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Olchis im Bann des Magiers

Olchis im Bann des Magiers

Titel: Olchis im Bann des Magiers
Autoren: E Dietl
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Willkommen in Schmuddelfing!

    In dem kleinen Städtchen Schmuddelfing kannst du wunderbar Urlaub machen. Du kannst eine Wanderung in die blauen Berge unternehmen oder das Schloss der Gräfin Kreszentia von Wurm und Bakschisch besichtigen. Es gibt eine Tropfsteinhöhle mit uralten Höhlenmalereien, einen Fußballplatz und einen Zoo. Und wenn du willst, kannst du über den Marktplatz bummeln und dir eine Tasse heiße Schokolade kaufen.
    Die größte Attraktion von Schmuddelfing ist natürlich der olchige Müllberg. Diese Müllkippe ist etwas ganz Besonderes, denn dort hat vor einigen Jahren die Olchi-Familie ihre Muffelhöhle gebaut: Olchi-Mama, Olchi-Papa, Olchi-Opa, Olchi-Oma, die beiden Olchi-Kinder und das kleine Olchi-Baby.
    Als Haustiere haben die Olchis fette Kröten, Schnecken, Ratten, Mäuse und Wanzen, aber am liebsten mögen sie ihren Drachen Feuerstuhl. Mit ihm können sie durch die Gegend fliegen, wenn sie irgendwo hinwollen. Er schläft den ganzen Tag, aber wenn er einmal in Fahrt ist, dann knattert er los, dass einem Hören und Sehen vergeht. Wie die Autos der Schmuddelfinger steht der Olchi-Drache in einer Garage, und die hat ihm Olchi-Papa selbst gebaut.
    Ein herrlich sorgenfreies Leben führen die Olchis da auf ihrer Müllkippe. Den lieben langen Tag muffeln und pupsen sie gemütlich vor sich hin. Dabei sind sie so bärenstark, dass sie Kühlschränke mit einer Hand in die Luft stemmen können. Sie fischen sich die krötigsten Leckereien aus dem Müllberg, und alles, was die Schmuddelfinger wegwerfen, können sie gut gebrauchen. Mit großem Appetit verdrücken sie die unmöglichsten Dinge: Schuhsohlen, Autoreifen, Dosen, Flaschen, Gräten und weiß der Teufel was sonst noch alles. Trotzdem bekommen sie nie Bauchweh, und Übelkeit kennen sie gar nicht.
    Nur bei frischen Sachen wird es gefährlich für die Olchis. Wenn sie versehentlich etwas Frisches erwischen, werden sie krank und bekommen überall bunte Flecken.
    Regenwetter haben sie besonders gern. Dann hüpfen sie durch die schlammigen Pfützen und pfeffern sich fette Matschknödel auf die dicken Knubbelnasen.
    In Schmuddelfing hat man sich längst an die Olchi-Familie gewöhnt, und die meisten Schmuddelfinger mögen sie ganz gern. Aber das war nicht immer so. Es gab Zeiten, da rümpften die Leute die Nase, wenn sie einen Olchi zu Gesicht bekamen. Diese kleinen Stinkerlinge müffeln nämlich ganz entsetzlich. Sie waschen sich nie, und ihr Mundgeruch lässt sogar die Fliegen abstürzen und tot auf den Boden fallen. So etwas ist nicht jedermanns Sache. Man kann verstehen, dass einige Leute lieber Abstand halten und die Olchis nur aus der Ferne besichtigen.
    Doch in Schmuddelfing merkte man bald, dass diese Olchis eigentlich ganz nützlich waren. Sie verdrückten Unmengen von Müll und waren außerdem eine prima Reklame für den Ort. Der olchige Müllberg hatte sich inzwischen weit herumgesprochen, und in letzter Zeit zog er immer mehr Neugierige an. Die Besucher kamen von weit her, um Fotos von den Olchis zu machen. Das war den Leuten aus Schmuddelfing sehr recht, denn die Touristen übernachteten in den Pensionen und im Hotel, sie kauften Andenken, aßen Eis und tranken Bier, und daran verdienten die Schmuddelfinger viel Geld.

Ewald und Elisabeth

    Auch der Bürgermeister von Schmuddelfing schätzte die Olchis sehr. Gerade heute Vormittag hatte er an einem Reklameprospekt für Schmuddelfing gearbeitet. Der Prospekt sollte den Besuchern die Attraktionen der Stadt erklären. Und besonders natürlich den olchigen Müllberg.
    Der Bürgermeister war gerade nach Hause gekommen. Er hängte seine Jacke an die Garderobe und hielt Ausschau nach seiner Frau. »Elisabeth! Wo bist du?«
    Elisabeth saß draußen auf der Terrasse und telefonierte.
    Sicher redet sie schon wieder mit Herrn von Schramm, dachte der Bürgermeister.
    Herr von Schramm war Vorsitzender des Schmuddelfinger Kulturvereins, in dem Elisabeth sehr engagiert war.
    Sie umgab sich gern mit vornehmen Leuten. Wenn diese Leute auch noch adelig waren, dann imponierte ihr das umso mehr.
    Ewald seufzte. Dieses vornehme Getue seiner Frau war ein regelrechter Tick. Je vornehmer und adeliger, desto besser.
    Er selbst kam aus bescheidenen Verhältnissen und war froh, dass er es zum Bürgermeister von Schmuddelfing gebracht hatte. Elisabeth wäre Gammelsberg natürlich lieber gewesen. Drüben in Gammelsberg war viel mehr los als hier im kleinen Schmuddelfing.
    »In Schmuddelfing versauert man«, hatte
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