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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft
Autoren: Carter Brown
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>Troubleshooter<, sagte sie, und sie war überzeugt, daß Sie die
Sache erledigen können. Ich kann nicht behaupten, daß das, was Sie bis jetzt
berichtet haben, sehr eindrucksvoll war, Holman ; aber
ich glaube, ich bin ein bißchen zu weit gegangen, als ich Ihnen unterstellt
habe, Sie seien nur hierhergekommen, um dafür, daß Sie den Mund halten, einen
billigen Erpressungsversuch zu unternehmen.«
    »Was
soll ich jetzt tun ?« fragte ich mit milde
interessierter Stimme. »Mich auf die Knie niederlassen und Ihnen aus
Dankbarkeit die Plattfüße küssen ?«
    »Sie
brauchen nicht die ganze Zeit so widerborstig zu sein !« Sein Gesicht wurde erneut tiefrot. »Vielleicht können wir von vorn anfangen und
versuchen, einmal sinnvoll über diese Angelegenheit zu reden ?«
    »Deshalb
bin ich hierhergekommen«, sagte ich müde. »Ich glaube, daß mir Fabrielle nicht alles erzählt hat, was sie über die
Situation weiß; und nun wird es Zeit, daß sie damit herausrückt .«
    »Ich
glaube nicht, daß das stimmt«, sagte er langsam. »Aber vermutlich liegt es an
ihr, darauf zu antworten .« Er warf einen Blick auf das
geflissentlich ausdruckslose Gesicht seiner zukünftigen Braut. »Wie steht’s
damit, Süße ?«
    »Ich
habe Rick alles erzählt, was ich weiß«, sagte sie mit der Stimme des verlorenen
kleinen Mädchens. »Wie ich Michael in einer verrückten Nacht auf Bermuda
heiratete, wie er zwei Nächte später verschwand und meinen Schmuck mitnahm, und
daß ich nie mehr etwas von ihm gesehen oder gehört habe, bis er vor drei Tagen
abends hierher zurückkam und versuchte, mich zu erpressen. Sonst ist da nichts
zu erzählen .«
    »Mr.
Patrick scheint ausgezeichnet über die ganze Sache informiert zu sein«, ich
grinste sie böse an, »für einen Menschen, bei dem Sie Angst hatten, auch nur
ein Wort über das Ganze zu verlieren, für den Fall, daß ihn sein Jähzorn zu
einer Gewalttat hinreißen könnte.«
    »Gut,
Darling, ich gebe zu, daß ich da gelogen habe !« Sie
lächelte Patrick tapfer zu. »Ich — ich habe das mit deinem Jähzorn erfunden,
weil ich dachte, es wäre besser, Rick wüßte nicht, daß du auch etwas mit der
Sache zu tun hast .«
    »Das
erkenne ich an, Süße«, sagte er ernsthaft. »Und sonst gibt es zu dem, was du
uns erzählt hast, nichts mehr hinzuzufügen ?«
    »Kein
Wort, Darling, ich schwöre es dir«, murmelte sie heiser.
    Er
blickte mich an und zuckte die Schultern. »So steht die Sache also, Holman .«
    »Genau
wie am Anfang«, knurrte ich.
    »Ich
fühle mich ein wenig verantwortlich dafür, wie Sie in diese — Affäre verwickelt
worden sind«, sagte er verlegen. Vermutlich wehrte sich sein Gemüt gegen die
Benutzung eines so scheußlichen Wortes wie »Mord«.
    »Und ?« fragte ich.
    »Es
wäre mir also recht, wenn Sie mich als Auftraggeber akzeptieren würden, Holman «, fuhr er in forschem geschäftlichem Ton fort. »Als
erstes möchte ich, daß Sie Fabrielle davor schützen,
in diese — neuerliche Entwicklung der Dinge hineingezogen zu werden; und
zweitens möchte ich, daß Sie versuchen, Westerway zu
finden. Wenn er das Mädchen umgebracht hat, dann kann ihn vermutlich die
Polizei übernehmen, falls Sie ihn vor ihr ausfindig machen. Wenn er es nicht
getan hat, dann möchte ich, daß Sie ihn überreden, damit aufzuhören, Fabrielle zu belästigen, und auf die Scheidung einzugehen .«
    »Wie,
schlagen Sie vor, soll ich das bewerkstelligen ?« fragte ich ihn höflich.
    »Wie
Sie es machen, ist mir gleich«, sagte er gereizt. »Das ist Ihr Problem, nicht
meins. Tun Sie es einfach — das ist alles .«
    Ich
wußte nicht allzuviel über Eugene Patrick, fiel mir
ein, außer daß Fabrielle mir erzählt hatte, er sei
zehn Millionen Dollar wert. Das schien der Art nach, wie er Befehle erteilte,
zu stimmen — als ob nichts unmöglich sei, solange man das Geld hatte, dafür zu
bezahlen. Überreden Sie einfach Westerway , seine
Absicht, Fabrielle zu erpressen, zu ändern, sagte
Patrick, und wie ich das machte, ging ihn nichts an. Vielleicht konnte man mit
derselben Denkweise zu jemand anderem gesagt haben: »Schaff mir diesen Westerway für alle Zeiten vom Halse — wie du’s machst, ist
mir egal, nur tu’s !« Und vielleicht hatte dieser
Jemand eine großkalibrige Pistole genommen und war zum Motel gestiefelt? Das
war zumindest eine interessante Überlegung.
    »Kennen
Sie vielleicht irgendwelche Freunde von ihm ?« fragte
ich die schweigende Blonde.
    »Von
Michael?« Sie lachte verächtlich.
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