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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade
Autoren: G. A. McKevett
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flüsterte sie, verbarg ihre Waffe hinter ihrem Oberschenkel und streckte dem Kind die Hand entgegen. »Alles in Ordnung. Geh einfach nur nach draußen zu deiner Mami .«
    Mit wachsamem Blick und einem verhaltenen Mißtrauen, das man eher bei einer Erwachsenen vermutet hätte, betrachtete das Kind Savannah.
    »Losjetzt«, sagte Savannah befehlend. »Schnell !«
    Wie erwartet reagierte das Mädchen schneller auf strenge Worte als auf liebevolle. Sie sprang vom Sofa herunter und rannte zur Tür hinaus.
    Savannah wartete, bis sie hörte, wie sich die Tür am anderen Ende des Flurs schloß. Mutter und Kind waren zunächst einmal sicher; zwei, um die man sich momentan keine Sorgen zu machen brauchte.
    Unter der Schlafzimmertür konnte sie einen schmalen Lichtstreifen erkennen. Gut... wenn die schweren Jungs blöd waren, machte das ihren Job nur leichter. Sie machte die Lampe im Zimmer aus. Im schwachen Treppenhauslicht, das durch die halb geöffnete Eingangstür fiel, beobachtete sie, wie Dirk mit gezogener Waffe neben der Schlafzimmertür in Stellung ging.
    Sie hatte keinen Zweifel daran, daß der gute alte Jim Bob... Kindervergewaltiger und entflohener Häftling... mit schußbereiter Waffe hinter dieser Tür saß.
    Weder sie noch Dirk hatten Lust, Selbstmord zu begehen, indem sie in das Zimmer hineinplatzten. Und es bedurfte auch nicht ihrer jahrelangen Erfahrung, um zu wissen, daß Jim wohl kaum in absehbarer Zeit herauskommen würde, um frische Luft zu schnappen.
    Das bedeutete, es war mal wieder Showtime.
    Sie bewegte sich von der Tür weg, ließ sich auf einem Knie nieder und stützte den Ellbogen auf das andere. Sie hielt ihre Beretta in der rechten Hand, stützte den Kolben der Waffe mit der linken Handfläche ab und visierte ihr Ziel an.
    Sie warf Dirk einen Blick zu. Fertig?
    Er nickte. Fertig.
    »Marco !« kreischte sie. »Ich hab mich um deine kleine Schlampe gekümmert! Jetzt komm gefälligst raus und zeig dich mir wie ein Mann !«
    Es war nicht schwer, angespannt und aufgeregt zu klingen. Die Stimme, die in ihren Ohren klang, hörte sich verrückt genug an, um sogar sie selbst zu überzeugen. Sie machte diesen Job eindeutig schon zu lange.
    »Komm raus, du Scheißkerl, oder ich ruf die Bullen, weil du mich neulich vermöbelt hast. Und ich hab immer noch ‘ne geschwollene Lippe, mit der ich das beweisen kann.«
    Sie wartete weitere fünf Sekunden. Nichts.
    Sie sah sich um und entdeckte erleichtert ein Telefon, das auf dem Boden neben dem Sofa stand. Es war eingestöpselt... ein gutes Zeichen.
    »Okay, das war’s«, sagte sie. »Ich ruf sie jetzt an. Erst vögelst du mich, machst mir ein Kind und gibst mir nicht, was mir zusteht. Und dann ziehst du mit dieser mageren blonden Schlampe zusammen. Ich werde...«
    Die Tür öffnete sich, nur einen Spaltbreit. Ein langer vertikaler Lichtstreifen strömte herein, sonst war nichts zu sehen.
    Savannah konnte Dirks Anspannung fühlen. Sie konnte den Kerl auf der anderen Seite der Tür spüren. Sie konnte ihn atmen hören. Schwer atmen. Ihre eigenen Finger spannten sich um den Abzug.
    »Wer zum Teufel ist da ?« fragte er, seine Stimme klang angespannt und heiser.
    »Betty«, bellte sie. »Tu doch nicht so, als wüßtest du nicht, daß ich es bin .«
    »Paß auf, Betty, du verschwindest jetzt besser, sonst puste ich dir deinen verdammten Kopf weg«, sagte er. Der Lauf einer Maschinenpistole schob sich durch den Türspalt.
    Einen Sekundenbruchteil später trat Dirk krachend gegen die Tür, und sie flog auf.
    Ein Schmerzensschrei, gefolgt von einem leisen Stöhnen, signalisierte, daß sein Timing perfekt gewesen war. Er hatte den Kontakt hergestellt, ganz nah und sehr persönlich.
    Jim Bob lag auf dem Rücken, die Maschinenpistole neben sich auf dem Boden, helles rotes Blut strömte aus einer Platzwunde auf seiner Stirn.
    Savannah rannte in das Schlafzimmer, schleuderte die Maschinenpistole mit dem Fuß aus seiner Reichweite und stellte sich neben ihn. Mit der Baretta zielte sie auf seinen Kopf und grinste ihn an.
    Dirk folgte ihr mit gezückten Handschellen, rollte ihn auf den Bauch und legte sie ihm an. Als Dirk ihn auf die Füße gezogen hatte, starrte der Kerl Savannah durch seine blutigen, verfilzten Haare, die ihm ins Gesicht hingen, an.
    »Bist du Betty ?« fragte er, offensichtlich völlig desorientiert und mehr als nur etwas verwirrt.
    Sie kicherte und schüttelte den Kopf. »Jim Bob, du bist ein richtiger Schnellmerker, stimmt’s, Herzblatt ?«

    Als sie
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