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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen
Autoren: A George
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sich die Hände auf die Ohren.
    »Hübsche Stadt«, sagte ich. »Hast du die Stadtbibliothek in diesem eleganten alten Haus gesehen?«
    »Die Teestube macht einen guten Eindruck.« Schwesterherz drehte sich um und deutete auf den Korb, der neben mir auf dem Rücksitz stand. »Reich mir ein Sandwich. Ich bin hungrig.«
    »Was für eins?«
    »Egal. Ich hoffe, Reiher-Luke ist nicht so lange da drin. Es wird allmählich kalt hier.« Sie hatte das violette Cape über die Rückenlehne ihres Sitzes gelegt. Sie warf es sich über die Schulter und blickte auf den Zellophanbeutel, den ich ihr gegeben hatte. »Da ist nichts Dünnflüssiges drauf auf diesen Sandwiches, oder? Ich will mir nicht meine Sachen hier fleckig machen.«
    »Nur Pute oder Schinken.«
    |49| Sie nahm eines aus dem Beutel und biss hinein. »Pute.«
    Ich lehnte mich vor und stützte mich mit den Armen auf den Vordersitz.
    »Hat Luke dir erzählt, dass Holden Crawfords Anrufbeantworter sagt, man habe den Anschluss von Monkey Man gewählt? Die ganze Sache ist merkwürdig, weißt du? Kannst du dir vorstellen, dass Virginia mit einem Mann namens Monkey Man abhaut?«
    Schwesterherz kaute gedankenverloren und schluckte. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der Monkey Man heißt, mit Virginia durchbrennt. Genauer gesagt kann ich mir gar keinen Mann vorstellen, der mit Virginia durchbrennt.«
    »Ich auch nicht«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Das ist eines der Dinge, die mich an der ganzen Angelegenheit beunruhigen.«
    »Andererseits ist sie erst in den Sechzigern. Vielleicht war es Liebe auf den ersten Blick oder in diesem Fall quer durchs Fenster. Wer weiß?« Schwesterherz nahm einen weiteren Bissen von ihrem Sandwich. »Vielleicht hat sie ihre Östrogendosis verdoppelt.« Sie kaute. »Ich frage mich, ob das funktioniert.«
    »Vielleicht ist ihr etwas zugestoßen, und Luke weiß es und erzählt es uns nur nicht.«
    »Du bist verrückt.«
    Zumindest hatte ich einen höllischen Jetlag.
    Luke kam aus dem Postamt, kämpfte sich durch den Wind und die Abfälle, die über die Stufen jagten.
    »Gott!«, sagte er und warf die Tür zu. »Es wird schneien. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    »Was hast du herausgefunden?«, fragte Schwesterherz.
    »Du folgst den Schildern hoch nach Horse Pens 40.   Es |50| ist etwa eine halbe Meile hinter der dortigen Einfahrt. Ein weißes Haus auf der linken Seite, direkt neben der Kirche. Vermutlich die Kirche, in der er predigt.«
    Luke ließ das Auto an, und kalte Luft schlug uns entgegen.
    »Es wird gleich warm«, entschuldigte er sich. »Wo lang geht es nach Horse Pens 40?«
    »Fahr so zurück, wie wir in die Stadt gekommen sind. Du siehst dann die Schilder.«
    »Der Mann im Postamt hat gelacht, als ich ihn nach Holden Crawford fragte. Er sagte: ›Sie meinen Monk?‹ Ich antwortete, dass das wohl so sei.«
    »Nun, Monk klingt nicht so schlecht«, sagte Schwesterherz. Sie deutete auf die Teestube. »Warum machen wir nicht für ein Mittagessen halt?«
    »Ich muss erst Virginia finden.«
    Ich reichte Schwesterherz ein weiteres Sandwich.
    Während sie es auswickelte, fragte sie: »Luke, weißt du, wie viel Östrogen Virginia nimmt?«
    »Sie hat keines nötig.«
    Schwesterherz und ich blickten uns an. Die Stille war zu hören.
    Wir hielten an einem Stoppschild. Ein Pick-up mit zwei Jagdhunden auf der Ladefläche bog nach links ab und fuhr vor uns den Chandler Mountain hoch. Die Hunde schienen sich nicht unwohl zu fühlen. Sie saßen dicht am Führerhaus und lehnten sich in die Kurven, während der Lieferwagen den Berg erklomm. Ich wusste jedoch um die Kälte draußen und dass die offene Ladefläche eines Pickups kein Platz für ein Tier war. Ich war erleichtert, als der Fahrer den Blinker setzte und in die Einfahrt einer Farm einbog.
    |51| Der Chandler Mountain besteht aus einer Serie von Hochflächen, von denen manche so weit sind, dass man sich nicht hoch droben wähnt. Das Land ist üppig und gut bewirtschaftet. Die Gegend ist bekannt für ihre Pimentbäume und Tomaten, die bis in den November hinein reifen. Das hatte mit den warmen Winden zu tun, die den Frost um mehrere Wochen nach hinten verschoben.
    Der Winter war jedoch an diesem Tag im Januar mit Macht gekommen. Wir fuhren an einer großen Hütte vorbei, in der Tomaten verpackt wurden. Ein Schild, das mitteilte, dass es sich hier um eine bäuerliche Genossenschaft handelte, hatte sich auf einer Seite gelöst und bog sich im Wind. Nichts deutete darauf hin,
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