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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)
Autoren: Nick Brownlee
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beste Option war.

66
    N ach der stundenlangen Fahrt und der beeindruckenden Distanz, die sie zurückgelegt hatten, stellte sich heraus, dass die Übergabe nur wenige Kilometer nördlich von Kilifi erfolgt war. Einige Kilometer weiter südlich lag Flamingo Creek.
    Ein gemütliches kleines Treffen von Suki Los Stammgästen, direkt vor ihrer Haustür, dachte Jake verbittert. Sie hätten auch auf ein Barbecue und ein paar Bier an den Strand gehen können.
    Eine halbe Stunde, nachdem er die Bucht verlassen hatte, brachte er den BMW vor dem Marlin Bay Hotel zum Stehen. Martha und er rannten quer durch den Innenhof, vorbei an den Eidechsen am Pool und hinunter zum Yachthafen. Patrick erwartete sie schon. Während sie auf ihn zuliefen, rief Martha seinen Namen, und es sah aus, als hätte sie ihn aus finsteren Gedanken gerissen.
    »Martha! Jake!«, begrüßte er sie und blinzelte hinter den Gläsern seiner Ray Ban. »Alles in Ordnung? Ich …« Er sah die AK-47 über Jakes Schultern, und seine Augen weiteten sich. »Hey, langsam!«, sagte er und wich zurück. »Was geht denn hier ab, Mann?«
    »Ist das Boot startklar, Patrick?«
    »Ja, aber …«
    »Dann los. Ich erklär es Ihnen unterwegs.«
    Einen Moment lang wirkte Patrick wie erstarrt, aber dann nickte er. »Hier entlang.«

    Siebzehntausend Dollar , dachte Harry verzweifelt. Siebzehntausend Scheißdollar . Früher hätte so eine Summe gerade mal seine Reisespesen und Vergnügungen eines Vierteljahrs abgedeckt.
    Doch jetzt brachte ihn diese Summe um.
    Was zum Teufel hatte er bloß angerichtet?
    Er war mit Angelschnur an den Kampfstuhl der Yellowfin gefesselt. Man hatte ihn so hingedreht, dass er mit Blick auf die Kajüte dasaß. Die Tür war geschlossen und zusätzlich mit einem Seil gesichert worden. Gott sei Dank, denn Harry wollte die afrikanischen Mädchen, die sich darinnen drängten, gar nicht sehen. Der bloße Gedanke an sie verursachte ihm körperliche Übelkeit.
    Oben auf der Brücke stand ein witzelnder Tug Viljoen mit Sammy, der das Boot mit südwestlichem Kurs auf die offene See hinaussteuerte. Der Junge lachte jedoch nicht. Er hatte gesehen, was passiert war, und wusste, dass es keinen Grund zum Lachen gab.
    Harry blickte auf seine geschwollenen Handgelenke und spürte, wie die Fesseln auf seiner nackten, sonnenverbrannten Haut scheuerten. Dabei fragte er sich, was Jake wohl denken würde, wenn er wüsste, was er getan hatte. Aber in diesem Moment war sein Partner wohl auf dem Rückweg von Mazeras, wo Harry ihn zu einer nicht existierenden Adresse geschickt hatte, um ihn aus dem Weg zu haben.
    »Geht’s dir gut da unten, Harry?«, rief Viljoen fröhlich von der Brücke.
    »Fick dich, Tug.«
    »Das ist genau die richtige Einstellung!« Viljoen lehnte sich über die Reling der Brücke. »Du weißt selbst, wie komisch es ist, Harry, wenn die Leute immer eine Linie zwischen erlaubten und unerlaubten Dingen ziehen wollen.«
    »Wenn du mir jetzt einen schlauen Vortrag halten willst, Tug, dann verzichte ich gern.«
    »Du liest Zeitung und schaust die Nachrichten, und überall, wo du hinsiehst, werden unschuldige Kinder zerschossen oder in Stücke gehackt oder lebendig verbrannt, alles im Namen der Demokratie oder eines anderen hohen Ziels. Sogar in so wundervoll aufrechten Ländern wie diesem.« Er deutete zu der verrammelten Kajüte hinunter. »Sieh dir zum Beispiel diese Kinder an. Wo die herkommen, ist ihr Leben nicht mehr wert als das eines Hundes. Aber wenn du versuchst, sie da wegzuholen, was passiert dann? Dann bis du ein Perverser. Ein Mädchenhändler. Der Abschaum des Abschaums.«
    Harry blickte hoch, und eine Welle des Ekels erfasste ihn. »Glaub mir, da gibt es sehr wohl einen Unterschied.«
    »Du hast dich selbst darauf eingelassen«, erinnerte ihn Viljoen.
    »Nein. Ich hab mich darauf eingelassen, Drogen zu schmuggeln.«
    Viljoen wieherte vergnügt. »Ja, allerdings hast du das – also brauchst du dich jetzt auch nicht so aufzuspielen.«
    »Hasch rauchen und Kinder missbrauchen ist nicht dasselbe.«
    »Ich könnte mich nicht erinnern, dass du den besorgten Staatsbürger gespielt hättest, als du gehört hast, wie viel wir dir bezahlen.«
    »Du hast mich angelogen, Tug.«
    »Ach, das hat der gute alte Dennis auch gesagt, als er dran war.«
    Harry sah aus, als hätte er einen Schlag ins Gesicht bekommen. » Dennis? Dennis Bentley?«
    »O ja. Dennis hat mit demselben Gewissensscheiß angefangen wie du, aber als er sah, wie das Geld munter reinfloss,
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