Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht in Angst

Nacht in Angst

Titel: Nacht in Angst
Autoren: André Marx
Vom Netzwerk:
totenbleich wurde und Justus entsetzt anstarrte. »Ich …«, begann er stotternd, doch dann bemerkte er Justs warnenden Blick und hielt den Mund. »Sein Vater arbeitet beim Film«, klärte Justus den Türsteher auf. Es entsprach der Wahrheit, Peters Vater war Experte für Spezialeffekte bei einem großen Filmstudio. Nur hatte er mit dieser Produktion nicht das Geringste zu tun gehabt. »Und wie ist der Name Ihres Vaters?«, wandte der Mann sich nun an Peter. »Henry Shaw.«
    »Einen Augenblick.« Er griff in seine Innentasche und zog eine Gästeliste hervor. »Der Name ist hier aber nicht aufgeführt.«
    »Nun ja, er kann auch leider nicht kommen, weil er andere dringende Verpflichtungen hat«, antwortete Peter und dachte »Tut mir leid, aber ohne schriftliche Einladung muss ich Sie bitten zu gehen.«
    »Aber mein Vater wollte, dass wir heute Abend hier sind. Was weiß ich, warum er nicht auf Ihrer Liste steht.«
    »Einen Augenblick!« Der Mann ließ sie stehen und ging auf eine Gruppe von Leuten in Abendgarderobe zu, die sich in einer Ecke des Foyers aufhielt. »Die Gelegenheit, sich in den Kinosaal zu verdrücken«, raunte Bob. »Besser nicht«, warnte Justus. »Sonst gibt es wirklich Ärger.« Der Türsteher sprach einen Mann an, der kurz darauf den Kopf schüttelte und sich wieder den anderen Gästen zuwandte. »Das … das ist George Lucas!«, zischte Peter, der den Mann erkannt hatte. »Verflixter Mist, das war es dann wohl.« Peter behielt recht. »Mr Lucas ist kein Henry Shaw bekannt«, sagte der Türsteher wütend. »Und nun verschwindet!« Er packte Justus grob am Arm und zog ihn mit zu einer kleinen Tür. Dahinter lagen ein schäbiges Treppenhaus und eine weitere Tür aus Stahl. Der Mann riss sie auf und stieß Justus hinaus in eine kleine, dunkle Gasse. Bob und Peter folgten ihm schnell, ohne ein Wort zu sagen. »Versucht das nicht noch einmal! Beim nächsten Mal rufe ich die Polizei«, zischte der Mann und schlug die Tür wütend zu. Die Außenseite hatte keine Klinke. Betreten sahen die drei einander einige Sekunden lang an. Dann verfinsterte sich Peters Gesicht. »Klar kommen wir da rein, Peter. Gar kein Problem, Peter. Du musst nur ganz locker bleiben, Peter. – Das hat ja wirklich hervorragend geklappt!«
    »Nun sei nicht ungerecht«, sagte Bob. »Justs Idee war gut. Dass sie nicht funktioniert hat, ist nicht seine Schuld.«
    »Wir können wahrscheinlich froh sein, dass er nicht die Polizei geholt hat. Wohl nur deshalb, weil sich Polizeiaufgebot bei »Tja«, murmelte Justus zerknirscht, »dumm gelaufen.« Bob fand als Erster seinen Humor wieder. »Aber wie du dem Reporter ein Kurzinterview gegeben hast, das war große Klasse, Just. Das hätte ich nicht fertiggebracht.«
    »Wenn er mich was fragt – selbst schuld«, grinste der Erste Detektiv. »Und was machen wir jetzt?«, fragte Peter ratlos, als sie Richtung Hollywood Boulevard schlenderten. »Wir stehen dumm in Los Angeles herum und kommen nicht wieder nach Hause.«
    »Wir könnten ja trotzdem noch ein paar Promis gucken gehen«, schlug Bob vor. »Auf keinen Fall!«, protestierte Peter. »Womöglich erkennen uns die Leute da vorn am Eingang wieder. Dann wollen sie entweder Autogramme oder sie begreifen, was passiert ist, und lachen uns aus.«
    »Na schön«, lenkte Justus ein, um Peter nicht noch mehr in Rage zu bringen. »Wir fahren nach Hause. Irgendwie.« Als sie die Kreuzung erreichten, entfernten sie sich so schnell wie möglich von der Menschenmenge, die noch immer am Eingang des Kinos stand. Plötzlich hielt ein Auto direkt neben ihnen. Goldene Beschläge blitzten auf und die Scheibe wurde runtergekurbelt. »Darf ich die Herrschaften nach Hause fahren?«
    »Morton!«, rief Bob. »Sie sind noch da!«
    »Ich dachte, es sei besser, ein paar Minuten zu warten, um sicherzugehen, dass euer Vorhaben tatsächlich von Erfolg gekrönt ist.« Peter atmete erleichtert auf. »Das war eine großartige Idee, Morton.« Er wartete nicht ab, bis der Chauffeur ausgestiegen war, sondern öffnete selbst die Tür und ließ sich auf die groß Morton stellte keine Fragen und die drei ??? hatten vorerst auch keine Lust, von ihrer Schlappe zu berichten. Die ersten fünf Minuten der Fahrt verliefen schweigend. Dann piepte das Autotelefon. Morton hob ab und wechselte ein paar Worte. Er drehte sich halb zu ihnen um und sagte: »Verzeihung, es gehört sich nicht, eine Fahrt zu unterbrechen, aber es handelt sich um einen Notfall. Würde es euch stören, einen kleinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher