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Nackt in der Zwangsjacke

Nackt in der Zwangsjacke

Titel: Nackt in der Zwangsjacke
Autoren: Carter Brown
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Gelb, und das
ganze Zimmer wurde von einem riesigen runden Bett beherrscht. Ein langes
Wandregal darüber enthielt eine Bar mit eigenem Kühlschrank. Es war die Sorte
Bett, in dem ein Mann ein ganzes Jahr verbringen konnte, ohne sich zu
langweilen, überlegte ich. Und dann überlegte ich weiter, daß der Scheck über
dreitausend Mark wahrscheinlich zur Gänze an den Innendekorateur gehen und die
Lücke in meinem Konto ungestopft bleiben würde.
    Das rief nach einem neuen
Drink. Es war kurz vor acht Uhr abends und mein erster Abend in Los Angeles
nach vierwöchiger Abwesenheit; das mußte gefeiert werden. Mein einziges Problem
war nur, mir etwas Aufregendes auszudenken. Dann klingelte es an der Haustür,
und wenn das schon nicht aufregend war, so war es doch eine Ablenkung. Ich ging
schnell öffnen, ehe es sich mein Besuch anders überlegen konnte.
    Und da stand eine kleine Dunkle
auf meinem Vorplatz. Ihr glänzendes schwarzes Haar war so kurz geschnitten, daß
es sich wie eine Kappe an ihren Kopf schmiegte. Große dunkle Augen blickten
feurig zu mir auf, und der volle Mund zuckte sensibel. Sie trug eine weiße
Seidenbluse und einen langen schwarzen Rock und wirkte sehr elegant.
    »Hallo«, sagte sie ein bißchen
atemlos. »Ich bin Harriet, wissen Sie noch ?«
    »Wie könnte ich das jemals
vergessen ?« antwortete ich geistreich.
    »Sam wollte mich als Geschenk
verpackt schicken«, berichtete sie. »Aber das war mir doch zu plump .«
    »Kann ich verstehen«, nickte
ich.
    Ich umschloß ihren Arm mit
festem Griff und dirigierte sie ins Wohnzimmer. »Setz dich auf die Couch«,
sagte ich, »dann mache ich dir was zu trinken .«
    »Danke«, antwortete sie
höflich.
    Im nächsten Augenblick zog sie
den Reißverschluß auf, ließ den Rock fallen und hängte ihn ordentlich über eine
Sessellehne. Unterm Rock war sie schlankweg nackt gewesen. Die Seidenbluse
reichte ihr gerade bis auf die Hüftknochen, und das schwarze Dreieck darunter
bildete einen faszinierenden Kontrast.
    »Ich möchte ihn nicht
zerknittern oder so«, erklärte sie. »Nur für den Fall, daß du mich hinterher
zum Essen ausführst.«
    »Kann ich verstehen«,
wiederholte ich mich.
    Ich reichte ihr das Glas und
setzte mich neben sie.
    »Was macht Sam ?« erkundigte ich mich.
    »Viel Wind«, sagte sie. »Je
mehr er zu tun hat, desto potenter wird er, sagt Henrietta. Sie ist in letzter
Zeit kaum von den Knien hochgekommen .«
    »Und Hildegard ?« fragte ich. »Wie geht es ihr ?«
    »Hildegard haben wir verloren«,
berichtete sie traurig. »Sie kam zu dem Schluß, wenn ihr Sex schon solchen Spaß
machte, könnte sie ebensogut auf den Strich gehen und
sich dafür bezahlen lassen. Wahrscheinlich wird sie demnächst Millionärin .«
    »Wahrscheinlich.«
    »Darf ich dich etwas fragen ?« erkundigte sich Harriet schüchtern.
    »Natürlich, was du willst .«
    »Bin ich eigentlich zum
Quasseln oder zum Vögeln gekommen ?« fragte sie.
    Ich überlegte. »Zufällig ist
mir gerade der Gesprächsstoff ausgegangen«, sagte ich dann.
    »Wo geht’s zum Schlafzimmer ?«
    Sie erhob sich, zog auch die
weiße Seidenbluse aus und hängte sie vorsichtig über den langen schwarzen Rock.
Dann griff sie nach ihrem Glas.
    »Nach dir«, sagte sie.
    »Wie lange willst du bleiben ?« erkundigte ich mich, als wir das Wohnzimmer verließen.
    »Vielleicht zwei Wochen«, sagte
sie. »Sam sagt, ich soll richtig ausspannen .« Ihre
Hand machte wieder eine von diesen speziellen intimen Gesten. »Aber das fühlt
sich gar nicht entspannt an — eher wie ein Starkstrommast .«
    Wir gingen ins Schlafzimmer und
machten unvermutet halt, als sie das Bett entdeckte.
    »Mann !« sagte sie respektvoll. »Ich wette, darauf könnte man von der Deckenlampe
springen und sich nicht mal blaue Flecken am Po holen !« Sie sah mich sanft lächelnd an. »Vorhin habe ich doch gesagt, du dürftest mich
zum Abendessen ausführen, weißt du noch ?«
    »Ich weiß«, versicherte ich.
    »Aber erst nächste Woche,
okay?« Sie machte einen Satz aufs Bett, rollte sich mehrmals darauf herum und
blickte schließlich aus der Bauchlage zu mir auf. »Von mir aus kann’s
losgehen«, sagte sie vergnügt.
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