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Millie an der Nordsee

Millie an der Nordsee

Titel: Millie an der Nordsee
Autoren: Dagmar Chidolue
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zwängt wenigstens ihren Kopf zwischen die Leute. Neben ihr hat sich ein dicker Mann mit Bärenfell an den Beinen breitgemacht. Auf seiner anderen Seite hat sich Django einen Platz erkämpft.
    »Siehst du die Seehunde?«, schreit er zu Millie herüber. Der Wind nimmt ihm die Worte fast aus dem Mund.
    »Was?«, ruft Millie zurück.
    Sie schaut sich aber lieber schnell noch mal nach Mama und Papa um.
    Alles in Ordnung. Mama hat einen Sitzplatz an der Reling ergattert und hält Trudel mit ihren Armen fest. Und Papa steht hinter den beiden.
    Ach da! Die Seehunde auf der Sandbank sehen jetzt noch klein aus wie Ameisen. Seeameisen.
    Nun sind sie schon größer geworden. Seemäuse.
    Und bevor aus den Seemäusen gleich Seehunde werden, braucht Millie mehr Platz.
    Schrecklich, diese großen Leute. Kann der dicke Mann mit dem Bärenfell an den Beinen seine Arme nicht etwas anlegen?
    Da sagt Papa: »Lassen Sie doch bitte mal den Kindern etwas mehr Platz.«
    Der Dicke zuckt zusammen. »Oh, Entschuldigung«, sagt er.
    Manno, hat er Millie etwa übersehen? Millie und Django?
    Jetzt tritt er sogar zurück. Vielleicht ist er beleidigt. Soll er ruhig.
    Millie und Django haben nun richtig viel Platz.
    Tuck … tuck … tuck … Der Käpten hat den Motor ausgestellt. Die Seehunde dürfen nicht gestört werden. Das erklärt der Käpten. Auch, dass man auf der Sandbank neben den niedlichen Seehunden heute sogar Kegelrobben sehen kann.
    »Wo?«
    »Da!«
    Die Kegelrobben haben spitzere Schnäuzchen. Würde Millie die auch küssen? Ach nee. Leider kommt sie ja nicht mal an die süßen, süßen Seehunde ran.
    Und hat sie das gerade richtig verstanden? Seehunde schlafen sogar im Wasser! Aber am liebsten liegen sie natürlich wie jetzt auf der Sandbank und lassen sich die Sonne auf den Pelz scheinen.
    Die kleinen Seehundbabys nuckeln nur vier Wochen an ihrer Mama. Danach fängt für sie schon der Ernst des Lebens an und sie müssen sich selber Fische fangen. Das kann Millie bis heute nicht!
    »Bist du morgen auch noch hier?«, fragt Django, als der Kahn schon dreht und die Fahrt zurückgeht.
    »Hier auf dem Schiff?«
    »Nee. An der Nordsee.«
    »Hier ist doch die Nordsee.«
    »Die Nordsee ist nicht nur hier, sondern auch da.« Django macht eine weit ausholende Bewegung mit dem Arm die Küste entlang.
    »Ach ja«, sagt Millie. »Aber ich bin woanders. Wir machen Hopping.«
    »Ich bin noch hier«, sagt Django.
    »Dann sehen wir uns nicht mehr«, meint Millie. Djangos Mutter wird ja nicht die gleiche Inseltour geplant haben wie Mama.
    Jetzt zeigt Django aufs offene Meer hinaus. »Aber vielleicht bin ich auch da.«
    Na, was denn nun?
    Die Seehunde verschwinden langsam am Horizont und Millie kann Django noch ein bisschen von der Sturmflutenwelt erzählen. Dass es da einen richtigen Tornado gibt. Und eine Windmaschine.
    »Auch eine Sandrippelmaschine.«
    »Echt?«
    »Echt. Und du kannst ein Schiff untergehen lassen. Das ist ganz einfach. Du musst aber schon sieben sein. Weil du ganz viel Kraft dazu brauchst und schnell in das Rettungsboot klettern musst, wenn das Schiff untergeht. Bist du schon sieben?«
    Django winkt lässig ab. »Ich bin schon neun.«
    Und seine Mama sagt noch immer Schnuffel zu ihm!
    Da legt der Kahn schon in Büh-Summ-Summ an.
    Ein Satz – und Millie ist wieder an Land. Leider hat sie vergessen, den Käpten nach dem Huhn zu fragen. Aber zum Glück hat sie den Kabollermann ja gar nicht gesehen. Alles noch mal gut gegangen.

Kladderadatsch
    Heute möchte Millie unbedingt an den Strand. An so einen schönen Buddelstrand, von dem Mama zu Hause geschwärmt hat. Den muss es hier doch irgendwo geben. Buddeln, buddeln, buddeln. Das würde Millie gefallen. Und Trudel hätte auch ihren Spaß.
    »Strand gibt es in St. Peter-Ording«, meint Papa. »Kilometerweit. Du wirst staunen, Millie.«
    Nichts wie hin! Um nach Sandpeter zu gelangen, müssen sie an Tönning vorbeifahren. Hier kann man auch noch etwas über das Watt und das Meer und die Nordseefische erfahren. Es gibt nämlich ein Wattforum.
    Anhalten, Papa! Bitte! Der Strand läuft ja nicht weg.
    Watt und Wale neu entdecken! liest Millie auf einem großen Transparent über dem Eingang. An der Nordsee ist nämlich mal ein großer Wal gestrandet. Er ist auf einer Sandbank gelandet und kam nicht mehr fort. Leider ist er gestorben. Damit aber alle sehen können, wie so ein großer Pottwal aussieht, hat man den Wal in Tönning im Multimar Wattforum ausgestellt. Multi heißt viel und Mar
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