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Nackt in der Zwangsjacke

Nackt in der Zwangsjacke

Titel: Nackt in der Zwangsjacke
Autoren: Carter Brown
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Knie
gegen die Stirn, und er streckte sich wieder auf dem Teppich aus. Aber diesmal blieb
er unten.
    Niemand sagte ein Wort. Die
drei Mädchen beobachteten mich mit offenem Mund, während Sam keine Miene
verzogen hatte.
    »Dabei fällt mir ein, daß er
mal Filmschauspieler war«, sagte ich. »Ich habe doch sein hübsches Gesicht
nicht beschädigt, stimmt’s ?«
    »Stimmt«, grollte Sam. »Du hast
ihn vielleicht umgebracht, aber seinem Gesicht hast du nichts getan .«
    »Das Schwein ist zäh«,
beruhigte ich Sam. »Er wird’s überleben .«
    »Ich werde ihn trösten«, sagte
Hildegard hinter der Bar honigsüß. »Und wenn ich mit dem kleinen Liebling
fertig bin, wird er glauben, daß die Prügel von eben nur ein anregendes
Vorspiel zum Hauptspaß waren .«
    »Es war eine nette Party, Sam,
wenn auch ein bißchen kurz«, sagte ich. »Aber ich schätze, ich gehe jetzt
lieber. Irgendwie glaube ich nämlich, daß Forest nicht gerade gesprächig sein
wird, wenn er unter die Lebenden zurückkehrt .«
    »Er wird sich wahrscheinlich
sehr bald bei Ihnen melden«, urteilte Sam. »Dale ist der Typ, der nur die
Gefälligkeiten vergißt, die man ihm getan hat. Nach dem, was Sie gerade mit ihm
gemacht haben, wird er Sie zu seinem Hauptlebenszweck erklären, bis er mit
Ihnen quitt ist. Passen Sie gut auf sich auf, Holman, und sehen Sie sich öfter
mal um, besonders im Dunkeln .«
    »Vielen Dank für alles, Sam«,
verabschiedete ich mich. »Zwar hat er sich mit seinem Mundwerk selber die
Prügel herbeigeredet, aber Sie haben mitgeholfen .«
    »Es ging nicht anders«, sagte
Sam. »Forest spuckt jedem ins Gesicht, weil er fürchtet, die anderen könnten es
sonst zuerst tun. Aber jetzt haben Sie’s so gründlich geschafft, sein Interesse
zu wecken, daß es sich zu Ihrem Vorteil auswirken könnte .« Er grinste ein bißchen müde. »Das heißt, wenn er Sie nicht vorher umbringt .«
    Hildegard kam hinter der Bar
vor und ging quer über den Teppich zu dem ausgestreckten Forest. Sie kniete bei
ihm nieder und hob seinen Kopf an. Als er schön warm und weich zwischen ihren
vollen Brüsten gebettet lag, begann sie, leise Trostworte zu murmeln und ihm
die Stirn zu streicheln. Ich mußte den Blick abwenden und gewahrte Sam, dessen
Hand in ihre alten Jagdgründe hoch oben zwischen Henriettas Schenkeln
zurückgekehrt war. Sie lächelte lieb vor sich hin und preßte die Beine
zusammen, um den Druck zu verstärken. Für eine formelle Verabschiedung schien
mir nicht die rechte Zeit zu sein, deshalb verließ ich wortlos das Zimmer.
    An der Tür draußen wartete
Harriet auf mich und lächelte mir verträumt entgegen.
    »Sie waren großartig !« seufzte sie.
    »Ich habe nur ein bißchen
gemogelt«, wehrte ich bescheiden ab. »Es ist die sicherste Methode, eine
Rauferei zu gewinnen: Hau zu, bevor der andere sich zu einem Entschluß
durchringt .«
    »Einfach großartig!« Sie hob
den Blick. »Und es war so schnell vorbei, daß es bestimmt nicht Ihre ganze
Kraft gekostet hat. Höchstens pulst das heiße rote Blut jetzt noch ein bißchen
wilder durch diesen schönen großen Körper! Wissen Sie, was Sie brauchen ?« Sie holte tief Atem, legte beide Hände unter ihre Brüste
und hielt sie mir entgegen. »Mich brauchen Sie !« flüsterte — sie. »Ich werfe mir nur schnell etwas über, dann fahren wir zu
Ihnen, okay ?«
    »Nein«, sagte ich. »Aber vielen
Dank für das Angebot.«
    »Sie können noch nicht wieder
klar denken«, stellte sie fest.
    »Ich kann überhaupt nicht
denken«, sagte ich müde.
    Mit verblüffender Routine riß sie
sich den Schamlatz ab, so daß das schwarze Dreieck zwischen ihren Beinen nicht
mehr aus Samt bestand, sondern aus glänzenden schwarzen Löckchen.
    »Sie müssen den Verstand
verloren haben«, überlegte sie.
    »Da können Sie recht haben«,
nickte ich.
    Und dann ging ich an ihr vorbei
und warf die Haustür hinter mir zu. Als ich im Wagen saß und den Zündschlüssel
drehte, war mein Kopf immer noch nicht klarer. Weshalb, um alles in der Welt,
hatte ich ein solches Angebot abgelehnt? fragte ich mich, als ich auf die Straße
einbog. Sechs Kreuzungen später hatte ich immer noch nur eine einzige Antwort
gefunden: daß mich ein Akzeptieren nämlich auf dieselbe Ebene mit Dale Forest
gebracht hätte. Aber auch diese Antwort befriedigte mich nicht, im Gegenteil,
sie kam mir immer schäbiger vor, je länger ich darüber nachdachte.
    Es war etwa halb elf Uhr, als
ich an Amanda Warings Wohnung läutete. Ich mußte
dreimal auf die
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