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Dying for You - Gefangen Im Albtraum

Dying for You - Gefangen Im Albtraum

Titel: Dying for You - Gefangen Im Albtraum
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PROLOG
    Zum ersten Mal brachte Arturo Torres-Rios einen Mann um, als er vierzehn Jahre alt war. Mit siebzehn tötete er zum ersten Mal eine Frau und mit zwanzig zum ersten Mal ein Kind. Dennoch gefiel es ihm nicht, wenn man ihn Mörder nannte. Er selbst verstand sich als Vollstrecker.
    Mittlerweile war er zweiunddreißig Jahre alt. Arturo hatte sich im Laufe der Zeit viele nützliche Fähigkeiten antrainiert -Fähigkeiten, mit denen er sein Geld verdiente. Manchmal setzte er sie allerdings auch zu seinem Vergnügen ein. Als Auftragskiller hatte er wenig Konkurrenz. Er bevorzugte Aufträge, bei denen er wenig oder gar keinen persönlichen Kontakt mit dem Opfer haben musste. Doch ab und zu, wenn die Bezahlung stimmte, ließ er sich durchaus auch als Folterer, Kidnapper oder Dieb engagieren.
    Er mochte die US-Amerikaner nicht. Erst recht nicht, wenn sie Ölfirmen in Südamerika gründeten und mit der Regierung seines Heimatlandes Abkommen schlössen. Das kleine Land Ameca besaß große Ölvorkommen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebte jedoch in Armut, so wie auch Arturo als Kind in Armut gelebt hatte. Es war allgemein bekannt, dass er die Gringos nicht mochte, und dennoch wurde er immer wieder auch von Amerikanern angeheuert, um für sie ihre schmutzigen Geschäfte zu erledigen. Mit seinen Auftraggebern hatte er jedoch nie persönlich Kontakt. Dafür gab es Josue Soto. Er war Rechtsanwalt und ein langjähriger Freund von Arturo. Er fungierte als Mittelsmann und managte alle Jobs für ihn. Und Josue war die zehn Prozent Anteil wert, die Arturo an ihn abdrückte. Seinem Freund aus Kindertagen konnte er vertrauen.
    Sie trafen sich nie in Josues Büro oder bei ihm zu Hause und auch nicht bei Arturo. Immer, wenn ein Geschäft anstand, trafen sie sich in der alten Missionskirche in Puerto Colima, ihrem Heimatdorf.
    „Wenn du den Auftrag annimmst, bekommst du eine Viertelmillion Dollar sofort, eine weitere Viertelmillion gibt es nach Abschluss von Phase eins und die restlichen anderthalb Millionen, wenn der Auftrag erledigt ist“, erklärte Josue ihm.
    „Zwei Millionen Dollar sind ein verlockendes Angebot.“
    „Und du musst dir nicht einmal selbst die Hände schmutzig machen. Du musst nur alles überwachen und dafür sorgen, dass nichts schiefgeht. Ich bin sicher, du kannst das richtige Team für einen solchen Auftrag zusammenstellen.“
    „Ist der Auftraggeber aus den USA oder aus Ameca?“, wollte Arturo wissen.
    Josue seufzte schwer. „Warum fragst du? Du weißt doch, dass es besser für dich und für den Kunden ist, wenn keine Fragen gestellt werden. Das ist für alle sicherer.“
    Arturo lächelte. Josue hatte recht. Es spielte keine Rolle, wer seine Dienste in Anspruch nehmen wollte. Schließlich konnte jeder ihn buchen; Arturo war auf dem freien Markt verfügbar. „Vergiss einfach, dass ich gefragt habe.“
    „Dir bleibt knapp ein Monat Zeit für die Vorbereitung. Alles muss am fünfzehnten September fertig sein. Den genauen Ort und Zeitpunkt kannst du wählen, aber die eigentliche Zeitspanne, die dir bleibt, ist nur kurz, maximal ein paar Tage.“
    „Das ist kein Problem.“ Arturo betrachtete den dünnen Ordner, den Josue in der Hand hielt. „Und da drin finde ich alle Informationen und weitere Instruktionen?“
    Josue nickte.
    Arturo nahm den Ordner, öffnete ihn und las sich die drei Seiten mehrmals durch. Dann gab er den Ordner seinem Freund zurück. Er hatte es sich beigebracht, relevante Daten sofort abzuspeichern und die Information einzig in seinem Kopf aufzubewahren. Das war die sicherste Methode. Keine schriftlichen Beweise.
    „Dann kann ich heute noch mit dem Auftraggeber Kontakt aufnehmen und ihm bestätigen, dass wir den Auftrag angenommen haben?“
    „Ja. Und sag ihnen, sie sollen das Geld sofort auf unser Konto überweisen. Sobald das geschehen ist, werde ich einen todsicheren Plan entwerfen und mir ein perfektes Team zusammenstellen.“
    „Es soll niemand sterben“, erinnerte Josue ihn. „Erst, wenn explizit die Anweisung dazu gegeben wird.“
    Arturo und Josue erhoben sich aus der hölzernen Kirchenbank und schüttelten sich die Hände. Josue ging als Erster und verließ die Kirche durch die vordere Tür. Arturo benutzte den Seitenausgang. Draußen setzte er seine Sonnenbrille auf und ging, nachdem er sich auf der mit Müll übersäten Straße mehrfach umgesehen hatte, rasch zu seinem Wagen, den er zwei Häuserblocks entfernt abgestellt hatte.

1. KAPITEL
    Daisy Holbrook
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