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Nachts lockt das Verlangen

Nachts lockt das Verlangen

Titel: Nachts lockt das Verlangen
Autoren: Barbara Dunlop
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Gefühlen zurücktrat, dann hatte Konrad wirklich alles getan, was ein Mann, der eine Frau ernsthaft liebte, tun würde. Devin konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass er Monica nicht geliebt hatte. Und genauso wenig konnte sie sicher sagen, dass er sie manipuliert hatte.
    Die Wahrheit überrollte sie.
    Lucas hatte die ganze Zeit über recht gehabt, und sie konnte nicht lügen.
    Sie blickte ihn an. „Von einem Mann, der liebt, würde ich erwarten, dass er alles tut, um seine Frau zurückzugewinnen.“
    Lucas schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln. Er sah aus, als täte ihm wirklich leid, wie die Sache hier ablief. Natürlich konnte das nicht wahr sein. Er hatte allen Grund zu feiern.
    Ein erstickter Ausruf erklang aus den hinteren Reihen, als Steve angewidert aufsprang.
    „Ich frage Sie erneut“, sagte der Anwalt. „Besteht die Möglichkeit, dass Monica das Gespräch zwischen Konrad und Lucas missverstanden hat?“
    „Ja“, gab Devin zu, blinzelte gegen die Tränen an. Lucas würde gewinnen. Und er würde ihr Amelia wegnehmen. Und sie würde ihn um jede Minute anflehen müssen, die sie mit ihrer Nichte verbringen wollte.
    Der Anwalt blickte wieder zu Lucas, und dieses Mal nickte der.
    „Warum haben Sie letztes Wochenende Amelia aus der Sicherheit des Anwesens der Demarcos entfernt?“, fragte der Anwalt.
    Das war er. Der letzte Nagel zu ihrem Sarg. Sie holte tief Luft. „Ich fand heraus, dass Lucas mich manipuliert hat.“ Ihr war schlecht. Würde Lucas sie wirklich zwingen, ihre Affäre vor Gericht zuzugeben?
    „Weil Sie zufällig ein Gespräch angehört haben?“, fragte der Anwalt.
    Sie nickte. Ein Kloß saß in ihrer Kehle und ihr wurde immer schlechter.
    „Besteht die Möglichkeit, dass Sie dieses Gespräch missverstanden haben?“
    Schon wollte sie den Kopf schütteln. Aber dann hielt sie inne, Lucas’ Worte klangen ihr in den Ohren: ‚Das hast du falsch verstanden. Mein Plan B war, mich in dich verliebt zu haben.‘
    Entsetzt starrte sie ihn an, und er legte den Kopf schräg und zog die Augenbrauen hoch, als warte er darauf, dass sie den Witz endlich verstünde.
    Konnte es sein? War es möglich?
    „Ms Hartley“, fuhr der Anwalt fort, „ich erinnere Sie daran, dass Sie unter Eid stehen. Lieben Sie Lucas Demarco?“
    „Euer Ehren“, erhob Devins Anwalt Einspruch.
    „Ich sehe nicht, was die Frage mit dem Fall zu tun hat“, warnte die Richterin.
    „Ich versichere Ihnen, dass die Frage relevant ist“, sagte Lucas’ Anwalt.
    Die Richterin zögerte, während Devins Herz wie wild in ihrer Brust hämmerte. Was sollte sie tun? Was sollte sie sagen? Sie wollte keineswegs unter Eid lügen, aber was sie für Lucas empfand, ging diese Leute nichts an.
    Während sie alle warteten, stand Lucas auf und gab seinem Anwalt ein gefaltetes Stück Papier. Der Mann las es und lächelte.
    Die Richterin streckte ihre Hand nach dem Papier aus, und der Anwalt übergab es ihr pflichtgetreu.
    Dann lächelte die Richterin, nickte und gab das Papier zurück.
    Devin wappnete sich für die Frage.
    „Ms Hartley, lieben Sie …“
    „Ja!“, rief sie. „Okay? Sind Sie jetzt zufrieden?“ Wütend starrte sie die Richterin an. Wie konnte sie das einer anderen Frau antun?
    Lucas’ Anwalt reichte ihr das gefaltete Stück Papier.
    Gedemütigt und mit heiß glühenden Wangen weigerte sie sich, irgendwen anzuschauen, und las, was auf dem dummen Stück Papier stand:
    Das volle Sorgerecht für Devin Hartley. Hier und Jetzt. Wenn sie mich auch liebt. Und wenn sie zustimmt, mich zu heiraten.
    Devin blinzelte und las die Worte ein zweites Mal. Verwirrung kämpfe gegen Wut, gegen Schock.
    „Eine Frage noch, Euer Ehren?“, sagte der Anwalt.
    „Was auch immer“, erwiderte die Richterin in gespielter Kapitulation und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    „Devin“, sagte der Anwalt, „ist das ein Ja?“
    Sie blickte hoch und sah unzählige Augen auf sich gerichtet. Sie sah zu Lucas, und die ganze Tragweite der Situation wurde ihr bewusst. Er liebte sie. Er liebte sie?
    Alles, was er gesagt hatte. Alles, was er getan hatte. Ihre gemeinsamen Tage und Nächte, seine Zuneigung für Amelia, das alles war echt?
    „Fünf Minuten Unterbrechung“, sagte die Richterin und ließ den Hammer auf ihr Pult niedersausen.
    Lucas schoss von seinem Stuhl hoch, rannte hinüber zu Devin, hob sie aus dem Zeugenstand und zog sie in seine Arme.
    „Ich liebe dich“, sagte er, seine Worte klar und aus vollem Herzen. „Und ich liebe Amelia. Und ich
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