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Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst
Autoren: André Marx
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wir sollen dort mit Morton aufkreuzen? Und das funktioniert?«
    »Warum denn nicht? Glaubst du, die Türsteher kennen jeden geladenen Gast persönlich? Wenn drei fesche Jungs aus einem Rolls-Royce steigen, werden sie sich eher schämen, uns nicht zu kennen, und uns durchlassen.« Justus drehte sich um und griff nach dem Telefonhörer. »Hoffentlich hat Morton Zeit Morton war gelegentlich der Chauffeur der drei ???. Justus hatte einmal seine Dienste für dreißig Tage bei einem Preisausschreiben gewonnen. Danach hatten die Detektive das Glück gehabt, von einem dankbaren Klienten auch zukünftige Fahrten mit dem Rolls-Royce bezahlt zu bekommen. Seit Peter und Bob selbst einen Wagen hatten, nahmen sie das zwar nur noch selten in Anspruch, doch es gab Ausnahmesituationen, in denen sich eine schwarz-goldene Edelkarosse besser machte als ein gelber VW-Käfer. »Hallo, hier ist Justus Jonas. Ich bin froh, dass Sie da sind, Morton. Haben Sie und der Rolls-Royce Zeit für uns? – Nur für eine halbe Stunde, aber wir brauchen Sie sofort. – Fantastisch! Vielen Dank. – Ja, bis gleich!« Er legte auf. »Das ging ja schnell«, bemerkte Peter. »Morton kommt. Er sagte etwas von einem kleinen Handicap, daher könnte es etwas länger dauern, doch er wird sich beeilen. Wir warten draußen auf ihn.«
    »Hoffentlich bezieht sich das Handicap nicht auf den Wagen. Eine Panne können wir uns jetzt nicht leisten. Der Film beginnt in einer knappen Stunde.«
    »Peter, du bist ein alter Schwarzseher«, sagte Bob kopfschüttelnd. Sie verließen die Zentrale und traten auf den Schrottplatz der Firma Jonas hinaus, der ruhig in der Abenddämmerung lag. Es dauerte nicht lange, da ertönte ein Hupen von der Straße. Da das schmiedeeiserne Tor schon geschlossen war, verließen sie das Gelände durch einen ihrer geheimen Ausgänge, die sie in die Umzäunung eingebaut hatten. Morton, ein hochgewachsener Mann undefinierbaren Alters, der seine Chauffeursmütze nie abzulegen schien, war aus dem Wagen gestiegen, um die hintere Tür zu öffnen. Er staunte nicht schlecht, als er die »Guten Abend, Morton.«
    »Guten Abend, die Herrschaften. Ich weiß zwar noch nicht, wohin ich euch bringen soll, doch euer Aufzug verrät mir, dass meine Dienste heute in der Tat angebracht sein dürften.«
    »Ganz recht«, antwortete Justus und unterdrückte ein Schmunzeln. Morton hatte sie schon unzählige Male gefahren und ihnen auch in brenzligen Situationen geholfen. Sie waren so etwas wie Freunde geworden. Trotzdem legte er seine höfliche Art und die etwas geschraubte Sprechweise nie ab. Wahrscheinlich fühlte er sich nur wohl, wenn er die Form wahrte. Doch manchmal fragte sich Justus, was für ein Mensch unter der Dienstkleidung des Chauffeurs verborgen war – wenn es da überhaupt jemanden gab. Als die drei ??? einstiegen, bemerkte Justus, dass Mortons linkes Bein dicker war als das rechte. Die schwarze Hose war an der Seite aufgeschnitten und ein Gips leuchtete weiß darunter hervor. »Was haben Sie denn gemacht, Morton?«
    »Das ist das Handicap, von dem ich sprach. Ein kleiner Un-fall – ich bin beim Polo vom Pferd gefallen.« Damit warf er die Tür zu und humpelte um den Wagen herum. »So so, Polo«, kicherte Justus. »Gibt es eine Sportart, die besser zu ihm passen würde?«
    »Gebrochen?«, fragte Peter, als Morton mühsam vorn eingestiegen war. »Ja. Sehr schmerzhafte Angelegenheit. Doch zum Glück übe ich meinen Beruf im Sitzen aus und die Kupplung kann ich seit einer Woche wieder bedienen. Wohin darf ich euch bringen?«
    »Nach Los Angeles zum Chinese Theater «, antwortete Justus. »Sehr wohl.« Der Wagen setzte sich in Bewegung. »Ihr wollt zur Premiere des neuen S tar-Wars -Films, nehme ich an?«
    »Ja!«, rief Peter begeistert und beschloss, Morton in ihren Plan kodex und der verpflichtete zur Verschwiegenheit – er würde sie auf keinen Fall verraten. »Wir haben allerdings keine Einladung, doch Justus hat eine Idee. Die hoffentlich funktioniert.« Er klärte ihn auf.
    »Nun, dann wünsche ich viel Glück. Bei eurer äußeren Erscheinung sehe ich da zumindest keine Probleme.« Durch den Rückspiegel konnte Peter ihn lächeln sehen. »Ich wäre gern so zuversichtlich wie Sie«, antwortete Peter. »Ich bin nicht ganz überzeugt. Was machen wir, wenn sie unsere Einladung sehen wollen?«
    »Filmstars brauchen keine Einladung«, winkte Bob ab. Justus stimmte ihm zu. »Das Geheimnis des Erfolges ist, sich auch wie Filmstars zu benehmen.«
    »Aha. Und
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