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Brisante Enthüllungen

Brisante Enthüllungen

Titel: Brisante Enthüllungen
Autoren: Sara Craven
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1. Kapitel
     
    "Wie bitte? Du willst nach Italien fliegen?" fragte Lily Fairfax empört. "Ich glaube es nicht."
    Polly Fairfax seufzte. "Mom, ich begleite eine ältere Dame nach Neapel, wo sie ihre Familie treffen wird. Anschließend fliege ich sogleich nach Hause. Ich bin höchstens einen Tag weg."
    "Du hast geschworen, nie wieder nach Italien zu reisen", erinnerte ihre Mutter sie.
    "Ja, ich weiß", gab Polly zu. "Aber das ist schon drei Jahre her. Vieles hat sich seitdem verändert. Es gehört zu meinen Aufgaben, Leute, die bei uns eine Reise buchen, zu begleiten, wenn sie es wünschen. Seit 'Safe Hands' sich auf solche Reisen spezialisiert hat, werden wir von Anfragen geradezu überschüttet. Es hat dir doch gefallen, mich im Fernsehen zu sehen." Sie lächelte. "Deshalb kannst du dich jetzt nicht beschweren."
    So leicht ließ Mrs. Fairfax sich jedoch nicht beschwichtigen. "Will die Contessa Barsoli von dir begleitet werden, weil sie dich im Fernsehen gesehen hat?"
    Polly lachte. "Nein, das glaube ich nicht. Solche Sendungen sieht sie sich bestimmt nicht an."
    "Ich hatte den Eindruck, dass du sie nicht magst", wandte ihre Mutter ein.
    Polly zuckte die Schultern. "Das stimmt. Sie scheint ziemlich schwierig zu sein. Ich bin mir sicher, sie mag mich auch nicht besonders."
    "Warum hat sie dann darauf bestanden, dass du sie begleitest?"
    "Keine Ahnung." Wieder zuckte Polly die Schultern. "Sie braucht jedenfalls jemanden, der sich um ihr Gepäck und die Reisedokumente kümmert. Und dafür sind wir von Safe Hands da. Um ehrlich zu sein, Mom, ich weiß nicht, wie lange ich mich noch weigern kann, nach Italien zu fliegen. Ich liebe meine Arbeit und will sie nicht verlieren. Doch Mrs. Terence ist Unternehmerin. Ihr Reiseunternehmen Safe Hands ist kein Sammelbecken für Menschen, die unglücklich verliebt waren."
    "Du warst nicht nur unglücklich verliebt. Es ist noch mehr passiert", entgegnete ihre Mutter.
    "Trotzdem kann ich mir die Kunden nicht aussuchen. Mrs. Terence war schon sehr entgegenkommend. Noch mehr Rücksicht kann ich von ihr nicht erwarten. Deshalb werde ich ab sofort auch nach Italien fliegen, wenn sie es wünscht."
    "Was ist mit Charlie?" fragte Mrs. Fairfax. "Wo soll er bleiben, während du dich umhertreibst?"
    "Umhertreiben" kann man es wirklich nicht nennen, dachte Polly. Ihre Mutter hatte bisher nie etwas dagegen gehabt, Charlie zu betreuen, egal, wie lange sie, Polly, unterwegs gewesen war. Im Gegenteil, ihre Mutter hatte sogar behauptet, sie sei froh, wieder eine Aufgabe zu haben.
    Polly blickte zum Fenster hinaus und beobachtete ihren zweijährigen Sohn, der im Garten hinter seinem Großvater herlief. "Ich war der Meinung, es würde alles so bleiben wie bisher", erwiderte sie langsam.
    "Es ist ja nicht mehr so wie bisher", hielt ihre Mutter ihr gereizt vor. "Wieder einmal widersetzt du dich meinen Wünschen. Vor drei Jahren war ich auch dagegen, dass du den Job in Sorrent annimmst. Es hat sich herausgestellt, dass ich Recht hatte. Du bist schwanger nach Hause gekommen. Dieser Casanova, mit dem du dich eingelassen hattest, wollte nichts mehr von dir wissen."
    "Das ist nicht fair. Sandro hat nicht geahnt, dass ich schwanger war. Damals wusste ich es ja selbst noch nicht", antwortete Polly ruhig. "Zugegeben, es hätte wahrscheinlich nichts geändert, wenn er es gewusst hätte. Doch das ist Vergangenheit. Ich verspreche dir, einen großen Bogen um Sorrent zu machen."
    "Es wäre mir lieber, du würdest überhaupt nicht nach Italien fliegen. Aber wenn du noch am selben Tag zurückkommst, kann ich mich vielleicht damit abfinden."
    "Danke, Mom. Du bist die Beste." Polly umarmte sie.
    "Vermutlich bin ich dumm. Bleibst du heute zum Abendessen hier? Es gibt eins deiner Lieblingsgerichte."
    "Das ist lieb von dir." Polly machte sich auf die nächste Auseinandersetzung gefasst. "Ich muss jedoch mit Charlie losfahren, weil ich noch Vorbereitungen für morgen treffen will."
    "Er kann doch bei uns schlafen. Dann hast du morgen früh etwas mehr Zeit für dich und brauchst ihn nicht zu bringen."
    "Danke für das Angebot", erwiderte Polly betont freundlich. "Doch ich freue mich schon den ganzen Tag auf die wenigen Stunden mit ihm."
    "Ja, darüber wollten dein Vater und ich sowieso mit dir reden. Wir haben so viel Platz im Haus. Wir könnten über der Garage anbauen, dann hättet ihr beide eine schöne, große Wohnung. Du würdest dir und Charlie das Hinund Herfahren ersparen. Wir haben schon Pläne entwerfen lassen, die
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