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Du bist mein Traummann

Du bist mein Traummann

Titel: Du bist mein Traummann
Autoren: Cait London
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1. KAPITEL
    “Wenn es etwas gibt, was ich absolut nicht brauchen kann, dann ist es dieses scharfzüngige, hochnäsige Biest. Aber ich habe Boone versprochen, dass ich sie hierher bringe, genau wie all die anderen auf der Liste. Danach kann sie von mir aus auf ihrem Hexenbesen fliegen, wohin sie will”, murmelte Roman Blaylock brummig und fuhr sich mit der Hand über die Wange, auf die Kallista May ihn damals geschlagen hatte.
    Es war eine laue Aprilnacht, und Roman saß auf der Terrasse von Boone Llewelyns Haus.
    Bei der Erinnerung an damals hatte er wieder den Klang von zersplitterndem Steingut im Ohr. Er war vor Kallistas Schlag zurückgewichen und gegen ein Regal voll halbfertiger Keramikstücke geprallt. Am liebsten hätte er diese wütende Furie gepackt – und geküsst.
    Doch Kallista hatte ihn böse angestarrt. “Nur weiter so. Sie schlagen Ihre Frau. Warum nicht auch mich?” Abschätzig hatte sie ihn mit ihren grünen Augen vom Scheitel bis zur Sohle gemustert. “Sie zerstören hier alles. Sie machen Ihrer Frau Angst. Sie riechen nach Alkohol. Sie haben sich nicht unter Kontrolle … und Sie sind rücksichtslos. Ich erlaube nicht, dass Sie Ihre Frau fertigmachen, nicht hier in meinem Laden. Hinaus!”
    “Ich schlage meine Frau nicht!”, hatte er empört erwidert.
    Kallista hatte unbeirrt entgegnet: “Debbie hat gesagt, Sie seien brutal zu ihr gewesen und dass Sie beide ein Problem hätten. Ich dachte …”
    “Ich? Brutal?” Die Unterstellung war ein harter Schlag für seinen männlichen Stolz.
    “Sie sind offensichtlich gewalttätig. Und Sie sind betrunken.”
    Die Verachtung in ihrem Ton hatte ihn unglaublich wütend gemacht – und gleichzeitig den verrückten Wunsch in ihm vertieft, ihre roten, feuchten Lippen zu berühren. Diese Frau strahlte so viel Leidenschaft aus. Er wollte diese Leidenschaft spüren. Er wollte die Hand ausstrecken und …
    Boone hatte ihm kurz zuvor zwei Whiskeys spendiert und ihm dabei vorsichtig beigebracht, dass Debbie eine Affäre mit Thomas Johnston hatte. Er, Roman, hatte davon gewusst, aber nicht, dass andere ebenfalls davon wussten.
    “Ich habe niemals meine Frau geschlagen”, hatte er Kallista gegenüber erneut klargestellt.
    “Sie kann es nicht ertragen, wenn Sie ihr nahekommen, und sie hat offensichtlich Angst vor Ihnen.”
    Debbie und er hatten der Welt etwas vorgemacht und die Wahrheit über ihre Ehe verborgen gehalten. An jenem Tag hatte Debbie das Geld von ihrem gemeinsamen Konto abgehoben. Wie sollte er da die Hypothek für das Haus, das er für sie gebaut hatte, bezahlen?
    “Sie hat allen Grund, wegzurennen”, hatte er noch gesagt. Und dann hatte er Kallista an sich gerissen und geküsst – wild und leidenschaftlich.
    Als er sie wieder freigegeben hatte, hatte sie ihm prompt eine zweite Ohrfeige verpasst.
    Das war vor vier Jahren gewesen.
    Die Nachtluft war mild und samtig, und es war ganz still hier oben. Weiter unten im Tal sah man die Lichter von Jasmine, Wyoming. Roman wusste, er würde sein Leben geben für sein Land. Ein Jahrhundert zuvor hatte einer von Boones Vorfahren, der zweite Sohn eines englischen Lords, Freundschaft mit Micah Blaylock geschlossen, dem Sohn einer Indianerin und eines Spaniers. Seit jener Zeit waren die Blaylocks und die Llewelyns stets miteinander befreundet gewesen.
    Boone hatte sein Land alles bedeutet. Und er hatte sich mit Ängsten und Selbstvorwürfen gequält. Er hatte unbedingt seine Fehler wiedergutmachen wollen …
    Als Boone vor zwei Jahren schwer krank geworden war, war Roman auf das llewelynsche Anwesen gezogen, um von dort aus beide Ranches zu verwalten. Er hatte sich durch den Wust an Papieren gearbeitet, die sich während Boones Krankheit angesammelt hatten – und hatte schockiert festgestellt, dass die vielen Kinder, die so oft bei Boone gewesen waren, seine Enkel waren. Als Boones Nachlassverwalter hatte Roman sich dann verpflichtet, all diese Kinder herbeizuholen und ihrem Erbe zuzuführen. Sie hatten zu seinen Lebzeiten unter Boones Schutz gestanden. Boone hatte stets gedroht, die monatlichen Zahlungen an die verantwortungslosen Eltern einzustellen, falls einem der Kinder etwas zustoßen sollte. Doch wann immer er längeren Kontakt zu seinen Enkeln gehabt hatte und eine zu große Nähe zwischen ihnen entstanden war, hatten die Eltern sie ihm wieder entrissen.
    Boone war sehr beschämt darüber gewesen, dass er als Vater versagt hatte, doch er hatte auf keinen Fall gewollt, dass das bekannt wurde,
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