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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade
Autoren: G. A. McKevett
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bernsteinfarbenes Licht.
    Ah, dachte Savannah und badete förmlich in diesem Ambiente, daran könnte ich mich gewöhnen. Aber ihr gesunder Menschenverstand befahl ihr, das nicht zu tun. Schließlich war sie eine Polizistin im Ruhestand, die...
    Komm wieder auf den Boden der Tatsachen, Schatz. Du bist ein arbeitsloser, gefeuerter Cop. Du tätest gut daran, Makkaroni und Käse zu kaufen und feine Schokolade und Kognak links liegenzulassen.
    Aber jedesmal, wenn diese auf so störende Weise präzisen Gedanken auftauchten, nippte sie schnell an ihrem Kognak und schickte sie zur Hölle. Morgen hatte sie noch genug Zeit, um sich über die Probleme des Alltags Sorgen zu machen. Heute Abend war sie vom Luxus umgeben, und sie beabsichtigte, das zu genießen.
    »Sie haben gute Arbeit geleistet, Savannah«, sagte Beverly. »Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    Trotzdem konnte Savannah die Traurigkeit aus ihren Worten heraushören. »Ich wünschte, das Ergebnis wäre für Sie weniger schmerzhaft gewesen«, sagte sie.
    Beverly zuckte die Achseln. »Ich wünschte, ich wäre klüger gewesen. Ich wünschte, ich wäre meinem gesunden Menschenverstand gefolgt und hätte mich nicht in jemand anderen als meinen Mann verliebt. Ich wünschte, ich hätte bemerkt, wie sehr Paul mich liebte und wozu er fähig war. Ich wünschte, ich hätte ihn davon abhalten können, Jonathan und Fiona ein Leid anzutun. Ich wünschte...«
    Savannah schenkte ihr ein — wie sie hoffte — tröstliches Lächeln. »Sie haben Ihr Bestes getan, Beverly. Mehr kann keiner von uns tun. Und was das Wünschen betrifft... ich spare mir meine Wünsche auf für die Dinge, die noch wahrwerden können. Es hat keinen Zweck, sie auf die Vergangenheit zu verschwenden.«
    »Sie haben recht«, sagte sie seufzend, als sie aufstand und die Kristallkaraffe und die goldene Schachtel mit ihren feinen Delikatessen, die in weißes und schwarzes Papier eingewickelt waren, herüberbrachte. Sie goß einen Schluck Kognak in Savannahs Schwenker und bot ihr eine weitere Praline an.
    Da sie die Gefühle ihrer Gastgeberin nicht verletzen wollte, nahm sie gleich zwei.
    Beverly kehrte zu der Chaiselongue zurück und streckte sich wieder darauf aus; sie sah müde aus, erschöpft. Diese Tortur hatte sie eine Menge Kraft gekostet. Savannah fand es schrecklich, zu sehen, wie viel wertvolle Energie ihr verlorengegangen war.
    »Ich kann es immer noch nicht glauben, daß ich es nicht bemerkt habe«, fuhr Beverly fort. »Paul hat Jonathan all das Geld geliehen, um ihm aus der Patsche zu helfen... und um auch mir damit zu helfen... und dann hatte Jonathan die Absicht, sich aus dem Staub zu machen. Ich habe ihn immer für einen besseren Menschen gehalten.«
    Sie hielt inne und holte tief Atem. Savannah wußte, daß sie den Tränen nah war. Selbst eine starke Frau wie Beverly Winston hatte ihre Grenzen.
    »Und Paul... selbst nachdem er herausgefunden hatte, daß ich mich mit Norman traf, war er mir gegenüber immer noch loyal. Deshalb hat er Bowman angeheuert, um Jonathan und Fiona zu töten, deshalb hat er ihn veranlaßt, Ihnen zu folgen und Sie sogar anzugreifen... alles auf die ihm eigene kranke Weise; ich glaube, er hat das aus Loyalität mir gegenüber getan. Er wollte diejenigen bestrafen, die mich verrieten.«
    »Sicher«, sagte Savannah, »aber vergessen Sie nicht, daß er auch sein Geld zurückhaben wollte.«
    Beverly nickte. »Wenn es nicht Sex ist, dann ist es das Geld. Warum ist es immer eins von diesen beiden?«
    Savannah betrachtete den Scheck, den Beverly ihr zusammen mit den Pralinen in die Hand gedrückt hatte. Mit den großzügigen Spesen zusammen war es genug, um davon ein paar Monate lang ihre laufenden Ausgaben zu bezahlen und sich vielleicht sogar noch etwas bei Victoria ‘s Secret zu kaufen.
    »He, sie sorgen dafür, daß die Erde sich dreht. Ich würde lieber glauben, daß es die Liebe ist, aber es sind Geld und Sex.«
    »Warum, glauben Sie, ist das so?«
    Savannah grinste. Vielleicht würde sie jetzt, nachdem die Sache vorüber war, Dirk einmal »zu einem Treffen« einladen.
    »Weil beide eine Menge Spaß machen, finden Sie nicht auch?«
    Beverlys Gesicht überzog sich mit einem jugendlichen Lächeln, das ihre hübschen Züge aufleuchten ließ und die Spuren, die die letzten Wochen hinterlassen hatten, verwischte. »Ja, ich nehme an, Sie haben recht. Oh, nun ja, ich habe mein Lebenswerk verloren, denn durch diesen Skandal bin ich auf dem politischen Parkett ruiniert. Aber zur Hölle,
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