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Nicht ohne meine Schokolade

Nicht ohne meine Schokolade

Titel: Nicht ohne meine Schokolade
Autoren: G. A. McKevett
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liebsten geohrfeigt hätte.
    »Seien Sie kein Schwein. Sie weiß noch nichts .«
    Prompt machte er Männchen. Er erinnerte sie an einen Beagle. »Also ist er es .«
    »Wir wissen es nicht. Aber jedenfalls werden Sie ihr jetzt keinen Schlag in die Magengrube versetzen. Keinesfalls. Kapiert ?«
    Ihre Hand schloß sich wieder fest um seinen Arm, und ihr Gesichtsausdruck machte ihm jeden Widerstand unmöglich.
    »Wie ich schon sagte...«Er entwand ihr seinen Arm und zuckte die Achseln. »...ich bin nur vorbeigekommen, um mir die Keramikarbeiten anzusehen .«
    Sie wartete, bis er am anderen Ende des Parks angelangt war, bevor sie sich dem Stand näherte. Beverly folgte jeder ihrer Bewegungen, und ihr zuvor leicht beunruhigtes Gesicht drückte nun heftige Besorgnis aus.
    »Detective Reid«, sagte sie, als Savannah sie erreichte. »Wie schön, Sie zu sehen.«
    Zum zweiten Mal innerhalb von drei Minuten hatte jemand Savannah gesagt, wie froh er war, sie zu treffen. Und zum zweiten Mal glaubte sie dem Betreffenden kein Wort.
    »Wann haben wir uns zum letzten Mal gesehen... ?« Beverly streckte ihre Hand aus und schüttelte Savannahs mit dem perfekten Maß an Festigkeit und Stärke. »...bei diesem Treffen im Frauenzentrum für Selbstverteidigung, stimmt’s ?«
    »Ja, ich glaube«, sagte Savannah und erwiderte das Lächeln nicht. Sie blickte sich um. Es standen zu viele Menschen in der Nähe. Es war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort.
    »Mrs. Winston...« Savannah beugte sich über den Tisch, der von Broschüren übersät war und legte ihre Hand auf Beverlys Unterarm. »Ich muß mit Ihnen sprechen. Es ist sehr wichtig .«
    »Jetzt ?« fragte sie und deutete mit dem Kopf auf die Menschenschlange, die darauf wartete, mit ihr zu reden.
    »Ja, tut mir leid. Wenn Sie einfach für ein paar Minuten mit mir kommen könnten...«
    Beverly wandte sich an eine ältere Frau, die in einem Klappstuhl unter dem Sonnensegel des Standes saß. »Marge, könnten Sie mich für eine Weile vertreten? Ich muß mich um etwas anderes kümmern .«
    »Sicher.« Marge hievte sich auf die Füße und glitt auf den Platz, den Beverly gerade verlassen hatte. »Lassen Sie sich Zeit .«
    »Danke .« Beverly holte ihre Handtasche unter dem Tisch hervor, schob sich den schweren Lederriemen über die Schulter und folgte Savannah, die sich von der Menge fortbewegte.
    »Hätten Sie etwas dagegen ?« fragte Savannah, als sie mit der Hand auf ihren roten Camaro deutete, der auf der Straße stand. »Wir könnten uns in mein Auto setzen, um uns zu unterhalten .«
    »Natürlich. Das wäre gut .«
    Als Savannah die Beifahrertür öffnete und Beverly hineinbat, bemerkte sie, daß die Stadträtin in keiner Weise überrascht zu sein schien. Sie hatte nicht verlangt, die Neuigkeiten, die Savannah ihr zu übermitteln hatte, sofort zu erfahren. Die meisten Menschen fragten als erstes: »Was ist los? Was ist geschehen ?«
    Vielleicht war Stadträtin Winston ja auch einfach nur eine sehr kühle, gefaßte Frau.
    Savannah glitt auf den Fahrersitz und holte tief Luft. Dann schaltete sie ihre Ratio ein, wie sie es am Tatort schon einmal getan hatte. Wenn sie sich gestattet hätte, Mitleid mit demjenigen zu empfinden, dem sie eine solche Schreckensnachricht zu überbringen hatte, wäre sie nicht in der Lage gewesen, die Reaktionen dieses Menschen sorgfältig zu beurteilen. Und dazu hatte sie sowieso nur einen kurzen Augenblick Gelegenheit.
    »Mrs. Winston, haben Sie...«
    »Bitte, nennen Sie mich Beverly«, antwortete diese, ohne Savannah anzusehen. »Jeder nennt mich so .«
    Savannah betrachtete sie neugierig. Es schien fast so, als wolle sie den Augenblick der Wahrheit hinauszögern, eine sehr ungewöhnliche Reaktion.
    »Danke, Beverly.« Sie wandte sich in ihrem Schalensitz so weit wie möglich der anderen Frau zu. »Haben Sie, seit Sie heute morgen das Haus verlassen haben, mit jemandem aus dem Geschäft Ihres Mannes oder einem Mitglied Ihres Haushaltes gesprochen ?«
    »Nein, das habe ich nicht .«
    Wieder hatte sie die unvermeidlichen Fragen nicht gestellt.
    »Dann tut es mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, daß es in Mr. Winstons Geschäft auf der Main Street eine Schießerei gegeben hat. Wahrscheinlich geschah es heute am frühen Morgen. Und leider mit tödlichem Ausgang.«
    »Eine Schießerei? Jemand ist erschossen worden ?«
    Savannah beobachtete Beverly sorgfältig, jede Nuance ihres Gesichtsausdrucks, ihrer Stimme. Aber sie sah nur Erstaunen und
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