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Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis

Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis

Titel: Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
Autoren: E. E. Smith
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K APITEL 1
     
     
    Äußerlichkeiten können täuschen. Ein polierter Metallbrocken, der wie ein Stück Christbaumschmuck schimmert, mag eine Energie enthalten – und freisetzen –, mit der sich eine Stadt vernichten läßt. Aus einem Samenkorn kann ein Baum werden, der dich erschlagen kann, und aus einer Streichholzflamme eine Feuersbrunst.
    Und die Kette von Ereignissen, die Herrscher über ganze Galaxien entmachtet, kann in einem Wohnzimmer vor einem flackernden Kaminfeuer ihren Anfang nehmen ...
    Äußerlich war das gemütliche Wohnzimmer Richard Seatons auf der Erde sehr friedlich. Seaton und Dorothy, seine attraktive Frau, saßen auf dem Sofa vor den knisternden Flammen. Richard Ballinger Seaton Junior lag auf dem Teppich und versuchte sich der verlockenden Wärme krabbelnd zu nähern.
    So ruhig das Bild äußerlich war – hinter den Kulissen sah es anders aus. Dorothys Stirn war ärgerlich gerunzelt.
    Das Abendessen, das sie gerade hinter sich hatten, war gut zwei Stunden zu spät auf den Tisch gekommen, weil Seaton nicht früher Zeit hatte. Und was noch schlimmer war, Dick kümmerte sich auch jetzt nicht um sie. Er war noch immer angespannt, steckte mitten in der Arbeit, konzentrierte sich noch auf eine Vielzahl von Nachrichten, die ihm durch den Hörer in seinem linken Ohr zugespielt wurden – Nachrichten von großer Dringlichkeit.
    Sie hob den Arm, zog ihm den Hörknopf aus dem Ohr und warf das Gerät auf den Tisch. »Hör doch bitte mal ein Weilchen auf!« rief sie. »Ich habe keine Lust mehr mitanzusehen, wie du dich zu Tode arbeitest. Du bekommst nicht genug Schlaf! Du mußt mal ausspannen! Kannst du die Verantwortung nicht anderen übertragen und deine Vollmachten delegieren?«
    »Ich delegiere, soviel es geht, mein Schatz.« Seaton rieb sich geistesabwesend das Ohr, durch das er bis eben eine Aufzeichnung von Berichten gehört hatte, die den Planeten Norlamin betrafen. Die letzte Meldung hatte mit umfangreichen X-Metall-Lagern zu tun, die auf einem Planeten von Omicron Eridani gefunden worden waren, und mit der Entscheidung, eine Flotte von Frachtschiffen zu entsenden, um mit dem Abbau zu beginnen.
    Aber er mußte eingestehen, daß dieser Vorgang auch ohne sein Eingreifen weiterlaufen konnte. Seine Frau war im Augenblick wichtiger. Er legte ihr den Arm um die Schultern und widmete ihr seine volle Aufmerksamkeit.
    »Einen ganzen Planeten praktisch auf einen Schlag mit der Technologie vierter, fünfter und sechster Ordnung vertraut zu machen, ist ein hartes Stück Arbeit das kannst du mir glauben! Da kommen nicht allzu viele Leute mit. Man muß schon Köpfchen haben. Und was die Sache besonders erschwert, ist die Tatsache daß zu viele Menschen, die den nötigen Verstand hätten, krumme Touren reiten wollen. Aber ich glaube, wir sind langsam über den Berg.«
    »Jedenfalls kann es so nicht weitergehen!« sagte Dorothy entschlossen. »Und mit Martin ist es noch schlimmer. Peggy hat mir erst heute früh ihr Leid geklagt. Wir beide sind nicht länger gewillt ...«
    Aber sie konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn in diesem Augenblick erschienen in der Luft vor den beiden die projizierten Abbilder von acht mehr oder weniger menschlichen grünhäutigen Lebewesen – Wesen, mit denen sie seit langer Zeit zusammengearbeitet hatten, die fähigsten Denker des Zentralsystems.
    Da war der majestätische Fodan, der Führer der Fünf von Norlamin, da war Orlon mit dem weißen Bart, der Führer der Astronomie, Rovol, der Führer der Strahlen, Astron, der Führer der Energie, Drasnik, der Führer der Psychologie, Satrazon und Caslor, die Führer der Chemie und der Technik, und schließlich Sacner Carfon der Zweitausenddreihundertsechsundvierzigste – der haarlose, fast delphinähnliche Ratsführer des Wasserplaneten Dasor. Diese Männer waren natürlich nicht persönlich anwesend – dennoch wirkten ihre Energieprojektionen für das Auge so solide wie Seatons hagerer Körper.
    »Oberherr des Systems, wir sind gekommen, um in einer wichtigen Angelegenheit ...«, begann der Führer der Fünf.
    »Nennen Sie mich nicht ›Oberherr‹ – bitte!« unterbrach ihn Seaton sofort, während Dorothy neben ihm erstarrte. Beide wußten, daß die Norlaminer ihren Planeten selten verließen, auch nicht in Form einer Projektion. Daß sie nun zu acht fast die halbe Galaxis durchreist hatten, konnte nur bedeuten, daß etwas Schlimmes passiert war.
    »Ich hab's Ihnen schon ein Dutzendmal erzählt – ich bin kein Oberherr und
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