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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)
Autoren: Nick Brownlee
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Hitze nahm langsam ab, so dass die Afrikaner nicht ganz so leiden würden wie die kleinen Mädchen vor ihnen. Sie hatten Eimer, in denen sie ihre Notdurft verrichten konnten. Und eine Lüftung, die ab und zu funktionierte. Die Bucht war zwar ein gutes Stück von der Straße entfernt, und wenn Jake den Notarzt angerufen hatte, würde der Krankenwagen wahrscheinlich noch eine gute Weile brauchen, um die beiden zu finden. Aber sie würden überleben. Und das war mehr, als sie verdienten.
    Dann drehte er sich um und rannte zu Marthas Auto zurück.
    »Gott sei Dank!«, rief sie. »Aber Sie sind ja verletzt!«
    Jake blickte an sich herab und sah die Blutspritzer auf seinem Hemd. Das war nicht sein Blut.
    »Hat Ihr Handy Empfang?«, wollte er wissen.
    Sie nickte.
    »Dann rufen Sie Ihren Freund an. Sie müssen sich jetzt ein Versöhnungsküsschen geben und sich wieder vertragen.«
    »Patrick? Warum das denn?«
    »Weil wir ein Boot brauchen werden«, erklärte Jake kalt. »Und zwar ein schnelles.«

65
    W hitestone hatte durchaus mit dem Gedanken gespielt, Gettys Leben zu verschonen, sobald die letzte Lieferung über die Bühne war. Schließlich war es nach Kangas Tod und den ständig wechselnden Nachschubwegen aus Tansania nicht besonders klug, zu viele unnötige personelle Veränderungen vorzunehmen. Immerhin war diese Einheit seine lukrativste in dieser Gegend.
    Aber das war, bevor ihn diese Fotze in Mombasa hatte stehen lassen. Und bevor er mit einem Taxi ins Hotel zurückkehrte, um zu entdecken, dass Getty schon die Flucht ergriffen hatte. Jetzt musste der Hotelbesitzer sterben. So wie alle anderen Mitglieder der Einheit in Mombasa auch. Und nicht nur das, sie würden einen langsamen und entsetzlich schmerzhaften Tod erleiden. Dafür würde er höchstpersönlich sorgen.
    Und danach wollte er seine Aufmerksamkeit der lieben Martha zuwenden.
    »Entschuldigen Sie, Mr. Noonan, Sir – kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    Gettys Concierge hatte das Büro betreten. Whitestone warf einen Blick auf sein Namensschild.
    »Guten Tag, Loftus. Ich warte nur auf Mr. Getty.«
    »Mr. Getty ist weggefahren, Sir.«
    »Das dachte ich mir fast schon. Wissen Sie wohin?«
    »Nein, Sir. Aber wenn Sie vielleicht an der Rezeption auf ihn warten wollen, werde ich versuchen, ihn zu erreichen, um ihm mitzuteilen, dass Sie ihn sprechen möchten.«
    »Aber selbstverständlich.«
    Doch als er sich anschickte, das Büro zu verlassen, überkam ihn auf einmal wieder diese irrationale Wut. Wer zur Hölle waren diese Leute, dass sie ihm sagten, was er zu tun hatte? Begriffen sie denn nicht, wer er war? Dass er die Befehle gab, nicht sie?
    »Alles in Ordnung, Sir?«
    In diesem Moment klingelte Whitestones Handy. Er warf einen Blick aufs Display und fluchte. Das war nicht der richtige Moment für einen ermüdend banalen Schlagabtausch mit seiner beleidigten Freundin. Einen Augenblick schwebte sein Finger schon über dem Knopf, um das Gespräch abzuweisen. Doch dann fiel ihm ein, dass seine Selbstbeherrschung, auf die er immer so stolz war, in den letzten Stunden ziemlich nachgelassen hatte. Er musste sich beruhigen und sein Gleichgewicht wiederfinden. Jetzt musste er tun, was er am besten konnte.
    »Martha!«, sagte Patrick Noonan. »Gott sei Dank rufst du an.«

    Abgesehen von dem mit Fliegen übersäten Krokodilkadaver an seinem Haken war der Hof hinter den Schuppen völlig leer. Der Rauch, der vom lichterloh brennenden Wohnwagen emporstieg, verlieh dem Ort ein apokalyptisches Flair, das perfekt zu der höllischen Umgebung passte. Von Getty war weit und breit nichts zu sehen. Am anderen Ende des Hofes verlief ein schmaler Durchgang zwischen zwei Hütten hindurch, der einzige Weg, der von hier nach draußen führte, wenn man nicht wieder Richtung Wohnwagen zurücklaufen wollte. Jouma lief durch die schmale Gasse, wobei er seine Waffe dicht am Oberkörper hielt und den Finger auf dem Abzug ruhen ließ.
    »O Gott – Hilfe!«, hörte er eine Stimme ausrufen. Jouma setzte sich in Trab. Der Durchgang endete am Maschendrahtzaun, und der einzige Weg weiterzukommen, war ein schmaler, unbefestigter Pfad, der zwischen dem Zaun und der Wand eines Schuppens verlief. Er endete an einer brusthohen Palisade. Jouma sah die Abdrücke, die Gettys Füße auf dem Holz hinterlassen hatten, als er darübergeklettert war. Als Jouma über die Palisade spähte, entdeckte er, was für eine fatale Entscheidung Getty damit getroffen hatte.
    Hinter dem Zaun fiel der Boden
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