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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft
Autoren: Carter Brown
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nicht das geringste zu tun .«
    Ihre
zart gezeichneten Brauen zogen sich flüchtig eine Spur zusammen, während sie
mir einen forschenden Blick zuwarf. »Sind Sie betrunken, oder was ist sonst los ?« fragte sie vorsichtig.
    »Nur
von Ihrem unbeschreiblich herrlichen Anblick«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Sie
sind diese seltene Kombination von Schönheit — sowohl was Gesicht als auch was
Figur anbetrifft — und dazu passender Stimme. Eine glockenklare Harmonie in
Melodie und Rhythmus—«
    Die
zart gezeichneten Brauen hoben sich schalkhaft. »Himmel! Mr. Holman ! Woher wissen Sie, daß ich bereits ein paarmal im
Werbefunk gesungen habe ?«
    »Also
los dann !« , sagte ich vergnügt. »Ich habe nichts
dagegen .«
    Sie
ging an mir vorbei in die Eingangsdiele, und ich schloß die Haustür fest gegen
eventuelle unziemlichen Zudringlichkeiten der
Außenwelt. Ich hätte am liebsten zwei schwere Eisenstangen davorgelegt, um ganz
sicherzugehen; aber dann wäre das Mädchen vielleicht auf falsche Gedanken
gekommen. Ihre wohlgerundete Hinterfläche bewegte
sich mit bezaubernder Elastizität unter den enganliegenden Shorts, aber nur für
einige wenige Augenblicke quälender Seligkeit — dann kam sie inmitten des
Wohnzimmers plötzlich zum Halten. Ich holte sie zögernd ein und forderte sie
zum Sitzen auf. Sie ließ sich auf dem Rand der Couch nieder, die Hände zwischen
den Knien verschränkt, und betrachtete mich mit einem Ausdruck kalter
Berechnung in den Augen, die einfach nicht mit dem bezaubernden Rest
übereinstimmte.
    »Wie
wär’s mit etwas zu trinken ?« schlug ich hoffnungsvoll
vor. »Etwas Ausgiebiges und Kaltes, vielleicht mit einem Schuß...«
    »Ich
möchte nichts zu trinken, Mr. Holman «, antwortete sie
mit gepreßter Stimme. »Ich möchte mit Ihnen reden;
und wie ich schon vorhin sagte, es ist dringend .«
    »Was
ist schon so dringend, daß es nicht Zeit hat, bis ich und zwei... ?«
    »Ich
weiß, wer Sie sind«, sagte sie gelassen. »Ich habe zwei Stunden lang im Wagen
draußen darauf gewartet, daß Sie auftauchen, Mr. Holman .
Und die Situation wird jede Minute schwieriger .«
    »Was
für eine Situation, bitte ?« murmelte ich.
    »Die
Situation, in die sich mein blöder Bruder gebracht hat«, sagte sie scharf. »Und
es ist alles Ihre Schuld .«
    »Meine
Schuld?« Ich starrte sie verblüfft an. »Ihr Bruder? Kenne ich ihn ?«
    »Oh!«
Sie zog eine ärgerliche Grimasse. »Ich habe natürlich ganz vergessen, Ihnen
meinen Namen zu sagen. Ich bin Louise Westerway !«
     
     
     

DRITTES KAPITEL
     
    E s war die Art Situation, die, ungeachtet aller
Dringlichkeit, einen Drink erforderte. Ich weigerte mich, ein Wort zu sagen,
bevor ich nicht zwei wirklich altmodische Oldfashioneds zurechtgemacht - die Sorte, welche hauptsächlich aus Alkohol besteht — und sie
von der Bar zur Couch hinübergebracht hatte.
    Louise Westerway nahm ungeduldig das Glas und hielt es dann
auf Armeslänge von sich weg, so, als hätte ich ihr soeben eine bereits
abgezogene Handgranate ausgehändigt.
    »Mike
ist ein blöder Bastard«, sagte sie kurz. »Das muß jemand auch sein, wenn er
sich überhaupt schon mit dieser Frye einläßt .«
    »Wirklich ?« sagte ich verdutzt.
    »Aber
dann mußte er sich noch dümmer benehmen und ihr drohen, ihre mexikanische
Scheidung zu hintertreiben, wenn sie ihm nicht eine phantastische Summe zahlt«,
fuhr sie mit derselben kritischen Stimme fort. »Ich habe ihm gesagt, daß er da mit Dynamit spielt — daß Eugene Patrick gewohnt ist,
Männer zu verschlucken, die viermal so groß sind wie Mike, und sie noch vor dem
Frühstück in kleinen Fetzen auszuspucken; aber er wollte ja nicht auf mich
hören.«
    »Wirklich
nicht ?« murmelte ich schwach.
    »Ich
habe Ihnen doch gesagt, daß er blöde ist !« Sie lachte
verächtlich. »Faul, hilflos, von Grund auf ein Taugenichts, das ist mein
Bruder! Aber — unglücklicherweise! — er ist mein Bruder, also muß ich ihm wohl
irgendwie aus dem Schlamassel heraushelfen .«
    »Und
wie wollen Sie das bewerkstelligen ?« fragte ich.
    »Deshalb
bin ich hier«, sagte sie ungeduldig. »Ich dachte, ich sollte Ihnen erst einmal
eine Chance geben .«
    »Eine
Chance?« Selbst in meinen eigenen Ohren klang meine Stimme allmählich wie ein an
einem doppelten Leistenbruch leidendes Echo.
    »Zur
Polizei zu gehen und dort ein Geständnis über die Verschwörung abzulegen,
aufgrund derer Mike umgebracht werden soll — . Was
sonst ?« fuhr sie mich an. »Sagen Sie ihnen, Sie
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