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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
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näherkam, sah er, daß es großartig gebaut war. Jede der rotierenden Schaufeln hatte einen roten Kreis, der schwindelerregend vorbeiflitzte, wenn sich die Schaufeln langsam drehten. Er kam längsseits, und der Mann von der Küstenwache sagte: »Sir, ich verstehe keinen von ihnen – bis auf einen alten, einarmi-gen Mann dort in der Kajüte. Er ist ein Shumai. Es geht ihm nicht gut. Soviel ich mitbekommen habe, machen sie sich Sorgen um ihn.«
    Der Hafenmeister duckte sich in die Kajüte und sah den alten Mann, er war sehr mager und ruhte in einem bequemen Korbsessel. Bei ihm war ein schwarz-haariger Mann mit mandelförmigen Augen, aufrechter Haltung und mißtrauischem Blick. »Hallo. Ich bin Tor von den Bowbend-Shumai«, sagte der Mann leise. »Das ist Yukanna. Wir bleiben nicht hier. Wollen nur ein paar Rotoren reparieren. Ich werde für uns sprechen.«
    »Zimonson, Tor. Woher kommt ihr? Wer sind diese Leute?«
    Tor blickte aus dem Fenster der Kajüte. »Oh, das ist eine lange Geschichte, Zimonson. Ich bin ... um die ganze Erde gereist.«
    Nachdem die Boote vor Anker gegangen waren, wurde Tor an Land gebracht, wobei ihm Yukanna, immer wachsam, nie von der Seite wich. Tor bestand darauf, gestützt von Yukanna und einem zweiten Mann zu Fuß durch die Menge den gepflasterten Abhang des Hafens hinauf und auf die Statue an seinem oberen Rand zuzugehen.
    Er blieb davor stehen und betrachtete sie. Die grü-
    ne Patina auf der regennassen Oberfläche machte die Gesichter anfangs zum Teil unkenntlich. Es war eine Gruppe von Männern aus Bronze, die auf den Hafen hinausblickten, meist stehende Soldaten. Einer hatte eine seltsame Kopfbedeckung auf und kniete. Daneben beugte sich ein Pelbar mit schalkhaftem Lächeln herunter. Er hielt einen kleinen Hund fest.
    Tor runzelte die Stirn. »Das sieht aus, als wäre es Stel. Und Jestak. Was ist hier geschehen?«
    Als Tor später im Hause des Hafenmeisters im Bett lag, sagte er nachdenklich zu dessen Frau, es sei fraglich, ob er nicht ein größeres Abenteuer hätte erleben können, wenn er zu Hause geblieben wäre. Ein Mann von der Küstenwache trat ein und brachte einen Funkspruch aus Innanigan.
    »Bitte lies ihn mir vor!« sagte Tor.
    Der Mann las: »Ich bin hier in Innanigan und will dich sprechen. Ich bringe Willton mit, den Sohn von Tristal und Fahna. Tristal ist im Westen. Wage es nicht, irgendwo hinzugehen, ehe ich komme! Eolyn.«
    Tor wiederholte Yukanna die Botschaft in einer fremden Sprache. Der antwortete kurz und wandte sich dann ab, um seine Traurigkeit zu verbergen. Seine Hand ließ er auf Tors Schulter liegen.
    Eolyn und Willton kamen drei Tage später mit dem Dampfboot an. Sie verloren keine Zeit und besuchten Tor sofort. Als Eolyn den Raum betrat, war sie über sein Aussehen erschrocken, »Tor«, sagte sie. »Sieh dich an! Was hast du mit dir gemacht? Das ist Willton, dein Großneffe. Hier. Ich muß dich untersuchen.
    Willton, wo ist die Tasche?«
    Tor schaute sie und den großen, jungen Mann hinter ihr an und fand in ihr eine Traurigkeit und eine Fülle der Erfahrung, die ihr Alter mit leichter Anmut erfüllten, und in ihm erkannte er Tristal wieder, mit dem gewissen Flackern in den Augen, das ihm verriet, daß der alte Shumai-Geist noch nicht erloschen war. »Hallo, Eo«, sagte er. »Ich bin nur ein bißchen alt geworden, sonst nichts. Das ist Yukanna.« Er gab seinem jungen Freund eine Erklärung. Dann wandte er sich wieder den beiden zu und sagte: »Ich freue mich, daß ihr gekommen seid. Wir müssen schon so bald wieder fort. Wir wollen die warme Jahreszeit auf der südlichen Halbkugel mitbekommen. Ich habe alte Karten studiert. Es ist ein weiter Weg um den Kontinent herum, und an der Südspitze ist es zu jeder Jahreszeit kalt.«
    »Du kannst nirgendwohin. Sieh dich doch an!«
    »Ich brauche mich ja nur auszuruhen. Die Hitobito erledigen alles.«
    Eolyn setzte sich auf das Bett. »Ich bin klüger geworden, Tor. Wenn du gehst, will ich mit dir gehen, und ich kann nicht fort.«
    »Was soll das heißen?«
    »Es heißt, daß du bei mir bleibst. Verstehst du mich?«
    Tor starrte an die Decke. »Das wäre schön, Eo.
    Aber ich kann meine Freunde nicht enttäuschen.«
    Willton, der seinen Großonkel ziemlich ehrfürchtig angesehen hatte, platzte heraus: »Schick mich mit! Ich fahre an deiner Stelle. Schau, ich bin nicht gebunden.
    Da gibt es keine Schwierigkeiten.«
    »Das würde mir dein Vater nie verzeihen – wenn er mir für das letztemal schon verziehen hat«,
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