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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Autoren: geisterspiegel.de
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inne oder weicht gar zurück. Stattdessen scannt sie mit ihren Augen den Raum.
    Er ist groß, grün gestrichen – und leer.
    Und doch erwartet uns eine Überraschung, denn links von uns, an der Wand, befindet sich eine kreisrunde, flirrende Stelle. So, als würde sich dort eine durch ein Kraft- oder Magnetfeld geschützte Öffnung befinden.
    Langsam gehen wir auf diese Stelle zu.
    »Vorsichtig!«, mahnt Jane. »Wer weiß, was das ist.«
    Ximena schürzt die Lippen. »Nein, wir springen kopfüber hinein«, lässt sie meine Kollegin wissen. »Das machen wir S.W.A.T.-Mitglieder immer.«
    Noch immer nähern wir uns der Stelle. Doch noch ehe wir auf zwei Meter heran sind, verschwindet das Flirren.
    Dort, wo es sich befand, ist ein rot lackierter Kreis zu sehen. Buchstaben, zu seltsamen Worten aneinandergereiht, befinden sich darin.
    »Clear!«, rufe ich ins Headset.
    Shimmer kommt zu uns. Er bleibt neben mir stehen und starrt auf die Wand. »Was ist denn das für eine Scheiße? Und wo sind sie Biester, die wir gehört haben?«
    »Vermutlich durch ein Portal, das sich genau hier befand.« Damit trete ich an die Wand heran und berühre den Kreis. Er fühlt sich verflixt warm an. Der Beton ringsum ist hingegen kalt.
    »Und was ist das für eine Sprache?«, fragt Shimmer. »Oder ist das nur irgend ein dummes Zeug?«
    »Das ist Aklo«, erwidert Ximena zu meiner Verblüffung.
    »Aklo?«, fragt Shimmer. »Und wo in aller Welt wird das gesprochen? Davon hab ich noch nie in meinem Leben gehört.«
    »Das wird normalerweise gar nicht gesprochen«, erwidert seine Untergebene. »Ich meine – das ist eine fiktionale Sprache. Arthur Machen, ein Autor und Mystiker, erfand sie für eine Geschichte. Lovecraft griff sie auf und nutzte sie in seinen Werken.« Sie schaut mich an. »Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn.«
    Ein Schauer rieselt mir über den Rücken. »In seinem Haus in R’lyeh wartet träumend der tote Cthulhu«, übersetze ich.
    Sie besieht sich die Zeichen. »Es ist eine fiktionale Sprache, die von vielen Autoren benutzt wurde. Es gibt nur wenige Worte, die stets wiederkehren.«
    Ich blicke die Wand ebenfalls an. Aus einem mir nicht verständlichen Grund ergeben die Worte für mich durchaus Sinn. »Es mag sich öffnen das Tür für jene, die das Wissen in sich tragen.«
    »Meinst du?«, fragt Ximena leise, besinnt sich dann aber. »Entschuldigung, Ma‘am, ich wollte nicht respektlos erscheinen.«
    »Schon okay. Um auf deine Frage zurückzukommen – ja, das denke ich.«
    »Und jetzt?«, fragt Shimmer.
    »Jetzt schickt uns mein Operator ein Bergungsteam, damit die tote Kreatur in unseren Labors untersucht werden kann. Die CSU soll den Tatort auf Spuren untersuchen und uns die Daten übermitteln.«
    »CSU?«, höre ich Jane fragen. »Ich dachte, das heißt in den USA CSI.«
    »Das kommt auf die Stadt an. Hier im Big Apple ist es die Crime Scene Unit – auch wenn es in der Glotze anders dargestellt wird. Aber seit wann glaubt man, was einem die Glotze erzählt?«
    Shimmer nickt und trabt davon, Ximena hingegen bleibt neben mir stehen.
    »Woher kennst du diese Sprache?«, will ich von ihr wissen.
    »Meine Eltern waren Mitglieder eines Kults, die Lovecrafts Ideen für bare Münze nahmen. Sie hingen ziemlich tief drin in dieser Sache. In unserem Haus geschahen hin und wieder …« Sie verstummt, ein Schatten legt sich auf ihr Gesicht.
    »Ja?«
    »Es geschahen Dinge in meiner Kindheit, über die ich nicht gerne rede. Als ich es einmal tat, schickte mich meine Tante zu einem Psycho-Klempner. Er redete mir ein, dass alles, was ich gesehen, gehört und erlebt hatte, Produkte einer überreizten kindlichen Phantasie seien, die sich als Traumata manifestiert hätten.« Sie zögert. »Oder so ähnlich.«
    »Was sagten deine Eltern dazu?«
    »Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot; verbrannt in einem Feuer, das nicht nur sie tötete, sondern auch all die anderen Mitglieder des Kults. Ich konnte entkommen, aber niemand sonst. Darum … sah auch niemand die feurigen Flammenwesen, die während einer Beschwörung auftauchten und alles in Brand setzten, was sie berührten; selbst die Menschen.«
    »Hm.« Noch immer starre ich auf den Kreis. Dann schieße ich ein Bild von ihm mit meiner Datenbrille. »Jane, hast du alles organisiert?«
    »Sicher. Singh wird sich freuen, dieses Vieh untersuchen zu dürfen. Du weißt ja, wie gerne er Nadeln in irgendetwas hineinsteckt.«
    »Vor allem in mich«, gebe ich düster
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