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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade
Autoren: G. A. McKevett
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ihr, keine Fragen zu stellen.
    »Ich bin in zehn Minuten da«, sagte sie. Aber Bloss hatte bereits aufgelegt.
    Sie rannte die Treppen hinauf ins Badezimmer. Sie drehte die Hähne zu und starrte bedauernd auf den Berg Seifenschaum, der im goldenen Kerzenlicht glitzerte.
    »Nun gut«, sagte sie, als sie die Votivkerzen ausblies, deren Rauch den Raum mit Nelkenduft füllte. So viel zu ein paar Augenblicken im Traumland. Zurück auf den Boden der Tatsachen — es war nicht zu ändern.

    Als Savannah an der betreffenden Adresse eintraf, fragte sie sich, warum Bloss ihr ein kleines Detail verschwiegen hatte: Der Mord war in der exklusivsten Boutique der Stadt verübt worden. Sie gehörte Jonathan Winston, dem Ehemann der Stadträtin Beverly Winston.
    Die Vertreter der Medien waren offensichtlich nicht gerade dabei gewesen, sich ein Schaumbad einlaufen zu lassen, als sie informiert worden waren. Sie hatten sie überrundet und bereits die Beleuchtung und die Kameras aufgestellt... und Action.
    Savannah erkannte einige der Reporter der ortsansässigen Fernsehstationen, der beiden Zeitungen und sogar die Mannschaft eines Radiosenders.
    Sie war erleichtert, als sie ihre Lieblingspolizisten an der mit gelbem Klebeband versiegelten Eingangstür Wache stehen sah. Das letzte, was sie jetzt brauchen konnte, war ein Tatort, an dem Spuren verwischt worden waren.
    »Detective Reid !« rief Rosemary Hulse, eine Reporterin des San Carmelita Star. Sie rannte zu Savannah hinüber und zauberte einen kleinen Kassettenrecorder hervor. Ist das Ihr Fall ?«
    »Ja, Rosemary. Scheint so .« Savannah eilte unbeirrt weiter, wohl wissend, daß es ein Fehler gewesen wäre, den Schritt zu verlangsamen. In der Vergangenheit hatte sie gezögert und war dann von Reportern umzingelt worden.
    »Wissen Sie schon, wer ihn getötet hat? Haben Sie bereits irgendwelche Verdächtigen ?« drängte Rosemary.
    Ein oder zwei Sekunden lang erwog Savannah, ehrlich zu sein und zuzugeben, daß sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht einmal wußte, bei wem es sich um »ihn« handelte; dann entschied sie sich dagegen. Es würde noch viele Gelegenheiten im Verlauf der Ermittlungen geben, bei denen sie sich als inkompetent erweisen konnte; sie mußte nicht jetzt schon damit anfangen.
    »Im Augenblick kein Kommentar, Rosemary«, sagte sie. »Ich bin sicher, daß wir später eine Stellungnahme abgeben werden, wenn ihr Leute hier lange genug herumhängt .«
    Sie erreichte die Tür und die Streifenbeamten, die bei ihrem Anblick erleichtert schienen. Jake McMurtry und Mike Farnon waren schon seit ihrer Kinderzeit Freunde gewesen und gingen jetzt zusammen auf Streife. Beide waren recht neu bei der Polizei, und aufgrund ihrer kreidebleichen Gesichter schloß Savannah, daß dies ihr erster Mordfall war.
    »Hi, Jake, Mike«, sagte sie. »Ist das Opfer da drin ?«
    Jake nickte. »Im Büro hinter dem Laden. Er sitzt am Schreibtisch .«
    Savannah stieg über das Band, und die beiden Männer folgten ihr in das Gebäude, nachdem sie die Tür gewissenhaft hinter sich geschlossen hatten. Die Zuschauer starrten weiter durch die dunkel getönten deckenhohen Fenster.
    »Wer ist es ?« fragte sie nun, da sie außer Hörweite waren.
    Jake warf Mike einen kurzen Blick zu, den Savannah bestenfalls als verhängnisvoll einschätzte.
    »Ah...wir sind nicht sicher«, sagte er. »Ist... hm... schwer zu sagen .«
    Ihr Pessimismus wuchs. »Weil Ihr mit Jonathan Winston und seinem Personal nicht so vertraut seid oder weil es... eine unangenehme Sache ist.«
    »Unangenehm«, sagte Mike ohne Zögern. »Sehr unangenehm.«
    »Oh, du meine Güte .« Sie konnte fast schon spüren, wie die Käsehörnchen in ihrem Magen Polka tanzten.
    »Der Hausmeister hat ihn vor einer Stunde gefunden«, sagte Mike und deutete mit einer großen, fleischigen Hand in den Flur, der vom Ladenlokal wegführte. »Er hat es um halb sechs gemeldet. Wir waren gerade hier auf der Straße, also kamen wir her, um nachzusehen .«
    »Wo ist der Hausmeister jetzt ?«
    »Er sitzt im Streifenwagen«, sagte Jake. »Er bat uns, das Haus verlassen zu dürfen. Es verfolgt ihn .«
    »Okay, ich werde später mit ihm reden .« Sie betrachtete den eleganten Eingangsbereich aus rosa Marmor mit bronzenen Spiegeln und Messingbeschlägen, die überall wie Gold glänzten. »War außer euch beiden und dem Hausmeister noch jemand da drin ?«
    »Nein. Wir haben dafür gesorgt, daß keiner etwas anrührt«, antwortete Jake stolz.
    »Gute Arbeit«, sagte
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