärte es ihm ein wenig herab-lassend, und Nivel starrte durch das Glas. Innerhalb von wenigen Sekunden konnte er das Banner von Baligan erkennen. Das war es also. Budde sollte lieber zu einer Einigung mit der Pelbar-Frau gelangen. Es war zu spät, seine Männer zu benachrichtigen. Was war das? Coo, die mit den Balis marschierten? Noch schlimmer. Coo in der Nähe seiner Stadt? Es war kaum zu ertragen.
    »Wir treiben ein wenig nach Norden ab«, sagte der Pelbar-Navigator. »Wir müssen höher hinauf.«
    Der Leutnant erbleichte und schaute zu seinem Unterführer hinüber, einem dunkelhäutigen, jungen Mann, der breit und sorglos grinste. »Schau, das ist das Meer!« sagte er und zeigte hin.
    »Nein. Das ist das stehende Gewässer nördlich der Stadt«, berichtigte Nivel.
    »Kröten und Schlamm«, sagte der Navigator. »Sollen wir ihn runterbringen und zu Fuß gehen?«
    Nivel runzelte die Stirn. »Nein. Dann treffen wir auf den Hafen. Wir wollen nach Purth an der Küste.
    Schließt sich im Nordosten an die Stadt an. Wir können doch das Wasser überqueren und hoffen, daß der Wind nicht ganz auf Süden dreht, oder?«
    »Dein Spiel, Leutnant.« Der Heizer schüttete weiteren Alkohol in die Flammen.
    Stel seufzte und unterbrach: »Ahroe, ich bin sicher, daß wir sie mit Strahlungsdetektoren versorgen können. Ich habe ... meinen schon dem ... Hafenmeister gegeben ... Und wenn es euch nichts ausmacht, möchte ich jetzt ein wenig schlafen ... aber ihr dürft nicht aufhören zu reden ... Nicht aufhören, was auch geschieht. Ferth, wenn du mir noch ein bißchen Wasser bringen könntest?«
    Ahroe sah ihn fest an. Ihre Blicke trafen sich, hielten sich fest. Sie schob das Kinn vor. Dann wandte sie sich an Budde und sagte: »Nun gut. Ich bin mit den Strahlungsdetektoren einverstanden, aber nur, wenn sie versiegelt bleiben und nicht geöffnet und studiert werden.« Sie warf einen Blick auf Stel. Die ganze Zeit über hatte sie seine Hand gehalten, ihre schlanken Finger umfaßten seinen Daumen. Sie warf einen Blick auf Ferth, die Stel voll Angst anstarrte.
    »Ferth«, sagte Ahroe. »Beiß dir auf die Unterlippe und mach weiter! Zum Weinen hast du noch Zeit genug.«
    Ferth starrte sie an und schaute dann wieder zu Stel. »Jeder von uns macht seinen Teil, Ferth«, mahnte Ahroe. »Jetzt mach du den deinen!«
    Sie redeten weiter, und trotz der Wärme bat Ahroe um eine leichte Decke für Stel. Er regte sich nicht, als Ferth sie schweigend um ihn herum feststeckte.
    Es war halb nach Sonnenhochstand, als sie ein Abkommen schlossen und Oberly riefen, um es ihm vorzulesen. Er nickte bei jedem Punkt, stellte ein paar Fragen, krittelte ein wenig herum und blickte hin und wieder zu Stel und dann wieder zurück zu Ahroe.
    Schließlich sagte er: »Ich würde das unterzeichnen, Repräsentant. Ahroe, vielleicht willst du ... wir – ich weiß einen hübschen Platz für Stel ... einen Berg, westlich von hier. Ich habe einen Freund dort.«
    Ahroe schaute mit verzweifelter Miene zu ihm auf.
    »Stel ist ...«
    »Ich weiß. Mein Freund auch. Er kam von Borunds erstem Fiasko verwundet zurück.«
    »He, was wollt ihr damit sagen?« rief Budde aus.
    »Er ist tot«, murmelte Oberly.
    »Er schläft nicht?« flüsterte Budde.
    Eine Frau aus der Gruppe der Zivilisten begann zu weinen, und allgemeines Klagen wurde laut.
    »So ist der Krieg.« Ahroes Stimme zitterte. »Was habt ihr erwartet? Viele andere auf beiden Seiten haben das gleiche erlitten. Manche viel Schlimmeres.«
    »Sie waren nicht Stel«, sagte Repräsentant Budde.
    »Stel gehört genauso zu uns wie zu euch. Dieser Friede ist am meisten sein Werk.«
    Ferth schluchzte leise, und Ahroe zögerte nur für einen Augenblick, dann zog sie die Decke über das Gesicht ihres Mannes. Sie biß die Zähne zusammen und sagte: »Laßt uns dieses Ding unterzeichnen!«

NEUNUNDZWANZIG
    Der Ballon schwebte nahe an die zerklüftete Küste nördlich der Stadt, an die
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