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Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst
Autoren: André Marx
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versuchte schneller zu sein als der Aufzug, doch der Chauffeur erwartete ihn bereits im Foyer, als er die letzten Treppenstufen hinuntersprang. »Bob hat uns ein kleines Geschenk hinterlassen«, sagte Morton und hielt einen klimpernden Schlüsselbund in die Höhe. »Er lag direkt vor der Tür.«
    »Gut gemacht, Bob«, grinste Justus und nahm den Schlüssel in die Hand. »Nur muss ich jetzt noch mal kurz nach oben.«
    »Wie du meinst.«
    Er wandte sich der Treppe zu, erinnerte sich an die dreieinhalb Stockwerke und zögerte. Der Fahrstuhl war zu verlockend. »Nein«, ermahnte er sich selbst. »Nie wieder!« Seufzend machte er sich an den Aufstieg. Als er völlig außer Atem die Bürotür des Direktors erreichte, probierte er alle Schlüssel durch, bis er den richtigen gefunden hatte. Im Schein der Deckenbeleuchtung dauerte es nur Sekunden, bis er entdeckte, was er gesucht hatte. Er verließ den Raum und lief wieder nach unten. »Genug für heute!«, stöhnte er. »Ich kann keine Treppen und Fahrstühle mehr sehen. Raus hier!«
    »Bist du fündig geworden?«
    »Ja«, antwortete Justus stolz und hielt Mr Peacocks Cheftimerin die Höhe.
    »Wie kommen wir jetzt hier heraus?«
    »Durch den Seiteneingang. Damit werden wir zwar den Alarm auslösen, aber die Polizei muss sich sowieso ansehen, was hier geschehen ist. Nur sollten wir dann nicht mehr da sein. Erklärungen können wir später abliefern. Wir müssen so schnell wie möglich zu Mr Peacock.« Sie gingen am Diplodocus vorbei zu der kleinen Tür und ver die Außentür gefunden und sie traten ins Freie. »In dreißig Sekunden geht der Alarm los«, erinnerte der Erste Detektiv. »Bis dahin sollten wir im Rolls-Royce sitzen. Und dann geben Sie Gas, wir müssen die anderen einholen.« Sie liefen zum Wagen, so schnell Mortons Gipsbein es erlaubte, und sprangen hinein. Gerade als der Chauffeur den Motor startete, heulten die schrillen Alarmsirenen los. Der Wagen schoss über den Parkplatz auf die Straße. Die Fahrt im Lieferwagen verlief schweigend. Wenn Bob, Peter und Mr Peacock etwas sagen wollten, wurde ihnen durch einen scharfen Befehl das Wort abgeschnitten. Besonders der Museumsdirektor versuchte es immer wieder, doch Ernie und Ceewee brachten ihn durch bedrohliches Hantieren mit ihren Waffen zum Schweigen. Je näher sie seinem Haus kamen, desto nervöser wurde Mr Peacock. Immer häufiger tupfte er über seine Stirn und versuchte in dem winzigen Laderaum auf und ab zu laufen. Dog hingegen starrte nur finster vor sich hin. Die Fahrt dauerte gut zwanzig Minuten, dann erreichten sie das einsam gelegene Haus nahe Beverly Hills. Hier war es um diese Zeit schon ziemlich ruhig, nur noch wenige Autos fuhren auf den Straßen. Kein Mensch war zu sehen, als der blaue Lieferwagen in die von einer hohenHecke überwucherte Einfahrt fuhr. Die Tür wurde geöffnet und Alpha winkte alle Insassen heraus. »Keinen Mucks!«, warnte er. »Sonst knallt's!« Schweigend stiegen sie aus und gingen auf die Haustür zu. Mr Peacock hatte keinen Bewegungsmelder, es blieb dunkel. Selbst wenn in diesem Moment jemand am Haus vorbeigegangen wäre, hätte er keinen Verdacht schöpfen können, denn der ungepflegte Garten versperrte jeden Blick von der Straße auf das »Nun machen Sie schon die Tür auf, Herr Direktor!«, zischte Alpha. »Oder sollen wir ewig hier draußen stehen?« Mr Peacock tastete die Taschen ab. »Ich finde meinen Schlüssel nicht«, sagte er nervös. »Er ist weg, einfach weg!« Alpha schaltete schnell. »Natürlich ist er weg. Du hast ihn.« Er wandte sich Bob zu. Dem dritten Detektiv schoss das Blut in den Kopf. Er wühlte in seinen Taschen, obwohl er genau wusste, dass er nichts finden würde. »Ich habe ihn nicht mehr. Muss ihn wohl verloren haben, als ich gestolpert bin, in der Halle.« Alpha sah ihn scharf an, dann tastete er ihn ab. »Auch wenn ich dir kein Wort glaube, macht das jetzt keinen Unterschied mehr.« Er griff in seine Jacke und holte einen schwarzen Zylinder hervor, den er auf den Lauf des Revolvers schraubte: ein Schalldämpfer. Mit einem gezielten Schuss, der nur als dumpfes Pfeifen zu hören war, ließ er das Holz zersplittern und stieß die Tür auf. »Wo ist der Safe?«
    »In meinem Arbeitszimmer im ersten Stock, da oben«, antwortete Mr Peacock und wies die Treppe hinauf. »Na schön, dann besichtigen wir doch alle mal Ihr schönes Arbeitszimmer.« Sie stiegen empor und betraten einen dunklen Raum. Die Deckenbeleuchtung funktionierte nicht, doch Mr Peacock
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