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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen
Autoren: A George
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Schwesterherz hinzu.
    Luke seufzte. »Ich weiß. Aber sie ist meine Frau. Ich muss wissen, ob alles okay ist mit ihr.«
    »Gut, iss eine Hefeschnecke, und dann lass uns ein paar Minuten darüber nachdenken.« Ich schob ihm den Korb hin.
    Luke ist ein gut aussehender Mann. Je älter er wird, desto mehr sehe ich eine Ähnlichkeit mit meinem Vater, seinem Onkel. Papa hatte ein eckiges Kinn, das weder meine Schwester noch ich geerbt, Luke aber aus dem Tate-Genpool gefischt hatte. Luke hatte auch dasselbe dunkle, rötliche Haar wie mein Vater, was bei beiden mit ihrem fünfzigsten Geburtstag dann weiß wurde. In Lukes Bart, das konnte ich feststellen, als er sich vorbeugte, um nach einer Hefeschnecke zu greifen, war noch eine Menge Rot. |32| Er hatte sein Jackett ausgezogen, und das blaukarierte Flanellhemd, das er trug, ließ seine Augen, so blutunterlaufen sie auch waren, in demselben Blau leuchten wie die von Papa. Oder die meiner beiden Jungs. Verdammt.
    Virginia hat nie zu meinen Lieblingsbekanntschaften gezählt. Sie hat den »Musterblick«, ist eine dieser Frauen, die durch die Wohnung von jemandem spazieren und dann besser wissen, was in dessen Arzneischrank ist, als dieser selber.
    Aber hier saß ihr Mann, der Doppelgänger meines Vaters, an meinem Küchentisch und bat mich, ihm zu helfen, sagte, er müsse wissen, ob mit ihr alles okay sei.
    Verdammt, was für eine Wahl hatte ich?
    »Sag uns, was wir tun können«, bot ich ihm an.
    »Wie ich schon sagte, helft mir, sie zu finden. Sie ist seit zehn Tagen verschwunden.«
    »Kein Problem«, sagte Schwesterherz.

|33| 3
    Luke fiel, kaum dass er seinen Kopf auf das Kissen meines Gästebetts gelegt hatte, in den Schlaf. Er sah so krank aus, dass ich mich fragte, ob wir nicht einen Arzt rufen sollten.
    Schwesterherz meinte nein. »Er ist nur so fertig wegen Virginia. Das zeigt es mal wieder.«
    »Zeigt was?« Ich stellte Lukes Kaffeetasse in den Geschirrspüler und hielt die Kaffeekanne hoch. Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie wollte nichts mehr.
    »Dass dieser Mann nicht alle Tassen im Schrank hat, diese Frau zurückhaben zu wollen. Die spielt sich in einer Weise auf, es ist unglaublich.«
    Ich setzte mich an den Tisch zurück.
    »Virginia ist nicht gerade die liebenswerteste Person auf der Welt«, pflichtete ich ihr bei. »Aber Luke liebt sie, und er leidet.«
    Schwesterherz befeuchtete ihren Finger und pickte damit die Krümel von dem Hefeschnecken-Teller. Dann lutschte sie sie gedankenvoll ab.
    »Ich weiß nicht, ob es gut für sie ist, wenn wir sie finden. Sie will wahrscheinlich gar nicht zurück.«
    »Vielleicht. Aber du hast ihm gesagt, dass wir ihm helfen würden, und er muss wissen, dass alles in Ordnung mit ihr ist.«
    »Es hört sich so an, als sei alles mehr als in Ordnung mit ihr.«
    |34| Ich warf ihr einen finsteren Blick zu und nahm ein Stück Papier hoch, auf das ich »Holden Crawford« geschrieben hatte und den Namen seiner Kirche, »Jesus ist unser Leben und unser Himmel danach«. Neben den Namen der Kirche hatte ich ein Fragezeichen gesetzt, weil Luke nicht ganz sicher wusste, ob er so richtig war.
    »Weißt du«, sagte ich, »wenn der Mann in der Nähe von Gadsden wohnt, dann können wir doch mal in der Gegend dort vorbeischauen. Wir können ihn im Computer ausfindig machen.«
    »Und ihm sagen, er soll Virginia nach Hause schicken? Ha.« Schwesterherz schob ihren Stuhl zurück. »Ich brauche jetzt das Samttäschchen, das du durch den Zoll geschmuggelt hast.«
    »Was?« Meine Nackenhaare sträubten sich. »Ich habe etwas durch den Zoll geschmuggelt? Du hast mir gesagt, das seien deine Perlen und du habest vergessen, sie in deine Schmuckschatulle zu tun.«
    »Na ja, es waren nicht direkt meine Perlen. Aber ich denke, man kann nicht von Schmuggeln reden, wenn es einfach da ist und sie dem keine Aufmerksamkeit schenken.«
    »Du hast mich etwas einführen lassen, was mir hätte Ärger bereiten können? Mich in den Knast bringen?«
    »Oh, ich wusste, dass dir nichts passiert. Du siehst rechtschaffen aus.«
    Das Einzige, womit ich nach ihr werfen konnte, war das Stück Papier, das ich zusammenknüllte.
    »Mann, sei nicht so gereizt. Wo ist der Beutel? Immer noch in deiner Handtasche?«
    »Nein. Aber was immer es auch ist, ich gebe es dir nicht, Miss Schlaumeier.«
    |35| »Warum?« Meine Reaktion ließ sie ernstlich verwirrt aussehen.
    »Weil es mir gehört. Schließlich habe ich es eingeschmuggelt. Was immer es ist, es gehört mir. Was ist es
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