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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade
Autoren: G. A. McKevett
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gestorben oder schwer verletzt worden waren. Das war von ihren beruflichen Pflichten bei weitem die härteste. Aber es war um so härter, wenn man den Betreffenden kannte.
    Mein Gott... sie wollte einer großen Lady wie Beverly Winston nicht erzählen, daß jemand den Körper ihres Mannes in seinem eigenen Büro mit einem Maschinengewehr zerfetzt hatte.
    »Laßt den Leichenbeschauer kommen und die Spurensicherung, um Proben zu entnehmen und Aufnahmen zu machen .«
    Sie richtete sich auf, zog ein Notizbuch aus ihrer Tasche und machte sich Notizen und kleine Skizzen von allem, was von Bedeutung sein konnte.
    Mike ging zum Schreibtisch und streckte die Hand nach dem Telefon aus.
    »Nicht das«, sagte sie und griff ihn am Arm. »Wir müssen es auf Fingerabdrücke untersuchen und die Wahlwiederholung prüfen, um zu sehen, mit wem er als letztes telefoniert hat .«
    »Oh ja... Entschuldigung«, sagte Mike. »Ich werde vom Wagen aus telefonieren. Ich muß mich sowieso noch um den Hausmeister kümmern .«
    »Ich will auch noch mit ihm reden. Aber nicht gerade jetzt. Sorg dafür, daß wir wissen, wo wir ihn während des heutigen Tages erreichen können .«
    Savannah folgte Mike aus der Eingangstür hinaus und ließ die Gruppe von Reportern hinter sich. Sie mußte ihre eigenen Utensilien aus dem Kofferraum holen. Die Spurensicherung würde Fingerabdrücke abnehmen, den Teppich und das Mobiliar absaugen, um nach Beweisspuren zu suchen und sämtliche Proben nehmen und Photos machen, die notwendig waren. Anschließend würden sie mit den Ergebnissen zu ihr kommen.
    Aber Savannah machte gern selbst noch ein paar Aufnahmen. Manchmal sah sie auf ihnen später noch etwas, das sie auf den offiziellen Photographien nicht bemerkt hatte.
    Durch das Fenster des Polizeiwagens konnte sie Jake sehen, der mit einem älteren Mann sprach, der zu Tode erschrocken zu sein schien. Er hatte den Mord nicht begangen, das sah sie auf den ersten Blick. Sie würde jedoch mit ihm reden müssen, um festzustellen, ob etwas an seiner Aussage, egal wie unwichtig es zu sein schien, bei der Aufklärung des Verbrechens weiterhelfen würde. Aber das konnte bis später warten. Wenn es sich bei dem Leichnam dort drinnen um die Person handelte, die sie vermutete, dann war eine eindeutige Identifikation zunächst vorrangig-
    »Savannah !« rief Rosemary Hulse, als sie über die Straße rannte, um Savannah den Weg abzuschneiden, bevor diese ihr Auto erreichte. »Was ist passiert ?«
    »Ein Mord«, antwortete sie, öffnete ihren Kofferraum und nahm eine überdimensionale Aktentasche heraus, die die Werkzeuge ihres Berufs enthielt: eine Kamera, medizinische Handschuhe, Gefäße für Proben und ein Spachtelmesser zum Abkratzen sowie Klebeband und Plastiktüten. Savannah war gern auf alles vorbereitet.
    »Das weiß ich schon. Wer ist der Tote ?« fragte Rosemary brutal. Reporter waren immer brutal — vielleicht brutaler als Cops.
    Savannah hielt einen Augenblick lang mit der Aktentasche in der Hand inne, bevor sie den Kofferraum zuschlug. Vor ihrem geistigen Auge konnte sie den amputierten Arm, den verstümmelten Oberschenkel, das zerschmetterte Gesicht sehen.
    »Das wissen wir noch nicht genau«, sagte sie leise. »Und ich fürchte, es dauert noch eine Weile, bis wir es wissen .«

    Savannah stand am Rande des Sunset Park und staunte darüber, daß dieser kleine Block mindestens die Hälfte der Einwohner dieser Stadt auf einmal in sich aufnehmen konnte. An jedem zweiten Sonntag im Monat organisierte San Carmelita in diesem malerischen Park in der Nähe des Strandes einen Kunstgewerbemarkt. Auf den achtzig Quadratmetern Grasfläche hatten die Künstler farbige Buden errichtet, um ihre Waren feilzubieten: Keramik, bunt lackierte Holzarbeiten, Gemälde und T-Shirts mit Airbrushmotiven.
    Auf einer hastig aufgebauten Sperrholzbühne beweinte eine Countryband das Unglück eines Cowboys, der in vier Frauen gleichzeitig verliebt war. Das Publikum scharrte sich um einen bunt kostümierten Jongleur und eine mittelmäßige Bauchtänzerin.
    Eine kalte, feuchte Schnauze stieß Savannah in die Handfläche, und als sie hinunterblickte, sah sie Fiero, ihren Lieblings-Polizeihund. Der hübsche deutsche Schäferhund hatte seinen Partner, Officer Carl Browning, mitgebracht, und die beiden unterhielten eine Gruppe von Kindern mit Fieros Tricks.
    »Fiero, auf !« rief Carl und hielt seine Arme mit nach oben gerichteten Handflächen ausgestreckt.
    Der Hund sprang, drehte sich in der Luft
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