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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)
Autoren: Myrna E. Murray
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Wagen durch die belebten Straßen der erleuchteten Stadt gleitet. Um unser Gepäck wird sich gekümmert, so versichert mir ein Mann mittleren Alters, der mich stark an Mr. Morgan erinnert. Nicole umarmt ihn kurz und stellt ihn dann als Elias Stark vor – Jasons Leibwächter und ihren Vater. Ein bisschen verwundert bin ich schon, dass Vater und Tochter in seinen Diensten stehen, aber es gibt Wichtigeres.
    Alex und mich zum Beispiel. Tief in die Sitze des Wagens gepresst, kuschele ich mich an ihn und will ihn nie wieder loslassen. Wir schweigen die ganze Fahrt über und ich betrachte die an den Fenstern vorbeiziehenden Menschen. So viel Potenzial, so viel … Futter. Doch halt. Erst muss ich wieder zu Kräften kommen.
    Der Wagen manövriert sicher durch die verschneite Stadt und hält vor einer ansehnlichen Villa, abseits der großen Betriebsamkeit. Wir haben am Tor einen bewaffneten Wachposten passiert und stehen nun vor der großen Eingangstür. Ja, hier kann man es sicher eine Weile aushalten, denke ich gerade, als die Tür vor uns geöffnet wird.
    Dort steht er, vom Licht umspielt wie eine dieser kitschigen Abbildungen eines Erzengels. Jason . Alex gibt einen Laut des erkennenden Erstaunens von sich, während ich mich von seiner Seite löse und auf Jason zufliege. Ungeachtet der Blicke und der umstehenden Menschen. Er empfängt mich mit einem Lächeln und in diesem Moment spüre ich, dass ich zu Hause angekommen bin. Sicher muss das für Alex merkwürdig aussehen.
    Nach einer kurzen Umarmung ziehe ich mich von ihm zurück und trete an Alex’ Seite. Beide Männer mustern sich, bevor sie sich die Hand geben.
    „ Ich habe schon viel von Ihnen gehört“, begrüßt Jason ihn freundlich und Alex, ganz kultiviert, erwiderte den Gruß.
    „ Vielen Dank, dass Sie uns so freundlich aufnehmen, Sir.“ – Männer!
    Jason führt uns ins Haus, nicht allerdings ohne vorher auch Nicole und Elias zu begrüßen. Letzterer führt uns herum, nachdem Jason einen flüchtigen Blick auf Nicole geworfen hat und mit ihr verschwunden ist. Ich kann mir in etwa vorstellen, was er jetzt tut, und gönne es ihm. Nein, ihnen beiden. Für mich wird er später noch Zeit haben, und außerdem habe ich ja „meinen Mann“.
     
    Alex begutachtet die Einrichtung, bevor er sich müde aufs Bett sinken lässt.
    „ Irgendwoher kenne ich ihn“, grübelt er leise vor sich hin.
    „ Ihr hattet geschäftlich miteinander zu tun“, erkläre ich und seine Züge hellen sich auf.
    „ Natürlich, Jason Fitzgerald. Na, wer hätte das gedacht.“
    Müde reibt er sich die Augen und klopft dann auf die Seite neben sich. Ich folge seiner Einladung nur zu gerne.
    Als ich sitze, nimmt er wieder meine Hand. „Du wirst doch bei mir bleiben, oder? Du gehst nicht zu ihm zurück?“
    Ich schenke ihm ein offenes Lächeln. „Nein, Alex. Ich werde nicht zu ihm zurückgehen.“
    Erleichterung lässt sein müdes Gesicht erstrahlen.
    „ Zwischen ihm und mir besteht eine Bindung wie zwischen Fay und dir.“
    Langsam verstehend nickt er. „Ich muss mir also keine Sorgen machen?“
    „ Musst du nicht. Außerdem bist du hier sicher. Nein, wir sind hier sicher.“
    Er lächelt mich an und ich küsse ihn leicht.
    „ Schlafe jetzt. Ruhe dich aus. Hier kann uns nichts passieren.“
    Skeptisch sieht er mich an. „Und was ist mit dir?“
    Ich schmunzele. „Man wird sich hier um mich kümmern.“
    Noch einmal sieht er mich prüfend an. „Versprich mir, dass du keine Dummheiten machst.“
    „ Ich?“ Amüsiert sehe ich ihn an. „Ich mache keine Dummheiten.“
    „ Amen.“
     

 
     
    Downtown
     
    „ Come on everybody take a trip with me: down the Mississippi, down to New Orleans, yeah, yeah. With a honeysuckle hanging, on a honeysuckle vine. Well, love is blooming there all the time. Every southern belle is a Mississippi queen, down the Mississippi, down to New Orleans … ” tönt es aus dem Radio des großen Wohnhauses in Hamburg Blankenese.
     
    Ich kann nicht anders, ich tanze durch die Küche, während Alex und Jason mir dabei zusehen. Beide verstehen sich mittlerweile ausgezeichnet. Anfangs war ihr Verhältnis … sagen wir mal … angespannt.
    Natürlich musste ich Jason alles haarklein erklären, nachdem er mich gestärkt hatte. Und natürlich musste er noch einmal betonen, wie haarscharf die ganze Sache gelaufen war, aber nach und nach näherten sich beide Männer an. Vielleicht lag es aber auch an den klaren Fronten, denn Jason machte keinen Hehl daraus, dass er
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