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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft
Autoren: Carter Brown
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nichts nachgewiesen werden .«
    »Mort,
Darling !« flüsterte Fabrielle ,
und ihre Stimme hatte einen bösartigen Klang. »Gerade kam mir ein Gedanke: Wenn
Rick entdeckt hat, daß es Eugene war, der die beiden Frauen umgebracht hat, so
muß Eugene ihn umbringen, um sich selber zu schützen. Dann, wenn du zwar zu
spät eintriffst, um Rick, aber rechtzeitig, um mich zu retten, indem du Eugene erschießst — nun, dann wärst du doch ein Held, Darling? Und
zudem stünde ich dir als eine perfekte wunderbare Augenzeugin zur Seite .«
    Von
dem Augenblick an, da ich plötzlich die Lösung auf Westerways Theorie wußte, nämlich daß Fabrielle und ich die
Schuldigen seien, was, wie mir natürlich klar war, nur zur Hälfte stimmte,
hatte ich auch gewußt, daß es zwischen Mort und Patrick zu einer Kraftprobe
kommen würde und daß ich, auf die Dauer gesehen, so oder so verlieren würde,
ich konnte nicht viel tun — nur ein paar Kleinigkeiten und mich im übrigen mit einem Stoßgebet begnügen.
    Als Fabrielle mit ihrem liebreizenden Vorschlag
herausgerückt war, fuhr Patrick mit einem wütenden und leicht zerknitterten,
sozusagen zu seinem Anzug passenden Ausdruck zu dem Gorilla herum. Ich trat
hinter ihn und stieß ihm die scharfe Spitze des Obstmessers ins Hinterteil. Er
stieß einen Schrei aus und machte einen heftigen Satz auf den Chauffeur zu.
Wieder erfolgte der schwirrende Laut und dann prallte Patricks Körper schwer
mit dem Gorilla zusammen. Ich hörte Mort auf eine wütende, monotone Weise
fluchen, während er sich von Patricks schlaffem Gewicht zu befreien suchte.
    Das
verschaffte mir genügend Zeit, um mich auf die Pistole, die neben Mike Westerways Leiche lag, zu stürzen, sie aufzuheben und auf
den massiven Chauffeur zu richten, der noch immer gegen Patricks erschlaffenden
Körper ankämpfte; schließlich glitt der Tote auf den Boden und seine Arme
umschlangen lose Morts Knie, als suchte er nach einer Stütze.
    Ich
hatte nicht die Absicht, auf diesen tödlichen schwirrenden Laut zu warten. Ich
drückte zweimal schnell hintereinander die Achtunddreißiger ab, sah den Chauffeur taumeln und jagte ihm dann sicherheitshalber eine dritte
Kugel in die Brust, obwohl er bereits taumelte. Die drei Kugeln reichten. Er
verlor das Gleichgewicht, so daß er rücklings auf die Türschwelle fiel und dort
liegenblieb.
    Ich
ließ mir Zeit, um nachzusehen, ob er wirklich tot war, und zwar nahezu zuviel Zeit — noch zwei Sekunden, und es wäre zu spät
gewesen. Ich wandte der Leiche gerade noch rechtzeitig den Rücken zu, um Fabrielles Hand zu packen und sie wegzureißen. Während ich
damit beschäftigt gewesen war, Morts Todesquotienten festzustellen, hatte sie
sich neben der Puppe auf dem Teppich ausgestreckt, ihr Nachthemd über den Kopf
gezogen, genau wie Gildas Hemd über deren Kopf gezogen war. Sie hielt das
Obstmesser fest in der Hand, bereit, sich den eigenen Magen aufzuschlitzen,
genauso wie der Bauch der Puppe bereits aufgeschlitzt war.
    Ich
öffnete ihre Hand mit Gewalt, bis das Messer auf den Boden fiel. Danach zog ich
ihr das Nachthemd wieder über den Körper herab und stellte sie auf die Füße.
Ich erwartete keinen ausgesprochenen Dank dafür, und es erfolgte auch keiner.
Sie spuckte mir schlicht ins Gesicht.
    Als
Lieutenant Santana eintraf, hatte sie die Puppe ordentlich auf die Couch
gelegt, die Hände auf der Strohbrust gefaltet und sang ihr ein Wiegenlied,
während sie sanft das fettige schwarze Haar kämmte.
     
     
     

NEUNTES KAPITEL
     
    D er nackte Schädel schimmerte noch immer
baby-rosa unter dem sanften Schein der indirekten Deckenbeleuchtung. Die
Rouleaus waren fest vor die Fenster gezogen und verhinderten das Eindringen des
nackten, ungehemmten Sonnenlichts. Die permanente Schweißpatina lag noch immer
auf den massigen Backen, und die riesige Zigarre paßte in die natürliche Einbuchtung zwischen seinen rundlichen Fingern.
    »Santana
hat Patricks Konten überprüft«, sagte ich. »Er hatte eine bemerkenswerte Anzahl
von Kunden, die durch verrückte Spekulationen viel Geld verloren haben.
Seltsamerweise waren all diese Kunden Filmleute, die eines gemeinsam hatten —
sie hatten alle zu irgendeinem Zeitpunkt einmal mit Ihren Studios in Verbindung
gestanden .«
    Er
nickte gewichtig. »Das scheint mir ein grandioser Trick zu sein. Anstatt sie zu
zwingen, in bar zu zahlen, wenn er sie erpreßte, sorgte er dafür, daß sie sich
anscheinend auf dumme Spekulationen einließen — selbst gegen seinen Rat —
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