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Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst
Autoren: André Marx
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»Wo ist er?« Mr Peacock antwortete nicht.
    Alpha hob wieder die Waffe. »Kommen Sie schon, Herr Direktor. Mein Drei-Sekunden-Angebot gilt noch immer.«
    »Schon gut, schon gut. Ich sage es Ihnen. Er ist … nicht hier.«
    »Sondern wo?«
    »Bei mir zu Hause. In meinem Safe.«
    Seufzend ließ Alpha die Schultern sinken. »Na schön. Dann »Sie … Sie wollen zu mir?«, rief Mr Peacock und wischte mit dem nassen Tuch über die schweißglänzende Stirn. »Was haben Sie geglaubt? Dass ich nach Hause fahre?« Er wandte sich um und gab Beth und Ernie ein Zeichen. »Nehmt ihn mit. Und Dog auch. Passt auf, dass er nicht abhaut. Unsere Rechnung ist noch nicht beglichen.«
    »Und was ist mit uns?«, fragte Bob zaghaft, da er nicht die Hoffnung hatte, dass Alpha sie ganz einfach vergessen würde. »Ihr kommt ebenfalls mit.«
    »Aber … aber was haben Sie denn mit uns vor?«, wollte Peter wissen. »Das werde ich mir noch überlegen. Auf der Fahrt habe ich Zeit genug. Los, Bewegung! Ceewee wartet schon seit einer halben Ewigkeit unten vor dem Ausgang.« Er dirigierte seine Gefangenen aus dem Raum. »Ich muss noch den Cheftimer aus meinem Büro holen!«, fiel Mr Peacock ein, während er in der Tür stand. Alpha schüttelte lachend den Kopf. »Seien Sie nicht albern. Morgen werden Sie ohnehin ganz andere Termine haben.«
    »Aber er ist wichtig! Ich brauche ihn dringend, furchtbar dringend, ganz ungeheuer dringend!«
    »Sie brauchen ganz ungeheuer viel Glück, wenn ich entschieden habe, was mit Ihnen passieren soll!«, rief Alpha verärgert. »Los jetzt!« Sie gingen den Gang entlang zur Haupttreppe. Bob und Peter spürten die Waffen wie Blicke, die auf sie gerichtet waren. Es war zu spät für eine Flucht. Alpha und seine Leute würden sich nicht noch einmal von ihnen hereinlegen lassen, selbst wenn sie nun doppelt so viele Gefangene zu bewachen hatten. Aber es gab noch eine Hoffnung: Morton und Justus hatten alles mitgehört. Jetzt kam es nur noch darauf an, dass sie aus der So beiläufig wie möglich fragte Bob über die Schulter hinweg: »Werden Sie den Strom jetzt wieder einschalten?«
    »Wozu? Es reicht, wenn wir einfach abhauen«, gab Alpha zurück. Mist!, fluchte Bob innerlich. Wie bringe ich ihn dazu, es doch zu tun? Einen weisen Rat von mir wird er kaum annehmen. Doch dann kam ihm ein Gedanke: Er konnte dafür sorgen, dass Alpha glaubte, die Idee käme von ihm selbst. Bob beugte sich zu Peter hinüber und flüsterte so laut, dass Alpha ihn gerade noch hören konnte: »Vielleicht kommt der städtische Wachdienst und merkt, dass kein Licht brennt.« Der Zweite Detektiv hatte Bobs List nicht begriffen und warf ihm einen warnenden Blick zu. »Pst!«, zischte er. Doch Bob grinste zufrieden. Wenn er Glück hatte, biss Alpha an. Sie gingen die Treppe hinunter und erreichten das Foyer. »Da seid ihr ja endlich!«, rief Ceewee, der durch die Halle patrouilliert war. »Was ist denn bloß los gewesen?«
    »Eine Menge«, entgegnete Beth knapp. »Dog? Du guckst so komisch. Was –«
    »Schnauze!«, fuhr Dog seinen ehemaligen Kollegen an. »Habt ihr den Stein?«
    »Später, Ceewee!«, mahnte Alpha. »Wir erzählen dir alles auf der Fahrt. Jetzt müssen wir erst mal raus hier!« Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung. Als sie die Fahrstuhltür passierten, stolperte Bob plötzlich und fiel auf die Knie. »Los, steh auf«, fuhr Beth ihn an. »Ja ja, schon gut«, murmelte Bob und rappelte sich so um ständlich wie möglich wieder hoch. Er klopfte seine Hose ab und zupfte an seinem Anzug herum.
    »Setz dich in Bewegung!«
    Bob ging weiter. Sie kletterten über das Metallgeländer an der machte sich daran, sie zu öffnen. Kühle Nachtluft schlug ihnen entgegen. Auch wenn sie sich immer noch in Gefangenschaft befanden, war Peter froh, endlich aus diesem Gebäude raus zu sein. Nur das Fehlen seiner Schuhe störte ihn auf den kalten Steinplatten vor dem Eingang. Kein Mensch war zu sehen, nur von der Straße hörten sie das Rauschen der Autos. In Los Angeles war noch viel Betrieb, aber es war auch noch nicht sehr spät. Der Zweite Detektiv hatte das Gefühl, tagelang im Museum gewesen zu sein, dabei war es gerade mal drei Stunden her, dass sie das Gebäude betreten hatten. Seine Mutter würde ihn noch nicht vermissen, denn Peter hatte angekündigt, dass es später werden könnte, wenn sie mit etwas Glück noch auf der Premierenfeier des Films landeten. Der geplatzte Kinobesuch schien Wochen zurückzuliegen. »Wir sollten den Strom wieder
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