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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Autoren: geisterspiegel.de
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waren letztlich, als ich es ihnen zusicherte, kooperativ.«
    »Sehr gut. Sobald wir vollzählig sind, können wir mit der Arbeit beginnen. Mal sehen, ob sie den Weg zu uns findet.«
    Kaum habe ich den Satz beendet, als Ximena auch schon durch die Tür tritt. Sie wirkt frisch und ausgeruht – im Gegensatz zu mir – und hält nicht nur ihre Tasche in Händen, sondern auch eine Akte des NYPD. »Guten Morgen. Ich war so frei, am Police Plaza vorbeizufahren und mit den beiden Kollegen zu sprechen, die bis gestern den Fall Horror-Haus bearbeitet haben. Dann kopierte ich die elende Akte – ich glaube, das NYPD ist für das Abholzen des Regenwaldes verantwortlich.«
    »Das nenne ich einen Einstieg!«, ruft Baptiste fröhlich und stellt sich vor. Smith kommt mit einem neuen Computer und beginnt, diesen anzuschließen.
    Für einen Moment herrscht derart viel Trubel, dass ich die Flucht ergreife. Singh wartet auf mich; es ist wieder einmal Zeit, mir Blut abzuzapfen.
    Der Inder empfängt mich mit einem strahlenden Lächeln. Im Hintergrund sehe ich die Kreatur von vergangener Nacht auf einem Seziertisch liegen.
    »Guten Morgen«, singt Singh, greift nach meiner Hand und zieht mich in sein Büro. »Wunderbare Arbeit gestern, ganz wunderbar. Wir konnten erstaunlich viele Spuren sichern. Und dieses Wesen … sa-gen-haft. Schade nur, dass so viele Menschen sterben mussten. Wir fanden in dem Haus 25 Leichen. Und das sind nur die, die irgendwo hingen. Kollegen nehmen die Böden und Wände unter die Lupe. Wahrscheinlich finden wir noch mehr.« Er seufzt, greift nach einem Fladenbrot und hält es mir unter die Nase. »Sie sehen hungrig aus, Commander. Frisches Mango-Chutney. Sehr lecker. Essen Sie, essen Sie, meine Frau hat mir zu viel eingepackt.«
    Im ersten Moment will ich ablehnen. Dann aber fällt mir ein, dass ich tatsächlich kein Frühstück hatte. Nun ja, kein menschliches Frühstück, denn Chantalle und ich nahmen lediglich etwas Blut zu uns.
    Daher greife ich zu, beiße hinein – und reiße die Augen auf. »Das ist wunderbar!«, entfährt es mir. »Du meine Güte, so ein gutes Chutney habe ich nicht mehr gegessen, seit ich damals in Indien war. Wirklich fantastisch!«
    Begeistert esse ich das Fladenbrot auf.
    »Sie glauben gar nicht, wie sehr mich das freut!«, sagt Singh zufrieden. »Meine Frau bereitet viele Chutneys zu. Sie betreibt ein indisches Deli – die meisten Kunden sind begeistert von ihrer Küche.«
    »Also verkauft ihre Frau dieses Chutney?«
    »Nur auf Broten oder zu anderen Gerichten.«
    »Sehr schön. Können Sie morgen Frühstück für vier Personen mitbringen? Ich bin überzeugt, der Chef wird das Chutney ebenfalls lieben.«
    »Aber sehr gerne!« Er holt seinen PDA hervor und macht sich eine entsprechende Notiz. »Langsam trägt meine Werbung für das Deli meiner Frau Früchte.«
    Ich schüttelte in gespielter Empörung den Kopf. »Also so ist das. Darum packt Ihnen Ihre Frau zu viel ein.«
    »Richtig, Commander.« Er reicht mir eine Serviette, damit ich mir die Finger und den Mund abwischen kann. »Doch nun zu etwas weniger Erfreulichem.«
    »Ja …« Ich mache meinen rechten Arm frei, setze mich auf einen Stuhl und warte, bis Singh die Vorbereitungen abgeschlossen hat.
    »Bitte eine Faust ballen.« Er legt den Stauschlauch an, sucht die Vene und schon dringt die Nadel in mich ein. »Langsam bekomme ich wieder Übung«, scherzt er.
    Mit meinem Blut geht er zu einem Gerät, welches die Analyse vornehmen wird. Ich presse derweil einen Tupfer auf die Wunde.
    Eine Weile geschieht nichts. Angst kriecht in mir empor, die sich noch steigert, als ich Singhs besorgtes Gesicht sehe.
    »Keine Besserung?«
    Er schüttelt den Kopf. »Tut mir leid, Commander – aber die Virenlast ist ein wenig gestiegen. Aber es gibt auch einen Funken Hoffnung; die Zahl der T-Zellen ist nicht gesunken. Wir steigern die tägliche Dosis Ihres Medikaments. Gut möglich, dass wir auf der richtigen Spur sind.«
    »Sind die Viren … mutiert?«
    Er schüttelt den Kopf. »Nein, Commander – eine Wandlung wäre weiterhin möglich. Wenn die Virenlast bei maximal möglicher Dosis Ihres Medikaments nicht sinkt, sollten Sie ernsthaft darüber nachdenken.«
    »Ja, das werde ich dann wohl müssen.« Ich lasse mir ein Pflaster geben. »Sie wissen, dass wir eine neue Kollegin haben?«
    Singh, froh, dass ich das Thema wechsele, nickt. »Ich habe mir vom NYPD die medizinischen Unterlagen schicken lassen; sie sind recht frisch. Auf eine Untersuchung
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