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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen
Autoren: Barbara Dunlop
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ihren Mund. „Lucas hat gerade eben zu Byron gesagt, dass, wenn Amelia enterbt wird, sein Plan B ist, ein Kind mit mir zu bekommen. Er meinte, er müsse sich vielleicht dafür anstrengen, aber er könnte dafür sorgen, dass es schnell ginge.“
    Lexi stolperte ein paar Schritte zurück. „Das hat er zu Byron gesagt?“
    Devin nickte. „Byron hat gefragt, was er meine, wie schnell er es hinkriegen könnte.“
    Lexi erblasste. „Also ist Byron an dem Plan beteiligt?“
    „Die Demarcos sind ein verschwörerischer Haufen Mistkerle.“
    Lexi packte Devins Arm. „Bist du dir sicher?“
    „Bin ich.“
    „Dann müssen wir dich hier rausbringen.“
    „Ich weiß.“
    „Hol du Amelia“, sagte Lexi. „Auf dem Hof stehen Pick-up-Trucks. Die Schlüssel stecken.“
    „Wir klauen ein Auto?“
    „Wir hinterlassen ihnen eine Nachricht. Sie können es am Flughafen wieder abholen. Geh.“
    „Also gut“, stimmte Devin zu. Aber dann zögerte sie.
    Was würden sie tun? Wohin sollten sie gehen? Und wenn sie Amelia entgegen der Anordnung der Richterin mitnahm, könnte Lucas das gegen sie verwenden?
    Ein überwältigendes Gefühl von Hilflosigkeit überkam sie. „Die Richterin hat gesagt, ich müsse im Haus der Demarcos bleiben.“
    Lexi stemmte die Hände in die Hüften. „Nun, das geht nicht.“
    „Ich kann Amelia nicht entführen. Ich würde alle meine Chancen vor Gericht zunichtemachen.“
    Sie starrten einander an. Es gab keinen Ausweg.
    „Was wäre, wenn die Anhörung sofort stattfände?“, fragte Lexi.
    „Das ist doch kein Termin beim Friseur.“ Sie bezweifelte, dass sie einfach bei Gericht anrufen und sich erkundigen könnten, ob es eine Stornierung gegeben hätte.
    Lexi schnalzte mit der Zunge. Dann schnippste sie mit den Fingern.
    „Was?“ Devin wagte nicht zu hoffen.
    „Es gibt noch eine andere Person, die auf eine schnelle Anhörung baut“, sinnierte Lexi. „Und ich wette, er hat die nötigen Kontakte und den nötigen Einfluss, um es hinzukriegen.“
    Devin fühlte, wie das Blut in ihren Adern erstarrte. „Steve.“

10. KAPITEL
    Drei Tage später stieg Devin an einem strahlend schönen Sommertag vor dem Gerichtsgebäude aus einem Taxi. Sie zog ihren Blazer zurecht und strich ihren Rock glatt. Mit den Fingerspitzen überprüfte sie den Sitz ihrer Frisur. Sie wollte das perfekte Bild einer glaubwürdigen Zeugin und kompetenten Mutter abgeben.
    Bevor sie das Gericht betreten konnte, stand auf einmal Lucas neben ihr und packte sie am Arm. „Bist du komplett verrückt geworden?“, verlangte er zu wissen.
    Sie hatte sich dafür gewappnet, ihn zu sehen, ihre Wut angefacht, ihre Abwehr gestärkt. Aber nun, da er vor ihr stand, klopften die Erinnerungen an und die Gefühle überrollten sie.
    „Was zum Teufel ist mit dir los?“, grollte er. „In der einen Minute sind wir zusammen und in der nächsten verschwindest du mitten in der Nacht.“
    „Zusammen?“, brachte sie mühsam hervor und befahl ihren Beinen loszugehen. Sie hatte sich geschworen, nicht mit ihm zu reden. Alles, was dieser Überzeugungskünstler und Schmeichler zu sagen hatte, sollte er bei Gericht vorbringen.
    Sie riss sich los und eilte auf die Treppe zu.
    Er hielt mit ihr Schritt, und sie blickte sich nach ihren Anwälten um. Steve hatte gesagt, dass sie sie hier treffen würden.
    „Ich hab dir vertraut“, insistierte Lucas.
    Sie presste die Lippen aufeinander, widerstand der Versuchung, mit ihm zu streiten.
    „Du überlässt ihm alles auf einem Silbertablett. Das muss dir doch klar sein. Du betrügst mich, und du betrügst Amelia.“
    „Betrügen?“ Ihre Stimme bebte vor unterdrückter Wut.
    „Ja. Wir hätten das hier zusammen …“
    „Du hast mich betrogen. Ich war dein Plan B, Lucas. Du bist genauso schlimm wie Konrad. Du bist schlimmer als Konrad!“
    Lucas’ ließ ihren Arm los und blieb stehen.
    Gut. Sie hatte sowieso nicht mit ihm sprechen wollen. Sie ging schneller. Es war nicht mehr weit bis zur Tür. Wenn sie erst einmal drinnen war, hatte sie es so gut wie geschafft – musste nur noch ihre Aussage machen und das Sorgerecht für Amelia gewinnen. Nichts weiter.
    Aber er holte sie wieder ein. „Was hast du gesagt?“ Er klang fassungslos.
    Sie ignorierte ihn.
    „Devin.“
    Sie erlag der Versuchung. „Du hast mich gehört. Nun, eigentlich habe ich dich gehört: ‚Devin. Ich. Babys.‘ Ich glaube, das ist das exakte Zitat.“
    Eine Sekunde lang schwieg Lucas geschockt. „Das hast du falsch verstanden.“
    Sie
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