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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Autoren: geisterspiegel.de
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können wir verzichten.« Er hebt eine Braue. »Ximena – ein seltsamer Name.«
    Auch er spricht ein X statt ein Ch, sodass ich ihn korrigiere.
    »Noch seltsamer«, bestätigt er lachend. »Schicken Sie sie vorbei, ich möchte mich vorstellen.«
    Damit bin ich entlassen und mache mich auf den Weg zurück ins Büro.
    Jane und Ximena haben sich inzwischen angefreundet, wie mir scheint, denn sie lachen und scherzen bereits, als ich eintrete.
    »Du sollst du Singh kommen, er möchte dich gerne kennenlernen«, sage ich dem neuen Agent Junior Grade, während ich Platz nehme.
    Jane schaut mich an und sieht, dass die Untersuchung erneut keine guten Ergebnisse hervorbrachte. »Schlimmer?«, fragt sie.
    »Wie man es nimmt. Die Virenlast …« Ich blicke zu Ximena, die sich gerade auf den Weg machen will. »Du wirst es ohnehin auf die eine oder andere Art erfahren – ich bin HIV positiv, halb Vampirin und zudem mit einer Blutsaugerin … liiert … wenn man so will. Das sind meine dunklen Geheimnisse, die hier bei Paraforce jedoch allgemein bekannt sind.«
    Sie starrt mich an. »Wie war das?«
    Ich wiederhole, was ich gesagt habe.
    »Okay, HIV – das verstehe ich noch. Tut mir leid für dich. Wie …«
    Ich erzähle ihr in sehr abgekürzter Form von Kolumbien, sodass sie im Bilde ist und mich nicht für eine Ex-Junkie hält.
    »Und die Sache mit den Vampiren? Ich meine – das hier ist zwar Paraforce, aber …«
    »Heute Abend besuchst du einen Club. Jane wird dein Operator sein. Dann könnt ihr üben, wie es so ist. Morgen sprechen wir erneut über das Thema.«
    Meine Freundin lacht leise, Ximena runzelt die Stirn. »O-kay.« Dann verlässt sie das Büro, um sich bei Singh vorzustellen.
    II
    »Wie wir wissen, gehörte das als Horror-Haus in den Akten bezeichnete Gebäude einem Mann namens Earl Franklin. Weiß, 48 Jahre alt, Halbglatze, Übergewicht, eine Narbe über dem linken Auge.«
    Wir sitzen in Baptistes Büro. Der Raum ist verdunkelt, ein Beamer wirft Daten und Fakten des Falls an die Wand.
    Im Moment sehen wir ein Foto von Franklin.
    Er hat Schweinsbäckchen, eng beieinander liegende Augen und ein Doppelkinn. Auf dem Foto trägt er einen einfachen Pullover sowie eine Kette, an der ein Drudenfuß baumelt.
    »Earl Franklin«, fährt Jane, die diese Präsentation leitet, fort, »ist laut Akten mehrfach straffällig geworden. Er bezeichnet sich selbst als Magier, Wahrsager und Wissender. Er saß wegen Tierquälerei ein paar Monate in Rikers, wurde aber auch schon wegen Betruges zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt. Offenbar gaben ihm gutgläubige Menschen viel Geld, damit er ihnen bei Problemen hilft. Als dies nicht klappte, verklagten sie ihn.«
    »Sie hätten besser seine Klienten wegen Dummheit ins Arkham Asylum geschickt«, witzelt Ximena leise.
    Ich grinse breit, James Elwood Blackstone III. verzieht hingegen den Mund. »Ich wüsste nicht, was daran lustig sein soll!«, lässt er Ximena wissen.
    Diese senkt schuldbewusst den Kopf.
    Ich hingegen schenke meinem Landsmann einen verärgerten Blick. Wäre er nicht mein Vorgesetzter, würde ich ihm zeigen, wie lustig ich sein kann. Zum Beispiel, wenn ich jemanden mit sarkastischen Sprüchen zu Boden werfe und dann, wenn er liegt, mit Hohn und Spott auf ihm rumtrampele.
    Das ist einer meiner garstigeren Wesenszüge, der hin und wieder hervorkommt; immer dann, wenn sich jemand wie ein Arschloch benimmt.
    Und James Elwood Blackstone III. kam bereits als Arschloch auf die Welt. Ich schätze, er war das erste Kind, das durch den Darm ernährt werden musste, weil sie einfach nichts anderes fanden, um die Milch reinzuschütten. Nur ein einziges, großes Arschloch …
    »Franklin befindet sich auf der Flucht, eine Fahndung läuft bereits. Das NYPD fand jedoch heraus, dass Franklin ein Schließfach am JFK besaß. Wir werden dorthin fahren und uns den von der Flughafenpolizei konfiszierten Inhalt ansehen. Momentan haben wir sonst keinen Ansatzpunkt.«
    Sie ruft ein neues Bild auf. Es zeigt die tote Kreatur aus dem Horror-Haus.
    Doktor Singh erhebt sich, um das Wort zu ergreifen. »Wir wissen nicht, mit welcher Spezies wir es hier zu tun haben«, erklärt er in seinem typischen Sing-Sang. »Obwohl es innen wie außen einem Reptil sehr ähnlich ist, glauben wir, dass es eine nicht zu unterschätzende Intelligenz besaß. Es sind sogar Strukturen für eine menschliche Stimme vorhanden. Auch ist das Hirn dem des Menschen sehr viel ähnlicher als dem anderer Reptilien. Wir haben
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