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Olchis im Bann des Magiers

Olchis im Bann des Magiers

Titel: Olchis im Bann des Magiers
Autoren: E Dietl
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dann kommt er immer«, meinte das eine Olchi-Kind.
    Olchi-Papa kitzelte die heiße Drachennase, und Feuerstuhl ließ ein paar schwefelige Dampfwolken aus den Nüstern fahren. Es folgte ein kräftiger Nieser, dann war er endlich wach. Die Olchis konnten ihn aus der Garage führen.
    »Uff!« Spirelli fühlte sich erleichtert. Er ging mit wackligen Knien nach draußen und rückte seine rote Stoppelhaarperücke zurecht. In der Hand hielt er seinen blauen Müllsack, in dem er die Statue verstaut hatte.
    »Vielen Dank für die Rettung!«, sagte er. »Gut, dass Sie gekommen sind. Wie Sie sehen, bin ich Müllmann. Ich wollte nur mal nachsehen, ob hier kein Sondermüll herumliegt.«
    »Aha, soso«, sagte Herr Schnurrhahn.
    »Sondermüll muss nämlich unbedingt entfernt werden«, fügte Spirelli schnell hinzu. »Eine Anordnung vom Amt für Umweltschutz.«
    »Und den Sondermüll suchten Sie in der Hütte des Olchi-Drachen?«, fragte Professor Brausewein misstrauisch.
    Spirelli versuchte sich herauszuwinden: »Äh, ja, natürlich. Aber ich habe nichts zu beanstanden. Alles ist in Ordnung. Ich wünsche Ihnen allen noch einen wunderschönen Tag!« Er drehte sich um und begann loszustiefeln.
    »Muffelfurzteufel! Die Statue ist weg!«, hörte man das eine Olchi-Kind aus Feuerstuhls Garage kreischen.
    »Halt! Stehen bleiben!«, rief Herr Schnurrhahn Spirelli nach. »Was haben Sie in Ihrem Müllsack?«
    Da fing Spirelli an zu rennen. Wie von der Tarantel gestochen, sauste er über den Müllberg. Er stolperte über den Abfall, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    »Das war der Magier!«, riefen alle Olchis gleichzeitig, und Herr Schnurrhahn nahm sofort die Verfolgung auf.
    Er lief hinter Spirelli her und rief immer wieder: »Halt! Stehen bleiben! Polizei!«
    Leider war Spirelli wirklich gut in Form. Der Polizist war viel zu langsam und konnte ihn nicht einholen.
    Da flitzten auch die beiden Olchi-Kinder los. Wie der Blitz rannten sie durch die Matschpfützen, sie hüpften über Schränke und Heizkörper, über Matratzen, Bretterstapel und Holzkisten. Natürlich kannten sie den Müllberg wie ihre Westentasche, und das eine Olchi-Kind nahm eine Abkürzung und konnte Spirelli den Weg abschneiden.
    Es duckte sich hinter einem alten Sofa und wartete kurz, bis der Magier vorbeigerannt kam. Dann sprang es mit einem Satz hervor und stürzte sich auf ihn.
    »Krötiger Fliegenschiss!«, kreischte das Olchi-Kind. Es packte Spirelli mit seinen kleinen starken Olchi-Händen und stemmte ihn hoch in die Luft.
    »Lass mich runter! Sofort!«, schrie Spirelli. »Lass mich los, du Wicht!« Er strampelte wild mit Armen und Beinen, doch das Olchi-Kind hielt ihn da oben, bis Herr Schnurrhahn endlich bei ihnen war.
    Der Polizist fummelte schnell ein Paar Handschellen von seinem Gürtel und rief: »Sie sind festgenommen, Herr Spirelli! Ich verhafte Sie hiermit wegen Kunstraubs!«

Alles hat ein Ende

    Jetzt war die Welt wieder in Ordnung auf dem Müllberg und im kleinen Städtchen Schmuddelfing.
    Spirelli war verhaftet, er hatte alles zugegeben und saß jetzt endlich im Gammelsberger Untersuchungsgefängnis hinter Schloss und Riegel.
    Professor Brausewein und Herr Schnurrhahn hatten die goldene Buddha-Statue gleich am nächsten Tag im Kunstmuseum abgeliefert. Dort stand sie jetzt wieder auf ihrem Podest im Glaskasten und konnte von den Besuchern des Museums bewundert werden.
    Für die Schausteller des Zirkus Mombelli war es Zeit geworden, die Zelte abzubrechen.
    Die Olchi-Kinder gingen mit Olchi-Opa noch einmal zum Zirkusgelände, um ihnen dabei zuzusehen und ein bisschen mitzuhelfen.
    »Muffelfurz und Läusekraut, nun wird der Zirkus abgebaut«, sagte Olchi-Opa. Auch er war ein bisschen traurig, dass jetzt alles vorbei war.
    Die Manege war bereits abmontiert, und der Jongleur und die Trapezkünstler falteten die große Zeltplane zusammen. Die Seiltänzerin schleppte einen Wassereimer zum Lamakäfig, denn das Lama brauchte noch etwas zu trinken.
    »Schade, dass ihr schon geht«, sagte das eine Olchi-Kind zu ihr. »Wieso könnt ihr nicht immer hierbleiben?«
    »Das geht nicht«, erklärte die Seiltänzerin. »Wir fahren jetzt hinüber nach Gammelsberg, dort sind wir noch ein paar Tage, und danach ziehen wir weiter. Wir Zirkusleute brauchen immer neues Publikum und neue Städte.«
    Das Zelt und die langen Zeltstangen mussten auf einen Transporter gehoben werden, und die drei Olchis fassten kräftig mit an. Die Olchi-Kinder hantierten mit den Eisenstangen
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