Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
Ausruhen ... habe ich noch genug Zeit.«
    Inzwischen stand Oberly auf einer Anhöhe, nahm Meldungen von seinen Kundschaftern entgegen und bemühte sich, seinen Rückzug vor den feindlichen Truppen ins Gleichgewicht zu bringen. Gleichzeitig machte er sich über das plötzliche Auftauchen einer Menge von Bürgern Sorgen. In der Ferne konnte er wieder einen Ballon der Föderation aufsteigen sehen und wußte, daß er vor dem Gegner nur wenig verbergen konnte.
    »Sir«, sagte ein Soldat, der an seine Seite getreten war.
    »Jetzt nicht! Geh zu deinem Unterführer!«
    »Es ist von äußerster Wichtigkeit, Sir.«
    Oberly machte ein wütendes Gesicht, sah aber, daß es dem Mann ernst war. »Was ist?« fragte er.
    »Der Unterführer, Leutnant, der auf den Pelbar geschossen hat. Er war ein Freund von Borund. Er ist ein verbohrter Reaktionär. Ich habe gehört, wie er davon sprach, daß man, wenn nötig, die Bomben stehlen und verstecken müsse. Wenn du weich werden solltest.«
    »Hm. Sie sind doch in Sicherheit.«
    »Nicht unbedingt, Sir. Und die Patrouille, die ihm folgt, besteht fast nur aus Männern, die so denken wie er.«
    Oberly runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, wo sie sind.«
    »Er sagt, in Purth, an der Küste, Sir.«
    Oberly wurde bleich. »Na gut, danke. Ich werde mir etwas überlegen. Jetzt tu deine Pflicht, Soldat!«
    »Ja, Sir.«
    Was er mit dieser Information anfangen sollte, wußte Oberly nicht. Im Augenblick gar nichts. Die Bomben waren gut bewacht. Sie waren fast zwei Tagesmärsche von ihnen entfernt. Jetzt hatte er drin-gendere Probleme. Er hatte sich schon gefragt, warum sich die Patrouille so bereitwillig gemeldet hatte.
    Eigentlich wollte er nicht alles dadurch komplizieren, daß Ahroe ins Lager kam, aber dagegen konnte er im Augenblick wohl nicht viel machen. Wenigstens konnte sie ihm von Miggi erzählen.
    Als Ahroe kam, lag Stel unter einem Apfelbaum, umringt von einer Menge neugieriger und verängstigter Zivilisten. Bei ihm saßen Repräsentant Budde und Ferth, die, schweigsam und voller Angst, nicht von seiner Seite wich. Stel begrüßte Ahroe mit einem schwachen Lächeln, machte aber keinerlei Anstalten, sich aufzusetzen. Sie kniete neben ihm nieder.
    »Was tust du hier? Wie ...«
    »Du bist älter geworden, Ahroe.«
    »Das soll vorkommen. Wie geht es dir? Ist es schlimm?«
    Stel seufzte. »Es reicht. Völlig. Aber nachdem du jetzt ... das hier ist Repräsentant Budde. Und das ist Ferth Sovel, meine junge Freundin. Das ist Ahroe, die Diplomatin der Föderation. Ich hoffe, ihr könnt diesen Schlamassel durch Reden aus der Welt schaffen.«
    »Es reicht?«
    »Ja.«
    »Du kannst doch nicht einfach so aufgeben. Die Kugel ist dir nur in die Seite gegangen, oder?«
    »Ja. Aber nachdem sie drin war, hat sie viel ... innen herumgeschnüffelt. Bitte ... komm zur Sache! Wie ich es sehe, sollten die gegenwärtig geltenden Territo-rialgrenzen ... beibehalten werden.« Stel seufzte und blinzelte. »Sag du es ihr, Lume.«
    »Vielleicht könnten wir ins Kommandozelt gehen?«
    »Ich ... ich möchte bei Stel bleiben.«
    »He, Pelbar, wir könnten ihn hintragen«, rief ein dabeistehender Farmer.
    »Oder direkt hier ein Zelt aufstellen. Dann müßten wir ihn vielleicht nur zehn Armlängen bewegen«, sagte eine Frau in einem weißen Arbeitskittel.
    »Nein«, lehnte Stel ab. »Ich möchte bleiben, wo ich bin. Es ist alles getan worden. Ich liege bequem ...
    Ahroe, geh du mit Repräsentant Budde und sprich mit ihm! Ferth wird bei mir bleiben.«
    Ahroe schlug die Hände vors Gesicht und ließ sie eine Weile dort, dann nahm sie sie weg und sagte: »Das ist zu hart. Wie kann ich über Frieden verhandeln, während du so hier liegst? Ich habe dich noch nicht einmal nach deinem Leben gefragt, wie es kam, daß du hier bist oder ... könnt ihr mich nicht ein paar Sonnenbreiten mit ihm alleinlassen? Es wird nicht lange dauern. Keine Angst. Niemand wird angreifen.
    Noch nicht. Vielleicht nie mehr, wenn wir uns hier einigen können.«
    Schweigend rückten alle von dem Paar ab, bis auf Ferth, die mit ihrer dicken, von Tränen verschmierten Brille still sitzenblieb.
    »Er hat ... mit einer Handwaffe ... auf mich geschossen«, sagte Stel lächelnd. »Wie die aus der Höhle. Ich glaube, sie gehörte ... Atlan. So schließt sich der Kreis. Und Kreise ... haben schließlich doch ein Ende. Meine Vergangenheit hat auf mich gewartet.«
    »Es muß doch etwas geben, was wir für dich tun können. Du kannst nicht so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher