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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen
Autoren: A George
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anzurufen.«
    Worauf hatte ich mich da eingelassen?
    Die Hintertür ging auf, und Mary Alice streckte den Kopf ins Zimmer.
    »Ich habe meine Handschuhe vergessen.«
    »Hast du Debbie ihre Hoden gebracht?«
    »Sie war nicht zu Hause.«
    »Es ist ein Wunder, dass ich nicht verhaftet wurde.«
    »Oh, sei nicht albern. Der Zollbeamte hat einen Blick auf dich geworfen und gesagt: ›Willkommen zu Hause, Miss Ehrenwert.‹«
    Sie ging in die Küche und schloss die Tür.
    »Hoden?«, fragte Luke.
    »Das ist eine lange Geschichte. Mary Alice soll sie dir erklären.« Ich stand auf, zog meinen Mantel an und ging mit Woofer eine Runde ums Haus drehen. Die kalte Luft fühlte sich wundervoll an.
     
    Fred, Luke und ich hatten Waffeln und Truthahnspeck zum Abendessen. Wir aßen im Wohnzimmer vor dem Kamin, und Fred lauschte sorgfältig der Geschichte von der verschwundenen Virginia. Zu sorgfältig, wie ich feststellte, als ich ein leichtes Schnarchen aus seiner Ecke des Sofas vernahm. Luke schien jedoch keine Notiz davon zu nehmen, dass er die Hälfte seines Auditoriums verloren hatte. Er redete weiter, während ich die Teller zusammensammelte und ein Kissen unter Freds Kopf schob. Anderthalb Stunden später redete er noch immer unaufhörlich, wer weiß, worüber, als ich Fred hochzog und Richtung |42| Bett schob. Ich begann zu verstehen, warum Virginia sich mit diesem Wandanstreicher aus dem Staub gemacht hatte.
    »Ich fahr morgen früh mit Luke hoch nach Steele«, sagte ich Fred, als ich neben ihn kroch. Es war sehr spät. Mindestens halb neun.
    »Fein«, sagte er. »Viel Spaß.«
    Das Letzte, woran ich mich in dieser Nacht erinnere, ist, dass Muffin zwischen uns ins Bett gesprungen kam.

|43| 4
    E-Mail
    Von: Haley
    An: Mama
    Betreff: Engel
     
    Natürlich glaube ich an Engel, Mama.
    Ich hab dich lieb,
    Haley
     
    E-Mail
    Von: Mama
    An: Haley
    Betreff: Eier
     
    Schätzchen, tischt deine Tante Schwesterherz mir Lügengeschichten auf, oder hat Philip ihr wirklich für Debbie Silikonhoden gegeben, die sie quetschen kann, wenn sie in den Wehen liegt? Sie hat behauptet, es seien ihre Perlen, und hat sie mir in meine Handtasche gesteckt. Zum Glück hat der Zoll mich nicht durchsucht, ich könnte ihr den Hals umdrehen. Reiher-Luke ist hier. Virginia ist mit einem Anstreicher durchgegangen, der oben in Steele lebt. Das ist diese kleine Stadt, zu der man |44| abfährt, wenn man zum Naturpark Horse Pens 40 will. Erinnerst du dich? Da haben wir deinen Log-Cabin-Patchwork-Quilt gekauft. Nun, egal, jedenfalls fahren wir heute dorthin. Er sagt, er wolle nur wissen, ob es ihr gut geht. Er tauchte gestern hier auf wie der Zorn Gottes. Sie ist seit zehn Tagen verschwunden. Wir sagten ihm, er solle Richard anrufen, aber er meinte, Richard sei zu beschäftigt damit, die Regierungsgeschäfte am Laufen zu halten, ein beängstigender Gedanke. Ich halte dich auf dem Laufenden.
    Wie war die Party?
    Du fehlst mir.
    Liebe Grüße
    Mama
     
    Als ich den Computer ausschaltete, vernahm ich die Toilettenspülung im Flur. Es war acht Uhr dreißig, Fred war zur Arbeit gegangen, und ich war bereits eine Stunde auf, aber wir hatten uns ruhig verhalten, sodass Luke schlafen konnte. Unsere Fahrt nach Steele eilte nicht.
    Ich klopfte an der Gästezimmertür und reichte Luke eine Zahnbürste und einen Rasierer. Er war gerade dabei, sich das blau karierte Hemd zuzuknöpfen, das er bereits am Vortag getragen hatte, und ich zog einen Moment lang in Erwägung, ihm ein Hemd von Fred anzubieten, entschied dann aber, dass es ihm zu klein sein würde. Eine Woche Kummer und Sorgen hatte Lukes Bauch nicht schrumpfen lassen.
    »Es gibt Kaffee, wenn du fertig bist«, sagte ich.
    »Danke.«
    |45| »Möchtest du ein Ei?«
    »Nur ein paar Getreideflocken.«
    Ich ging in die Küche und nahm Muffin vom Tisch herunter. Durch das Erkerfenster konnte ich die kahlen Äste der Bäume im Wind schwanken sehen. Eine dicke graue Wolkenschicht verdeckte den Himmel. Wenn wir nicht in Birmingham, Alabama, gewesen wären und ich den Wetterfrosch nicht hätte sagen hören, der Tag würde nur zum Teil bewölkt sein, hätte ich geschworen, es würde gleich anfangen zu schneien. Ich warf einen Blick auf das Thermometer draußen auf der Veranda. Etwas mehr als drei Grad. Von Woofer keine Spur. Er genoss seine Iglu-Hundehütte, eine der besten Anschaffungen, die ich je getätigt hatte.
    »Sieht nach einem nasskalten Tag aus«, sagte Luke, als er hereinkam.
    »Sieht nach Schnee aus«, pflichtete ich
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