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Music from Big Pink: Roman (German Edition)

Music from Big Pink: Roman (German Edition)

Titel: Music from Big Pink: Roman (German Edition)
Autoren: John Niven
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die Backstageräume, die Limos, die Privatjets – man hat überall Zugang. Ein Riesenspaß – wenn man fünfundzwanzig oder sechsundzwanzig ist. Langfristig betrachtet entwickeln sich die Dinge für diese Typen gewöhnlich nicht unbedingt zum Guten: Ihr Leben neigt dazu, um einiges weniger glamourös auszusehen, wenn sie vierzig sind, wenn Drogenabhängigkeit und Alter ihre Spuren hinterlassen. Greg Keltner, die von mir kreierte Figur, ist eine dieser Gestalten, die in einer Musikerbiografie bestenfalls eine Fußnote abgeben würden.
    Ich fragte mich, ob ich so eine Figur wohl mit einer realen Rockband kombinieren und die Geschichte mit dem Entstehen eines Rock-Klassikers verflechten könne. Die Musik von The Band und die Zeit, welche sie Mitte der 1960er mit Dylan in Woodstock verbracht haben, trieb mich schon seit langer Zeit um.
    Joe stellte den Kontakt zu David her, der mir aufgrund von weiter nichts als einer groben Zusammenfassung und fünfzehn Probeseiten einen Vertrag gab. Ich verbrachte ein Jahr damit, das Buch zu schreiben. Den winzigen Vorschuss redete ich mir schön, indem ich mir sagte, dass Geld keine Rolle dabei spielt: Vielleicht würde ich ein paar gute Kritiken bekommen, und die würden wiederum etwas Neues anstoßen. Vor allem lernte ich, was es heißt, einen richtigen Roman zu schreiben: Beim Schreiben dieses Buches hatte ich es mit dem Leben echter Menschen zu tun, und ich verspürte darüber eine tiefe Verpflichtung, die Mitglieder von The Band so wahrhaftig und einfühlsam zu schildern wie nur möglich. Während des Schreibens ertappte ich mich wiederholt bei Gedanken wie: »Was, wenn einer der Jungs von The Band das liest? Wie würden sie es aufnehmen? Würde es sie überzeugen?«
    Als das Buch schließlich veröffentlicht wurde, bekam es eine wundervolle Besprechung in der New York Times . Greil Marcus, fraglos der bedeutendste lebende Kritiker der Musik von Dylan und The Band, sagte überaus freundliche Dinge darüber. Ich fand einen Agenten und daraufhin für meinen anderen Musikroman einen Vertrag mit Random House, aus dem nach vielen Geburtswehen schließlich Kill Your Friends wurde. Die Filmrechte an Music From Big Pink wurden verkauft, und Jez Butterworth, der gefeierte Dramatiker, verantwortlich für Stücke wie Mojo und Jerusalem , hat das Drehbuch dazu geschrieben.
    All das führte letztlich dazu, dass ich mich Ende 2010 in Beverly Hills mit Alexandra Robertson, der Tochter von Robbie Robertson, dem Gitarristen und Hauptsongwriter von The Band, zum Essen traf. Ich war in Filmangelegenheiten in L. A., und Alexandra arbeitete als leitende A & R-Managerin für Warner Bros. Als wir mit dem Essen fertig waren und gerade aufbrechen wollten, sagte sie: »Ach, übrigens, ich habe meinem Vater erzählt, dass ich mich mit Ihnen treffe, und er bat mich, Ihnen zu sagen, wie viel Spaß er mit dem Buch hatte.«
    »Wirklich?«, fragte ich. Denn, um ehrlich zu sein, war ich mit Robbie im Buch nicht sonderlich zimperlich umgesprungen.
    »O ja«, erwiderte Alexandra, »Tatsächlich sagte er: ›Ist der Typ etwa dabei gewesen?‹«
    Unnötig zu erwähnen, dass ich danach mehr über den Bürgersteig des Rodeo Drive schwebte, als dass ich ging.
    John Niven, August 2011
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