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Olchis im Bann des Magiers

Olchis im Bann des Magiers

Titel: Olchis im Bann des Magiers
Autoren: E Dietl
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Goldstaub und schüttete das Ganze in einen Mixer. Bald war daraus eine gelbliche Pampe entstanden, die er mit einem Pinsel unten fein säuberlich auf den Metalldetektor strich. Das Ganze trocknete er mit seinem Föhn.
    »Na, dann machen wir mal einen kleinen Versuch«, murmelte er und streifte seinen goldenen Ring vom Finger. Er legte ihn in eine Schublade, und als er sich mit dem Golddetektor der Schublade näherte, piepste es.
    »Na, wer sagt’s denn!« Brausewein rieb sich erfreut die Hände. »Bin ich ein Genie, oder bin ich kein Genie?«
    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es schon spät war. Er ließ die Jalousien herunter und nahm seinen selbst gebauten Zahnsäuberer aus dem Materialschränkchen. Zum Zähneputzen brauchte er kein Wasser und keine Zahnpaste. Sein Zahnsäuberer funktionierte mit Plasmastrahlung und entfernte alle Bakterien in Rekordzeit. In zehn Sekunden war er fertig.
    Er legte die Brille ab und schlüpfte in seinen gestreiften Schlafanzug. In den Stoff hatte er Wärmefäden eingenäht, weshalb der Schlafanzug immer kuschelig warm war.
    Zufrieden legte er sich auf die schmale Couch, um noch ein paar Stunden zu schlafen.
    Aus seinem selbst entwickelten Tonator kamen angenehme Tonschwingungen. Sie wirkten sehr beruhigend auf den Professor und garantierten ihm jede Nacht die schönsten Träume.
    »Wecken um halb acht. Musik von Mozart«, sagte er. Sein sprachgesteuerter Weckapparat machte »Piep!«, als Zeichen, dass er verstanden hatte.
    »Es geht doch nichts über eine ausgefeilte Technik«, murmelte Brausewein und machte zufrieden die Augen zu. Morgen früh würde er sicher wunderbar ausgeruht sein.

Eine böse Überraschung

    Spirelli war verärgert. Diese Typen hatten ihm Salome aus der Manege geholt. Und das mitten in der Vorstellung! Zum Glück war das Publikum wie immer ganz auf seiner Seite gewesen. Alle hatten gedacht, das Spektakel gehörte zu seiner Show.
    Obwohl er innerlich kochte, war es ihm gelungen, ruhig zu bleiben. Er hatte die Vorstellung ganz locker mit dem Trick der verschwundenen Ente beendet.
    Nach dem Schlussapplaus hatte er eilig das Zelt verlassen. Er wollte gleich zu seinem Wohnwagen, um sich abzuschminken. Und dann nur noch die Füße hochlegen, ein Bierchen trinken und den Fernseher anmachen. Spirelli hatte für heute wirklich genug. Außerdem spürte er ein scheußliches Bauchzwicken. Das ist bestimmt der Stress, dachte er. Bei zu viel Aufregung bekam er regelmäßig Magenschmerzen.
    »Alles klar, Spirelli?«, riefen ihm die Trapezkünstler zu, als er hinüber zu seinem Wohnwagen ging.
    Spirelli brummte etwas Unverständliches. Auch die Seiltänzerin und den Jongleur, die da beim Lama herumstanden, beachtete er gar nicht.
    Als er die Tür zu seinem Wohnwagen aufsperren wollte, erstarrte er. Irgendjemand hatte das Schloss aufgebrochen!
    »Verdammt!«, zischte Spirelli. Mit hochrotem Kopf betrat er den Wagen und sah sofort, dass man seinen Mülleimer durchwühlt hatte. Eine Bananenschale, Papier und Joghurtbecher lagen da auf dem Fußboden.
    Irgendjemand hatte dieses alte Schmuddelkleid aus dem Mülleimer geklaut.
    »Salome!«, schoss es ihm durch den Kopf. Er öffnete schnell den Einbauschrank, in dem er einen kleinen Tresor versteckt hatte. Doch der Tresor war zum Glück wie immer gut verschlossen. Geld hatte Salome anscheinend nicht mitgenommen. Das war schon mal beruhigend. Doch als er auch noch die Schubladen seiner Kommode untersuchte, merkte er, dass die Fotoalben anders lagen.
    »Verdammt!«, zischte er noch einmal. Er ballte die Fäuste, und seine schwarzen Augenbrauen zuckten nervös.
    Er ging die drei Schritte bis zu seiner kleinen Küche und öffnete die Klappe seines Hängeschränkchens. Auf der Innenseite klebte noch immer das Foto der goldenen Buddha-Statue. Der Buddha lächelte ihn freundlich an.
    »Du gehörst mir«, murmelte Spirelli. »Und ich werde dich wiederfinden, darauf kannst du Gift nehmen.«
    Ein paar Augenblicke lang starrte er das Foto an und verzog das Gesicht zu einem schmalen Lächeln, so als sei ihm gerade eine Idee gekommen.
    Dann verfinsterte sich sein Gesicht wieder. Er nahm ein Tablettenröhrchen aus dem Schrank, denn er musste dringend etwas gegen seine Bauchschmerzen tun.
    Nachdem er zwei Tabletten mit Wasser hinuntergespült hatte, legte er sich mit einer Wärmflasche auf dem Bauch ins Bett. So etwas half immer.
    Gleich morgen früh wollte er sich um die Statue kümmern. Heute war er zu nichts mehr zu
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