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So küsst nur ein Millionär

So küsst nur ein Millionär

Titel: So küsst nur ein Millionär
Autoren: EMILIE ROSE
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1. KAPITEL
    „Bitte, drücken Sie sich deutlicher aus. Was genau bedeutet in diesem Zusammenhang ‚unglückliches Ereignis‘?“ Ryan Patrick hielt den Blick unnachgiebig auf den Mann auf der anderen Seite des ausladenden Schreibtischs gerichtet.
    Der Direktor der Lakeview-Fertility-Klinik rutschte unbehaglich auf seinem schweren Ledersessel hin und her. „Einer von unseren jungen Ärzten hat vergessen, die Referenznummer auf Ihrer Probe gegenzuchecken. Er hat lediglich die Namen überprüft, und die waren gleich, wenn auch Vor- und Nachname vertauscht waren. Ich versichere Ihnen, Mr. Patrick, so etwas kommt wirklich außerordentlich selten vor. Normalerweise wird alles doppelt und dreifach überprüft, sodass es unmöglich …“
    „Und was genau bedeutet das? In meinem Fall? Für mich speziell?“, unterbrach Ryan ihn ungeduldig. Nervös hielt er die Armlehnen des Besucherstuhls umklammert. Denn es war nicht leicht, sich zu entspannen, wenn der Mann ihm gegenüber so wirkte, als bekäme er jede Sekunde einen Herzinfarkt.
    Der Direktor holte tief Luft. „Ihre Samenspende wurde der falschen Frau injiziert.“
    „Was?“ Ryan zwang sich zur Ruhe. Das war ja nur dann ein Problem, wenn die Frau …
    „Vor zwei Wochen wurde die Schwangerschaft bestätigt“, erklärte der Direktor und räusperte sich.
    Also hatte er doch ein Problem. Dazu noch eins, das seinen Plan gefährdete. Schließlich wollte Ryan seinem Vater endlich beweisen, dass er sehr wohl in der Lage war, das millionenschwere Familienunternehmen zu leiten. Dazu gehörte, dass er seinem Vater überzeugend erklärte, wie weit die wilden Jahre zurücklagen und wie lange er bereits ein ruhiges Leben führte. Außerdem brauchte er ein Kind – das Enkelkind, das der Vater sich schon seit Langem wünschte.
    Doch Ryan war schon mit ganz anderen Sachen fertiggeworden. Er wäre nicht der erfolgreiche Architekt, der er war, wenn er vor jedem Problem kapitulieren würde. Schade, dass sein Vater ihn jetzt nicht sehen konnte.
    „Schon vor zwei Wochen? Und warum erfahre ich erst jetzt davon? Und was ist mit der Leihmutter, der Frau, die ich engagiert habe?“
    „Wir haben die ganze Sache erst gestern entdeckt, als die Frau zu ihrem vereinbarten Termin kam. Da Sie nur eine Samenspende abgeben wollten, konnten wir nur eine Insemination mit ihr durchführen.“
    Natürlich hatte er nur eine Samenspende abgegeben. Schließlich war er bei dem exzellenten Ruf der Klinik davon ausgegangen, dass alles beim ersten Mal klappen würde. „Und Sie sind absolut sicher, dass diese andere Frau mit meinem Kind schwanger ist?“
    „Ja, Sir.“
    Ryan konnte immer noch nicht glauben, was da passiert war. Dann hätte er sich die monatelangen Nachforschungen und das harte Auswahlverfahren mit den verschiedenen Frauen auch sparen können! Aber er hatte sehr viel Wert darauf gelegt, die perfekte Leihmutter zu finden, eine Frau mit erstklassiger genetischer Ausstattung, die gut aussah und intelligent war. Die Frau, für die er sich schließlich entschieden hatte, erfüllte all diese Voraussetzungen. Außerdem machte sie sehr deutlich, dass sie sich nicht gefühlsmäßig an das Kind binden würde, das sie neun Monate lang auszutragen hatte. Und dass sie keine Schwierigkeiten hätte, ihm das Kind nach der Geburt zu überlassen.
    Und nun war die falsche Frau mit seinem Kind schwanger.
    „Wer ist diese Frau?“
    „Ich bin nicht befugt, Ihnen das zu sagen, Sir.“
    „Was?“ Wütend sprang Ryan auf. „Sie können mir nicht sagen, wer mein Kind bekommen wird?“
    „Nein. Datenschutz, Sie verstehen …“
    „Nein, das verstehe ich ganz und gar nicht.“ Ryan stützte sich auf dem Schreibtisch ab und starrte den Direktor an, der immer tiefer in seinem Sessel zu versinken schien. „Soll ich erst mit einem Heer von Anwälten hier anrücken? Das möchte ich Ihnen nicht raten. Denn das kann nicht nur sehr kostspielig für Sie werden. Ihr Ruf als beste Fruchtbarkeitsklinik wäre total ruiniert. Das ist mein Kind, und ich habe alle Rechte der Welt, zu erfahren, wer die Mutter ist und ob sie überhaupt geeignet ist, mein Kind auszutragen. Ich verlange, dass Sie mir jegliche Information zur Verfügung stellen, die Sie über diese Frau haben.“
    Der Direktor wurde puterrot und verschränkte nervös die Hände. „Mr. Patrick, Sie können sich doch sicher vorstellen, dass eine derart delikate Angelegenheit wie diese …“
    „Wie heißt sie, und wie kann ich Kontakt mit ihr aufnehmen? Wenn Sie
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