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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)
Autoren: Nick Brownlee
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mit einem schiefen Grinsen.
    Jake sah, dass die Haut seines Freundes schon dunkelrot war und seine Lippen vor Trockenheit aufgesprungen. Dieser Wichser hatte ihn offensichtlich ohne Wasser und Schatten auf seinem Stuhl sitzen lassen, seit sie das Festland verlassen hatten. Auf der Brücke stand Sammy mit verängstigtem Blick.
    »Es ist vorbei, Tug. Dein Boss ist tot. Warum lässt du sie nicht einfach frei? Du brauchst sie doch gar nicht mehr.«
    Viljoen grinste. »Whitestone ist tot? Dann hab ich weiß Gott eine Sorge weniger im Leben, Jake. Das Dumme ist nur, dass ungefähr achtzig Kilometer nördlich von hier am Sabaki River ein Wasserflugzeug auf mich wartet, und es kommt mir ganz so vor, als bräuchte ich etwas in der Hinterhand, wenn ich es sicher dorthin schaffen will.«
    »Lass Harry und den Jungen frei, Tug. Ich bring dich zum Sabaki River.«
    »Wie edelmütig von dir. Aber ich glaube, das tue ich lieber nicht. Da müsste ich die ganze Zeit hinten Augen haben, und so was gefällt mir nicht. Ich bin eher fürs ruhige Leben, weißt du? Nein, ich nehme einfach Sammy mit. Der scheint sich auf dem Meer ja bestens auszukennen. Oh – und euer Schnellboot nehme ich auch, wenn es euch nichts ausmacht. Ich schätze, dann kann mich wirklich keiner mehr einholen, oder?«
    Während der Südafrikaner redete, sah Jake den Lauf der AK-47 unter den Vordersitzen herausragen. Er wusste, dass er Viljoen nur noch mit dieser Waffe stoppen konnte. Aber wie sollte er an sie herankommen?
    Viljoens Daumen glitt über die Sicherung der Pistole, die er Harry immer noch an den Kopf hielt.
    »Wirf mir die Schlüssel rüber, Jake. Schön brav, ja?«
    Martha erstarrte, aber Jake nickte. Widerstrebend zog sie die Zündschlüssel ab und reichte sie ihm. Jake warf sie auf die Yellowfin .
    »Sehr gut«, lobte Viljoen. Er sicherte die Glock wieder und zog sie von Harrys Kopf zurück. »Ich weiß wirklich zu schätzen, was du für mich getan hast, Jake. Tut mir leid, dass ich Miss Bentley und dich so im Stich lasse – aber du verstehst das sicher.«
    Jake schob seinen Fuß zentimeterweise an die AK-47 heran. Doch plötzlich traf eine große Welle die Sonic, und die Waffe verschwand aus seinem Blickfeld. Und damit auch seine letzte Chance, Viljoen noch zu stoppen.
    »Ich möchte, dass du jetzt mit deiner kleinen Freundin ans Heck gehst«, befahl der. »Dann springt ihr ins Wasser und schwimmt vom Boot weg.« Er kicherte. »Weißt du, Jake, ich bin gar nicht das gefühllose Monster, für das du mich hältst. Ich töte Menschen nur, wenn ich unbedingt muss.«
    Jake musterte ihn mit purem Hass. »Wenn dem Jungen irgendwas passiert, Viljoen, dann werde ich dich finden. Wo auch immer du dich in der Welt rumtreibst, ich werde dich suchen, bis ich dich aufgespürt habe.«
    Viljoen nickte ungeduldig. »Ja, ja, natürlich, Jake. Und jetzt seht zu, dass ihr ins Wasser kommt, bevor ich’s mir anders überlege.« Ohne zur Brücke hochzublicken, sagte er: »Komm runter, Sammy, und sag kwaheri . Wir fahren jetzt.«
    Als etwas Silbernes im Sonnenlicht aufglänzte, erstarrte Viljoen und riss überrascht die Augen auf. Er schwankte leicht, dann drehte er sich um und sah Sammy fragend an. Der Junge stand an der Reling über ihm und hielt ein Harpunengeschütz in der Hand. Ein straff gespanntes Gummikabel verband die Waffe mit einem ungefähr dreißig Zentimeter langen Speer, der den Schädel des Südafrikaners zwei Fingerbreit unter seiner Schirmmütze säuberlich in zwei Hälften teilte.
    Viljoens Lippen bewegten sich lautlos, dann rollten seine Augen in den Höhlen nach oben. Er sank in die Knie und fiel schließlich bäuchlings auf die Planken.
    »Sammy!«
    Jakes Schrei riss den Jungen aus seiner Benommenheit.
    »Er sagen, er Tigi töten, Mr. Jake.« Sammy sah ihn mit ausdruckslosen Augen an. »Er sagen, er hat getötet meinen kleinen Bruder.«

Zwölfter Tag
       

67
    K napp zehn Kilometer östlich von Flamingo Creek verschwindet das afrikanische Festland am Horizont, und plötzlich ist man allein in einer riesigen Wüste aus Wasser, die sich unendlich in alle Richtungen zu erstrecken scheint. Ein guter Ort, um sich ein Bier aufzumachen. Ein noch besserer Ort, um wieder mit dem Rauchen anzufangen.
    »Wie lange hattest du es denn schon geschafft?«, erkundigte sich Martha.
    »Zwei Jahre, acht Monate und zwei Tage«, antwortete Jake.
    »Schade drum«, meinte Martha.
    »Schade um zwei Jahre, acht Monate und zwei Tage. Stell dir bloß vor, wie viele
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